10.11.2013 Longfield Five Days Lauf 2/5

Es sollte ja nicht sein, dass ich unter die ersten 30 der Nennenden in der besten aller Fahrzeug-Klassen -nämlich ShortCourse- komme. Als echter Modellbauer geht es mir in erster Linie darum, das Modell fahren zu lassen denn um Platzierung in einer Rangliste, und fahren kann man auch in der Klasse Newcomer, besser als gar nicht fahren.

So fuhr ich am Samstag mit dem Skoda pünktlich um 15°° zum Training, im Kofferraum den Chuckworks Slash mit Mittelmotor sowie nagelneuen dBoots Nanobyte Reifen und für alle Fälle den SC10, mit dem ich sämtliche Rennen der Longfield Four Days 2012/2013 als Letztplatzierter beendete.


Mein Traxxas Slash ChuckworksRC-Mittelmotor-Umbau mit dBoots Nanobyte

Mein Tischlein baute ich auf in der RCRT-Duisburg-Ecke, also bei Daniel und Stephan, der einen Nachrückerplatz in der Klasse ShortCourse bekam und seinen nagelneuen Pro-Line Pro-2 mithatte, was reichlich interessierte Besucher anlockte.

Zahlreicher als die Duisburger erschienen die gastgebenden Cowboys von der Longfield Ranch: Patrick Paikert, Adrian Poliwoda, Max Poliwoda, Thomas Schmitz, Hanno van den Boogaard, Felix van den Boogaard, Marco Acri, Mario Schreiber, Thomas Müller, Andreas Meyer, Lutz Brahm, Marcel Brahm, Detlef Kammelter und Jan Nieswandt.

Nicht ganz so stark vertreten waren die grauen Mäuse aus Troisdorf: Mike Huebner, Markus Haas, Thomas Schwarz, Markus Schmidt, Guido Kraft, Walter Hornung, Manuel Jansen und Lucas Hübner.

In der Duisburger Umgebung gab es am Nennabend anscheinend einen DSL-Ausfall, ein wenig moralische Unterstützung bekamen wir aber von den Besuchern Holly, Tobi und Erwin.

Bereits beim ersten Trainingsakku mit dem Slash merkte ich, dass das Fahrzeug -obgleich tiefergelegt- arg zum Kippen neigt, lahm ist und sich -wenn überhaupt- über den Doppelsprung quält. Mit der Untersetzung 26/83 bzw. 1:8,68 wird der 17,5T-SpeedPassion-Motor 90° warm trotz Lüfter.

Tja, da habe ich mich seit März drauf gefreut und nun fahre ich doch wieder den SC10, den ich mit einer gewissen Vorahnung bereits nach dem letzten Ausflug auf den Südring für die Halle herrichtete.

Da das 60-Euro-Savöx 1257 im Slash ohne Saver fährt, ist im SC10 ein 15-Euro-ThunderTiger-Servo baugleich dem Asso-RTR. Dieses ist auf dem Südring brauchbar, in der Halle aber nicht, weshalb die Schrauberei losging. Zwischen zwei 20-minütigen stündlich beginnenden Newcomer-Trainings mal eben Servo getauscht, war eigentlich ganz einfach. Nur ging der SC10 dann gar nicht. Der berühmte vom Savöx-Servo eingeforderte Kondensator war ja auch noch im Slash.

Siehe auch: [Der Walter-Trick] und [LRP] oder [Novak]

Nach Einbau auch des Kondensators ließ sich der SC10 nun mit Gefühl um die Kurven steuern ohne zu kippen, einfacher ging es aber mit den dBoots von Stephan, der bereits die zwei äußeren Pin-Reihen abgeschnitten und die Reifenflanken mit flexiblem Sekundenkleber überzogen hatte.

Nach kurzer Bedenkzeit habe ich meine vorderen dBoots Nanobyte Reifen ähnlich behandelt und dementsprechend beglückt bis zum bitteren Ende trainiert, was neuerdings um 22°° Uhr ist. Der interessanteste Trainingslauf war dabei der letzte 18-minütige zusammen mit Daniel, Stephan und Marco Acri ohne sonderlich viele lästige Buggys.


