11.01.2015 Youngtimer-Winterserie Lauf 4 Dortmund

Im Gegensatz zu meinen letzten vier Rennen, NORC Hamm, Youngtimer Troisdorf, Youngtimer Essen und LFD Langenfeld, wo entweder kein samstägliches Vorbereitungstraining angeboten wurde oder ich familiär verhindert war, konnte ich in Dortmund am Samstag so richtig viele Akkus leeren. Und das bis spät abends, da Sohnemann nicht dabei war, der sonst zeitig ins Bett muss.

Fast pünktlich um 14:00 Uhr vor Ort, begrüßen mich neben Markus Funck auch die vom Offroad bekannten Patrick Becker- Tosch und Markus Kick, später kamen zum gemütlichen Nachmittag auch noch Moni und Frank aus Hamm. Einen Platz im Fahrerlager fand ich in der Porsche Ecke bei Manfred Brändle, Sebastian und Markus Rübhausen mit ihren Tamiya M-06 samt HPI Porsche 911 Karos. Beide Ladegeräte angeschlossen und gleich geht der Tamiya TT-02 (inzwischen TRF-02) Porsche auf die Strecke.

Weil Markus Kick so scharf ist auf meinen TT, überlasse ich ihm den Sender und mache den Atomic VM-II Lipo startklar, nach dem Training in Rheinhausen hat die BRE Datsun 510 Bluebird Karosserie von ABC die vordere Stoßstange, die wie die hintere in der Trainingsstunde vor dem Rennen in Essen abfiel, wieder dran, dieses Mal habe ich den Stoßstangenhalter an die Karo geschraubt statt mit UHU zu kleben.

Der Atomic lenkt viel zu stark, das gibt sich aber stets nach drei Runden, muss man ein wenig Geduld haben und dieses Wissen beim Rennen ausnutzen, sprich drei Einführungsrunden drehen. Beide Fahrzeuge machen gleich viel Spaß, obwohl sich die vordere Stoßstange vom Stoßstangenhalter verabschiedet. Mit dem TT-02 drehe ich gemütliche saubere Runden ohne sportlichen Ehrgeiz, den Atomic jage ich aggressiv um den Kurs, dennoch hat der TT-02 etliche Runden unter 12 Sekunden, der Atomic nicht eine?

Vorne Sweep 33 geschmiert "halber Reifen" und hinten 25 fährt der Atomic wesentlich besser als in Rheinhausen, wird aber immer langsamer, die Carson Cup Machine muss gegen irgendeinen Widerstand im Antriebsstrang ankämpfen. Der Fehler ist bald entdeckt, läßt sich aber nicht vollständig beheben. Etwas betrübt, dass der Atomic den Rennsonntag nicht durchhalten könnte, nenne ich beim Rausgehen den Porsche in der TT-Trophy.

Seit der letzten Veröffentlichung auf der Youngtimer-Internetseite, wo der TT-02 Type S zugelassen wurde, fragte ich mich, wer sich für diesen Bausatz so brennend interessiert? Die üblichen Verdächtigen in der TT-Trophy, Jörg Unkelbach, Marco Acri und Thomas Wortmann haben einsatzbereite Fahrzeuge und können sich damit stets sportlich fair messen.

Nun, inzwischen bin ich schlauer, Jörg H., Manfred Brändle sowie Ronald Weber haben diesen Bausatz bzw. die Fahrzeuge am Start und sind damit sehr zufrieden, es werden wohl noch andere nachziehen. Ich bin auch sehr happy mit meinem TT-02 und sofern ich (was nicht zu erwarten ist) damit sportlich voran komme, interessieren mich lediglich die verstellbaren oberen Querlenker. Gibt es aber nicht nur am TT-02 Type S, sondern auch als Tuningteil von Yeah Racing für den TT-02.

Daheim in Duisburg lade ich Akkus und setze mich noch mal an den Atomic, die schwergängige Stelle, Hauptzahnrad und die beiden Kränze für die Riemen vorne und hinten, baue ich aus und wieder ein, so dass alles einigermaßen reibungslos läuft. Und die vordere Stoßstange wird mit fett UHU an den Stoßstangenhalter geklebt.

