09.11.2014 Youngtimer-Winterserie Lauf 2 Essen

Schon vor dem Wecker sind Diego und ich aufgestanden, wollten wir doch pünktlich um 8:00 Uhr in Essen sein. Das hat zwar um einige Minuten nicht hingehauen, trübte unsere Laune jedoch nicht. Papa bestellte am Ausschank die Kaffee Flat und Sohnemann konnte gleich eine Runde mit dem Tamiya TT-02 Porsche drehen, der eigens dafür beschafft wurde, damit der Nachwuchs was zu spielen hat, während der Erzeuger sein High-Tech-Sportgerät pflegt.

Bis zur Fahrerbesprechung um 9:15 Uhr bzw. Rennbeginn 9:30 Uhr war der Atomic VM-II Lipo mit seiner neuen BRE Datsun 510 Bluebird Karosserie zweimal auf der Strecke, das brachte keine neuen Erkenntnisse zum Setup, dafür die Erkenntnis, dass die mit UHU angeklebten Stoßstangen besser hätten geschraubt werden sollen. Bei diesen Trainingsfahrten leert man nicht einen Akku, da würde einem schwindelig werden bei Rundenzeiten von 13 Sekunden, na ja, Thomas braucht noch weniger.

3 Fahrer haben genannt in der Youngtimer TT-Trophy und 13 in der M-Trophy, wobei Stephan von vornherein krank ausschied. Sollte es möglich sein, beim ersten Rennen auf Teppich durch den Qualilauf in die bessere Hälfte des Fahrerfeldes zu kommen? Wieviel Erfahrung haben die anderen Piloten mit ihren Boliden?

Nein, es war mir nicht möglich, aber auch nicht schade, denn so konnte ich den ganzen Tag mit Hanno und Patty, Bekannten vom NRW Offroad Cup, das Fahrerpodest teilen und theoretisch besteht natürlich weiterhin die Chance auf einen Medaillenrang. Bei realistischer Betrachtung der im Qualilauf von den Piloten gefahrenen Zeiten konnte aber auch ein Blinder erkennen, dass zwischen der Gruppe 1 und der Gruppe 2 ein gravierender Leistungsunterschied besteht als auch zwischen dem siebenten und achten.

Und dann geht es auch schon richtig los mit den zehnminütigen Läufen, derer wir fünf im Laufe des Tages absolvieren wollen. Da Hanno mit seinem frontangetriebenen Tamiya M-05 Honda S800, Patty mit seinem heckantriebenen Tamiya M-06 Mazda RX-7 und ich mit meinem allradangetriebenen Atomic in Troisdorf sehr nah beieinander lagen, sollte es auch in Essen spannend werden.

Mein Plan: Dank meines imaginären Trainingsvorsprungs von vor drei Wochen wollte ich Hanno erst einmal so richtig stehen lassen, dann lässig  an Gerhard und seinem Tamiya M-05 Renault Alpine vorbei zu Patty aufschließen. So leicht ließ Hanno sich leider nicht abschütteln und das lässige Vorbeiziehen an Gerhard war eher ein verkrampfter Zweikampf. Aus Punkt drei meines Planes konnte nichts werden, da Patty von der Pole Position wegzog und uns Andere nach Lust und Laune überrundete.

Da müssen die kurzfristigen Ziele korrigiert und realistischer formuliert werden. Sprich, ich will in diesem Lauf Zweiter werden und dazu vor Gerhard. Etwa nach Hälfte der Fahrzeit habe ich ein Déjà-vu, der Atomic fährt nicht mehr, genauso wie im ersten Lauf in Troisdorf, was soll das denn? Der Fehler aus Troisdorf kann es nicht sein, liegt es am Tamiya Regler TEU105BK aus dem TT-02 Porsche, der heute seinen ersten Einsatz im Atomic hat? Mit zittrigen Fingern Splinte und Karosserie ab, nichts Ungewöhnliches zu sehen, Regler aus und wieder an und siehe da, es geht. Mit zittrigen Fingern Karo drauf und Splinte fest und weiter gehts, natürlich komplett aussichtslos, wird es halt eine schöne Trainingseinheit.