Die Trainingsgruppe: Mein SC10, Marcos TwentyTwo und Stephans Pro-2, nicht im Bild Daniels grüner TwentyTwo

Daniel hatte -mit seinem auf Mittelmotor umgebauten TLR22SCT und der neuen Exotec-Lenkung aus den USA- erwartungsgemäß die Nase vorn. Marco war erstaunlich souverän auf der Strecke, obwohl er den ganzen Samstag damit beschäftigt war, die Dämpfer seines -aus Bequemlichkeit weiterhin Heckmotor konfiguriertem- TwentyTwo mit Ausfederwegbegrenzern zu versehen statt zu trainieren. Stephan haderte mit der Lenkung des Pro-Line Pro-2, von dem ich mir im Vorfeld soviel erhofft hatte.


Stephans Pro-Line Pro-2

Unser Equipment konnten wir in der Halle einschließen, Stephan nahm seinen Wagen allerdings mit nach Hause und schraubte bis um 2°°, damit die Karre am Sonntag beim Rennen besser um die Kurven kommt.

Ab 8°° durfte am Sonntag trainiert werden und ich fuhr lediglich einen Akku, denn um 8:45 war eine lehrreiche Fahrerbesprechung, bevor es um 9°° losging.

Die drei ShortCourse-Vorgruppen waren grob nach dem Ergebnis des ersten der fünf Läufe eingeteilt, trotzdem wurde in allen drei Gruppen gekämpft um in der erhofften Finalgruppe einen günstigen Startplatz zu bekommen. Meine Vorläufe durfte ich mit der Nummer 1 fahren und wurde in keinem meiner Vorläufe in meiner neunköpfigen Newcomer-Gruppe Letzter.

Zu Newcomer muss gesagt werden, dass dort kein Teilnehmer anfängerhaft oder mit exotischem Fahrzeug fuhr, das exotischste Fahrzeug in diesem Kreise war mein ShortCourseTruck. Alle Teilnehmer hatten die aktuellen High-Tech-Rennmaschinen aus der Klasse 2WD- oder 4WD-Buggy am Start und bereits einige Rennen Erfahrung auf dem Buckel. Soll mir aber auch egal sein. Schön finde ich, dass dort jüngere ihre Erfahrungen sammeln können und ansonsten beschäftige ich mich als echter SC-Stock-Fahrer nicht weiter mit der Thematik, es sei denn, mein Diego wird mal bei Newcomer/Hobby/Fun mitfahren.

Zwischen zwei meiner Vorgruppen-Rennen füllte ich Öl nach an den hinteren Dämpfern, dabei stellte ich fest, dass an einem die untere Plastikschraubkappe nicht der Belastung standhielt, ganz großes Dankeschön an Jan Nieswandt, der mir kurzerhand ebendieses Teil aus seinem Ersatzteilfundus hervorzauberte.


Start zum Vorlauf: 1 Detlef Kammelter (TM2SC), 2 Boris Weber-Schwartz (22)

Die Tischnachbarn qualifizierten sich querbeet in die drei Finalgruppen, Daniel A-Finale, Marco und Boris C-Finale und Stephan verschaffte sich durch einen Tropfen Sekundenkleber auf seinen Servosaver Kontrolle über sein Fahrzeug und die Eintrittskarte zum B-Finale. Der von mir seit seinem Karrierebeginn in der Klasse ShortCourse beobachtete Max Poliwoda schaffte zusammen mit seinem Spielkameraden Felix van den Boogaard den Sprung ins A-Finale, um sich dort mit den echten Kerlen des RC-Rennsports zu messen.


RCRT-Duisburg-Clubkamerad und A-Finalist Daniel Hoffmanns mit seinem Losi TLR22SCT

A propos messen: Viel Freude bereitete zwischen den Läufen meine alte Küchenwaage, wer wollte konnte seine fahrfertige Kiste draufstellen. Kurz zusammengefasst: Mein SC10 2000 Gramm, TwentyTwo etwa 2100, Pro-2 etwa 2200, mein Slash 2300, aber der scheidet als konkurrenzfähiges Wettbewerbsfahrzeug eh aus. Der Slash von Mario wiegt unter 2100 und Marc's kommt meinem SC10 sehr nahe, ebenso das interessanteste Fahrzeug des Wochenendes, der High-End-Carbon-TeamC-TM2SC von Detlef Kammelter. Die beiden (also Fahrer und Fahrzeug) sicherten sich in den Vorläufen für das A-Finale Platz zwei hinter Top-Qualifier Guido Kraft, dem Sieger von Lauf 1/5 LFD.


