19.06.2014 2. Freundschaftsrennen des RCRT

Vor dem 2. Freundschaftsrennen an Fronleichnam überlegte ich kurz, am Mittwoch Nachmittag zu üben, verwarf den Gedanken aber zugunsten der Familie. Donnerstag früh sollte ab 7:30 Uhr Training möglich sein und ab 9:00 Rennbetrieb, ohne den Wecker zu stellen kam ich gut aus den Federn und brauchte nur noch die am Mittwoch Abend bereits rausgestellten Sachen ins Auto zu bringen. Auf dem letzten Stück gabelte ich S-Bahn-Fahrer Stephan auf und zeitig an der Strecke bekamen wir einen Platz an einem der festen Tische.

Nach einem Trainingsakku mit unseren Pro-Line Pro-2 waren wir heiß aufs Rennen, doch das begann nicht um 9:00, sondern erst um 9:30, so dass noch ein Trainingsakku leergefahren werden konnte. Im ersten Vorlauf startete ich als Siebenter, außer dem als Fünftem gestarteten Stephan konnte ich in den 7 Minuten alle vor mir Gestarteten überholen. Dennoch die Sensation: Ich fahre 11 Runden in 7:11, wofür Stephan 7:12 benötigt, das ist in meiner noch jungen Rennkarriere der dritte gewonnene Lauf überhaupt (nach Frühjahr 2013 Troisdorf C-Finale SC10, Sommer 2013 Duisburg B-Finale ChuckworksRC-Slash). Und noch eine kleine Sensation, mein neuer Pro-2 kommt gleich bei seinem ersten Renneinsatz ganz nach oben. Am Rande ist zu erwähnen, dass ich mit meiner Zeit in der Klasse 2WD Buggy Dritter wäre, obwohl diese freie Motorwahl haben bei wesentlich geringerem Gewicht.

Trotz dieses Erfolges ersetze ich den nagelneuen heute zum allerersten mal und gleich erfolgreich gedrehten SpeedPassion Competition V3.0 mit Timing Einsatz in Mittelstellung durch den seit anderthalb Jahren zuverlässigen und für seinen Speed bekannten LRP Vector X12 StockSpec mit 0° Timing, beides 17,5T sensored Brushless-Motoren und selbstverständlich geregelt durch den SpeedPassion Reventon-R mit Stock0 Firmware. Das macht sich in den beiden folgenden Vorläufen nicht in der Platzierung bemerkbar, aber in den Runden- und Gesamtzeiten. So werde ich in Vorlauf 2 und 3 stets zweiter hinter Stephan und steigere mich auf 12 Runden in 7:31 und Stephan 7:30, was zeigt, dass alles sehr eng war. Tolle Halbtagesbilanz für die beiden einzigen Pro-2 bzw. deren Fahrer. Stephan fährt einen SpeedPassion Competition V3.0 mit 10° Timing geregelt von einem LRP-Regler im ZeroBoost NullTiming Blinky Modus.

In den drei Finalläufen startet Top Qualifier Stephan von der Pole Position vor mir, hinter mir Gerry und doch nicht Erwin, der im Laufe des Vormittags wiederholt erwähnte, die Vorläufe seien lediglich Geplänkel und erst am Nachmittag ginge es um was. Auch für Gerry ging es um was, er schätzte aber einen guten Startplatz in den Finalläufen mehr als Erwin und deshalb stellte er seinen Team Associated SC10 auf der Geraden gleich neben statt hinter meinen Pro-2.

An Top Qualifier Stephan mit seinem Pro-2 kam heute keiner ran, so auch bei seinen 14 Runden in 8:15 im ersten Finale, wo er alle, sogar den Zweitplatzierten überrundete und damit eindrucksvoll seine Vorherrschaft auf dem Südring demonstrierte. Der Zweitplatzierte war aber nicht ich mit meinen 13 Runden in 8:23, sondern Erwin in 8:17, der beim NRW Offroad Cup im Mai zeigte, dass er mit seinem Losi TLR22SCT ganz nach vorne gehört. Sollte er recht behalten, dass die Vorläufe nichts sagen?