Doch welch ein Wunder, ich werde hinter Patty und Gerhard Dritter noch vor Hanno, na ein Glück, dass ich noch ins Rennen zurück kehrte, um ein paar Runden zu drehen. Da ich zum Zeitpunkt des Ausscheidens exakt gleichauf lag mit Gerhard, freuten wir uns auf weitere vier packende Läufe, sofern mein Atomic nicht noch einmal ausschied.

Bis zum nächsten Lauf hat Diego die Möglichkeit zu fahren, und ich kann mich der Wissenschaft der Reifenhaftmittel widmen, obwohl ich die Kaffee Flat spannender fand. Da ich am Fahrzeug keinen Fehler fand, konnte ich nur hoffen, dass das Fahrzeug von nun an fehlerfrei fährt.

Lauf 2 in gleicher Startreihenfolge wie Lauf 1, Patty, Gerhard, Dirk, Hanno und Sandra mit ihrem pinken Tamiya M-05 BMW '02. Es gibt den erwarteten Zweikampf um Platz 2, den ich aber gewinne und am Ende kann ich sogar meinen direkten Konkurrenten Gerhard überrunden, ohne von unserem Spitzenreiter Patty überrundet zu werden, meine Technik lässt mich also nicht im Stich. Hanno hadert weiterhin mit seinem Differential, ist aber wesentlich näher am Spitzentrio als in Lauf 1.

Im dritten Lauf sind die Fronten geklärt, nur dass Patty noch schneller wird und mich einmal überrundet. Ich wiederum kann Gerhard erneut überrunden, es sieht nicht so aus, als ob die beiden kommenden Läufe spannend würden.

Mit Kaffee Flat, Erbsensuppe und Bremsenreiniger/Reifenhaftmittel-Experimenten vertreibe ich mir die Zeit bis zum vierten Lauf, in dem ich meinen Zweiten Platz in der Mini Trophy Gruppe 2 endgültig betonieren möchte. Doch Pattys Tamiya M-06 Mazda RX-7, der von Tagesbeginn an merkwürdige Geräusche von sich gibt, scheidet im vierten Lauf in Führung liegend aus, so dass ich plötzlich das Feld anführe, was mich aber nicht aus der Fassung bringt. Patty kann nach Reparatur zwar wieder einsteigen, aber 12 versäumte Runden kann auch unser Bester nicht mal eben aufholen.

Na das ist ja mal was, dass ich meinen Namen heute noch mal ganz oben sehe?! Während ich Apfelkuchen mit Sahne esse, ist RCRT-Clubkamerad Holly (mit seinem Tamiya M-05 Honda CR-X in der Mini Trophy Gruppe 1) so nett und zeigt mir gleich an allen vier Rädern, wie man den alten Dreck mit Bremsenreiniger richtig von den Reifen entfernt. Und dann ordentlich Haftmittel drauf. Der Witz ist dabei, sofern man nicht hundert Jahre Erfahrung mit diesen Substanzen hat und immer die exakt gleiche Prozedur durchzieht, dass der Wagen in der Einführungsrunde stets ein wenig anders fährt. Witzig, gell? Und besonders witzig am Ende der Startgeraden, wenn man in der Schikane seine Pole Position verteidigen muss!

Start zum fünften Lauf in der Reihenfolge Dirk, Gerhard, Hanno, Patty und Sandra, alles klappt gut trotz meiner übermotivierten beiden direkten Verfolger. Wie zu erwarten ist der von Position 4 startende pfeilschnelle Patty bald an mir dran und es scheint nur eine Frage der Zeit, wann er mich überholt. Doch ich mache es ihm nicht so leicht, und ich mache es ihm auch nicht schwer. Ich mache es ihm unmöglich, mich zu überholen, und dass, obwohl sein grüner Tamiya M-06 Mazda RX-7 bis auf der Geraden überall schneller ist als mein roter Atomic VM-II Lipo BRE Datsun 510 Bluebird.

10 Minuten oder 45 Runden lang fahren wir mit HighSpeed voll konzentriert mit meist weniger als einem Meter Abstand, Patty, der Schnellere immer hinter mir ohne eine Chance, vorbeizukommen. Selbst als die letzte Minute angesagt wird und der Sprecher uns beide nochmals anfeuert, behalte ich die Nerven. Erst in der Überzeit kann Patty an mir vorbei, als mein Atomic aus unerfindlichen Gründen herzhaft in die Bande kracht. Dass der Wagen nicht mehr fährt ist zu dem Zeitpunkt egal, den Abstand zum Dritten Gerhard hatten Patty und ich schon rausgefahren, so dass für mich im fünften Lauf Platz zwei rausspringt.