Detlefs TeamC TM2SC


Ebenfalls sehr gut gefällt mir Hannos Durango DESC210, dessen Gewicht hier leider nicht vorliegt

Eventuell kann zum kommenden Rennen ein Teilnehmer eine etwas genauere Waage mitbringen, wir können die genauen Messergebnisse aufschreiben und ich würde die hier veröffentlichen.

Nun aber wieder zum Rennen. Selbstverständlich komme ich bei den neun startenden Newcomern ins A-Finale, mit der Nummer 8 und doch Letzter, da ein Teilnehmer die Finalläufe nicht mitmacht. Von meinen Zeiten in den Vorrunden her wäre ich in der Klasse ShortCorse wohl knapp am B-Finale vorbeigerasselt um in der Championsleague zu spielen.

Wie bereits mehrfach erwähnt, war ich vergangene Saison in ShortCourse IMMER Letzer mit deutlichem Abstand zum Vorletzten, das darf sich dieses Jahr -in welcher Klasse auch immer startend- nicht wiederholen. War es vergangenes Jahr ob meines fehlenden Fahrvermögens stets aussichtslos, nicht Letzter zu werden, so war es dieses Mal schwierig, das Schicksal abzuwenden ob der von den Konkurrenten bei ähnlichem Können gesteuerten Rennmaschinen.

Als echter Sportler gebe ich aber nie auf und so gelang es mir, in allen drei Finalläufen den vor mir mit der Nummer 7 startenden roten Buggy deutlich abzuhängen. Etwas nervig war, dass dieser Zeitgenosse stets dass ich ihn fair überholte, versuchte mich abzuschießen, hatte er doch nichts mehr zu verlieren. Mit den anderen Buggys kam ich aber gut klar und ließ sie überrunden, wenn es an der Zeit war.

Mit meinen in den Finalläufen gefahrenen Zeiten hätte ich gut zu den SC-C-Finale anführenden Walter Hornung und Marco Acri gepasst. Meine im dritten Newcomer-Finale erreichten 15 Runden in 5:15 hätten mir im dritten SC-C-Finale den ersten Platz beschert, überhaupt wurde in keinem der drei C-Finale von den dort Teilnehmenden solch ein Ergebnis erreicht.

Der Vorsatz ist da, am Mittwoch unter die ersten 30 Nennenden zu kommen und beim LFD-Lauf 3/5 das B-Finale zu erreichen und wenn nicht, das C-Finale mit zu entscheiden.

Die Champions-League entschied SC10-Fahrer Walter Hornung für sich, der auch mal auf der Strecke einen direkten Konkurrenten unsportlich rauskickte, aber Alles in Allem kann man bei drei gewonnen C-Finalläufen nur sagen: Chapeau!


Einige der B-Finalisten: 1 Andreas Meyer (DESC210), 2 Mike Huebner, 6 Sören Brinker, 7 Stephan (Pro-2), 8 Manuel Jansen (22), 9 Hanno van den Boogard (DESC210), 10 Markus Schmidt.

Völlig ungefährdet fuhr der ehemalige SC10- und jetzige Durango-DESC210R-Fahrer Andreas Meyer drei Mal auf Platz eins und bekommt die Medaille für den Sieg im B-Finale sowie beim kommenden Rennen den ein oder anderen Besuch von mir an seinem Tisch, vielleicht erspähe ich ja das Geheimnis seines Erfolges.


Stephans Pro-Line Pro-2 mit Flow-Tec-Body

Weiter hinten im B-Finale mit dem brandneuen Pro-Line Pro-2 und Drehknopfsteuerung mein Tischnachbar Stephan, den ich sonst stets auf dem Südring mit HPI-Blitz und Knüppelsteuerung im A-Finale sehe. Der ebenfalls mit einem interessanten Fahrzeug -nämlich einem Mittelmotor-Durango DESC210- startende Hanno van den Boogaard schaffte den Sprung ins B-Finale, dort aber nicht den ganz großen Sprung nach vorne. Gerne möchte ich beim kommenden Rennen in dieser Liga spielen.