Im Grunde hat er ja recht, aber meine Leistung aus den Vorläufen kann er nicht so leicht vom Tisch wischen. Hinter Stephan mit 14 Runden in 8:14 -der durch seinen zweiten Finalsieg auch den Tagessieg in der Tasche hat- schaffe ich im zweiten Finale 14 Runden in 8:32, während der drittplatzte Gerry und der viertplatzierte Erwin nur auf 13 Runden kommen. Damit bestätige ich zwar im zweiten Finallauf meine Leistung aus den Vorläufen, aber ob ich am Tagesende Zweiter sein werde, muss der dritte Finallauf entscheiden, denn auch Erwin und der fast neben mir startende Gerry haben sowohl Ambitionen als auch Chancen auf Platz 2 im Gesamtergebnis, nur leider haben sie keinen Pro-2.

Der dritte Finallauf scheint eine Sekunde nach Start zu meinen Ungunsten entschieden, als mein Pro-2 auf dem Dach liegt und der Helfer ob der nachfolgenden Meute nicht zu meinem Fahrzeug kommt und es erst aufrichten kann als alle vorbei sind. Tief Luft holen. Ich wollte in diesem Lauf Zweiter werden -Erster wäre auch okay- und damit Tageszweiter, jetzt war ich in diesem Lauf Letzter. Dass ich hier und heute der Zweitbeste war, wusste jeder, nur, dass es gerade nicht danach aussah, als ob ich auch die entsprechende Urkunde bekäme.

Letzter, aber nicht Schlechtester, deshalb tief Luft holen und das im Laufe des Tages gewonnene Selbstbewusstsein auf die Strecke bringen. Fahren, fahren und fahren und dabei überholen. Gegen Mitte des Rennens bin ich in der Mitte des Feldes und Erwin ist in Sichtweite. Weiterfahren.

Als Erwin einen Ausflug ins Grüne macht zum Pilze sammeln, glaube ich meinem Ziel ganz nahe zu sein, doch der Helfer setzt das Postauto so ungünstig in die Vorbeifahrenden, das einer das Postauto dreht und meinen Pro-2 knutscht. Die vorderen Stoßstangen gehen hoch und die Trucks bleiben auf den hinteren Stoßstangen stehen wie ein hübsches Warndreieck auf der Strecke. Ein Helfen setzt uns gleichberechtigt auf die Strecke, dennoch bin ich Erwin sofort davon gezogen. Weiterfahren.

Keine Ahnung wann ich Gerry und den in diesem dritten Finale sehr starken und zu Recht Drittplatzierten Andreas mit seinem Team Durango DESC210 überholt habe, aber Melmi nennt mich anderthalb Minuten vor Schluss an zweiter Stelle hinter Stephan. Wow, vom letzten auf den zweiten Platz vorgekämpft, jetzt nur nicht patzen, zumal der rote Durango von Andreas hinter mir aufholte, zwar nicht bedrohlich, dennoch wäre ihm ein Schnitzer meinerseits nicht ungelegen gekommen.

Weiterfahren und zwar fehlerfrei, 14 Runden in 8:36 trotz des Malheurs gleich zu Beginn und der vielen Überholmanöver, im ditten Finallauf Zweiter hinter Stephan mit wieder 14 Runden in 8:14 und somit Tageszweiter! Stolz war ich auf meine erfolgreiche Aufholjagt und erfreut über Platz 2 in der Tageswertung, aber am meisten ehrte mich das Kompliment von Werner nach dem dritten Finale.

Doppelsieg für die Pro-Line Pro-2 Piloten Stephan und Dirk. Das Podest in der Klasse Short Course 2WD 17,5T wird komplettiert durch Erwin, das Treppchen also ein klare Angelegenheit des RC Car Racing Team Duisburg. Stephan fuhr Proline Blockade Reifen, icke AKA Cityblock Super Soft und die Konkurrenten Losi Ultra Digits.