Mann-o-mann, war das nervenaufreibend, so ein heißes Rennen hatte ich seit Langem nicht. Am Ende bin ich in unserer Gruppe verdient Zweiter oder Neunter von allen Zwölf Fahrern der Mini Trophy.  Natürlich blieben wir bei insgesamt 14 Teilnehmern bis zur Siegerehrung. Erster in der Youngtimer M-Trophy wurde RCRT-Kamerad Thomas (TOP Racing Sabre 4WD Mini Renault Alpine), der nebenbei in der TT Trophy Zweiter wurde hinter Leon und vor Jörg, mehr sind auch nicht TT gefahren.

Nachdem ich nun beide Läufe der aktuellen Youngtimer-Winterserie mitgefahren bin, sollte die Teilnahme am dritten Lauf in Geilenkirchen eigentlich selbstredend sein. Nö, im Gegensatz zu Fussball-Profis und Formel1-Rennfahrern kann ich einfach mal ohne  Angabe von Gründen einen Termin aussetzen. Dafür habe ich fest vor, am 11. Januar 2015 in Dortmund dabei zu sein, wenn da nicht noch ein Schwimmwettkampf dazwischen kommt wie am 7. Dezember.

Der Schaden am Atomic läßt sich leicht beheben und Ersatz- sowie Tuningteile habe ich bereits beim Hersteller bestellt, wenn die verbaut sind, würde ich gerne einen Tag bei den Energy Racern in Duisburg Rheinhausen für das Youngtimer-Rennen in Dortmund üben.

9:15 Uhr Fahrerbesprechung

Diego blättert nicht im Tamiya TT-02 Setup-Guide, sondern liest Enid Blyton.

RCRT-AMC-Rollator-Ecke: Marcus, Thomas, Marvin, Leon, Sandra und Patty

Tobias' Tamiya M-06 BMW '02 (Platz 5)

Thomas' Siegerchassis: Tokyo Option Parts, TOP Racing Sabre 4WD Mini

Marvins Tamiya M-06 Alfa Romeo (Platz 4)

Jörgs M-05 Honda CR-X (Platz 2)

Marvin (orange), Raphael (rot) und Bastian (weiß)

Tobis M-06 BMW '02 vor Marvins M-06 Alfa

Verliebt in seinen Tamiya M-06 Mazda RX-7: Patty (Platz 8 bzw. Sieger Mini Trophy Gruppe 2)

Sandras Tamiya M-05 BMW '02 (Platz 12)

Hannos Tamiya M-05 Honda S800 (Platz 11)

Platz 3 und 6: Tamiya TT-01 umgebaut zum 4WD-M-Racer mit 3Racing-Kit und Carbon-Teilen von Bastian und Raphael

Marcus' Tamiya M-05 Honda CR-X (Platz 7)

Der Konkurrent um Platz 2 in der Mini Trophy Gruppe 2: Gerhards M-05 Renault Alpine

Mein 4WD-M-Klasse Atomic VM-II Lipo BRE Datsun 510 Bluebird (Platz 9 bzw. Zweiter Mini Trophy Gruppe 2)

Marvin, Dirk, Tobias, Hanno bzw. deren Spielzeugautos

Diegos Tamiya TT-02 Porsche 911 Carrera

Leon (TT Platz 1), Diego (Gast), Thomas (TT Platz 2), Jörg (TT Platz 3) bzw. deren Spielzeugautos

Auch die "Großen" TT brauchen mal Hilfe

So ging es zehn Minuten lang im fünften Lauf, Pattys grüner Tamiya M-06 Mazda RX-7 an meinem Heck, bis ich in der Überzeit ausschied.

Siegerehrung

Thomas' TOP Sabre Renault Alpine (1.) und Marvins Tamiya M-06 Alfa Romeo (4.)

RC Car Racing Team Duisburg: Dirk (9), Marcus (7), Tobias (5), Thomas (1), Marvin (4) / krank: Stephan

Hier gibt es noch mehr tolle Fotos, von Anja, einige habe ich bereits oben eingefügt:

Digital Flubber Collection