Hannos Durango DESC210

Das Erreichen des A-Finales ist natürlich die Vorraussetzung, um in die SC-2WD-17,5T-Hall-of-Fame zu kommen. Neben den bereits genannten Junioren qualifizierten sich hierfür die RCRT-Größe Daniel Hoffmanns(22), die Slasher Marc Oprei und Mario Schreiber, NORC-Champ-2012 Thomas Müller(SC10-Mittelmotor-Umbau),  der Trier-Triumphator Thomas Schwarz, NORC-Champ-2013 Oberpaniker Guido Kraft (beide 22) sowie Thomas Schmitz und Detlef Kammelter mit ihren TeamC TM2SC. Letztgenannter ersetzte einige Baukasten-Chassis-Teile durch welche aus Carbon, was mir fürs Auge gefiel und auch vom Gewicht her was brachte.


Die 10 A-Finalisten. Achtung, dies ist ein Suchbild:
Finde den ShortCourseTruck, der nicht in diese Final-Gruppe gehört!

Richtig, das ist ganz vorne mein hellblau-oranger Gulf-SC10.

Mit diesem tollen Wagen und seinem Fahrkönnen entschied Detlef das zweite A-Finale für sich vor Guido, der dadurch aber nicht in Panik geriet, gewann er doch das erste vor Detlef. In der sportlich höchsten Final-Gruppe der besten Fahrzeug-Klasse nun auch noch der sportlich interessanteste Lauf des Wochenendes.


Das A-Finale: 1 Guido Kraft (22), 2 Detlef Kammelter (TM2SC), 3 Thomas Schwarz (22), 4 Thomas Müller (SC10-Umbau), 5 Mario Schreiber (Slash/nicht im Bild), 6 Max Poliwoda (22), 7 Thomas Schmitz (TM2SC), 8 Marc Oprei (Slash-STRC-Rustler-Umbau), 9 Daniel Hoffmanns (22), 10 Felix van den Boogaard (SC10)

Detlef konnte seinen Erfolg aus dem zweiten B-Finale nicht wiederholen, und somit ist der amtierende NORC-Champ Oberpaniker Guido Kraft aus Troisdorf mit seinem Losi TLR22SCT ganz oben auf dem Podest vor Detlef und Thomas Müller, diesmal nicht ganz so unangefochten wie im LFD-Lauf-1/5.


Podest: Sieger C-Finale Walter Hornung, Sieger B-Finale Andreas Meyer, Detlef Kammelter, Guido Kraft, Thomas Müller
Foto: Patrick Paikert

Besonders erwähnenswert ist der unaufhaltsame sportliche Aufstieg des gerade mal 13 Jahre alten Max Poliwoda, der beim Lauf 1/5 noch froh war, das A-Finale überhaupt zu erreichen und jetzt schon einen Stammplatz in der Mitte des A-Finales hat, im dritten A-Finale wurde er gar Vierter! Wenn der so weitermacht, haben wir bald kreischende Girlies auf der Tribüne, die Kuscheltiere auf die Strecke werfen.


Max Poliwoda mit seinem Losi TLR22SCT und Bruder Ben

Respekt, wie Sandra, Moni und Matthias sowie weitere unsichtbare Hände das alles managen. Ein Superwochenende mit vielen netten Leuten ist vorbei und am Mittwoch beim Nennen fürs nächste Rennen bekomme ich um 20°° einen Platz unter den ersten 30 in der besten Fahrzeug-Klasse!

Ergebnis Longfield Five Days 2013/2014 Lauf 2 von 5

 

 

Die Fahrzeuge in willkürlicher Reihenfolge:

Team Associated SC10
TeamC TM2SC
Team Durango DESC210R
Team Losi Racing TLR22SCT
Pro-Line Pro-2
Traxxas Slash mit Rustler-Wanne und STRC-LCG-Kit sowie etlichen Pro-Line-Tuningteilen

 

Die Motoren:

Speed Passion Competition V3.0 17.5R
LRP Vector X12 StockSpec 17.5T
es gehen aber auch
LRP Vector X20 StockSpec 17.5T und
Vampire Racing Type AB+ 17,5 Bloodline VR-3175

 

Die Reifen:

Schumacher Mini Pin Yellow
dBoots Nanobyte A Compound