Wie so oft an Rennsonntagen schleiche ich mich Sonntag früh aus der familiären WG und bin zeitig an der Strecke. Beide Autos kommen kurz auf die Strecke, jetzt soll bloß nichts mehr kaputtgehen. Nach der Fahrerbesprechung kommen die fünfminütigen Quali-Läufe, in denen die fünf schnellsten hintereinander gefahrenen Runden darüber entscheiden, mit welchen Fahrern man sich im Laufe des Tages den Fahrerstand teilt.

Tag der Premieren, erstes Rennen des Jahres, erstes Rennen für den TT-02 und mein erster Youngtimer-Doppelstart. In der M-Trophy in Quali-Gruppe 3 und in der TT-Trophy Quali-Gruppe 4 stehe ich ungewohnt unter Stress, zweimal fünf Minuten direkt hintereinander mit zwei unterschiedlichen Fahrzeugen, dankenswerterweise nimmt mir Marvin Wortmann einen Helferposten ab. Dennoch läuft alles wie geschmiert, der Atomic schafft sogar mal eine Runde unter 12 Sekunden, wohingegen der TT-02, jetzt doch von mir mit dem nötigen Ernst gelenkt, in seinen 25 Runden gar 12 Mal unter 12 Sekunden fährt, davon sogar fünf aneinander.

In der M-Trophy komme ich, wie ich es von vornherein gehofft oder erwartet hatte, in die zweitbeste von drei Gruppen, in der TT-Trophy lande ich ein wenig überraschend im "A-Finale", also in der besseren der zwei Gruppen. Überraschend, weil es der erste Renneinsatz dieses Fahrzeugs ist, und weil es das zuletzt angeschaffte ist eigenlich als Spielzeug für Diego. Ferner habe ich mir bisher sehr wenige Gedanken über das Setup gemacht, der Wagen fährt einfach so dufte.

Und so soll mein Tag aussehen: 1. Helfer, 2. M-Trophy-Fahrer, 3. Helfer, 4. Zehn Minuten Pause, 5. TT-Trophy-Fahrer, kurze Pause und wieder von vorne. Thomas Wortmann sagte mir bei einem vorangegangenen Rennen, das sei machbar, sofern man zwichen den Durchgängen nichts reparieren muss. Da der Atomic doch sehr zufriedenstellend im Qualilauf fuhr, wollte ich es wissen und legte auf dem Ritzel einen Zahn zu.

Dieser Hochmut wurde sofort bestraft. Als mein erster M-Lauf losging, fuhr der Atomic nicht los, Ritzel oder Moter oder beides nicht ordentlich verschraubt. Der Lauf startet ohne mich, ich nehme die Karo ab, baue den Akku aus, ziehe die verdächtigen Schrauben fest, Akku einbauen, Karo drauf, Rennleiter fragen, ob ich einsteigen darf, ja okay und ab gehts mit einigen Minuten Verspätung. Ich nutze das als Training.

In der verbleibenden Zeit fahre ich 33 Runden, Sascha Meyer fährt mit seinem Tamiya M-05 Alfa Romeo überhaupt nicht mit, als ich ins Rennen einsteige, hört Jörg H. auf und wechselt an seinem Tamiya M-05 Honda CR-X die Reifen, kommt aber wieder und schafft 26 Runden (vor und nach dem Reifenwechsel zusammen), Marvin fährt seinen Tamiya M-06 Alfa Romeo als Einziger 10 Minuten bzw 53 durch, fühlt sich von uns wahrscheinlich veräppelt und Rennleiter Arndt amüsiert sich wie Bolle auf'm Milchwagen.

Lag es am Stress oder am Ritzel, eine Runde unter 12 Sekunden war für den Atomic nicht dabei. Dafür gab es nach meinem Lauf einen sportlichen Leckerbissen, nämlich das Drei-Kaiser-Treffen der M-Trophy. Der Sieger von Lauf 1 in Troisdorf, Ronald mit mit seinem gelben Tamiya M-05 VW Porsche 914 trifft auf den Sieger des 2. Laufs in Essen, Thomas Wortmann mit seinem TOP Racing Sabre 4WD Mini Renault Alpine sowie den Sieger des 3. Laufs in Geilenkirchen, Sebastian Rübhausen mit seinem Gulf/BVB Tamiya M-06 Porsche 911.

Alle drei Antriebsarten, Front- Heck- und Allradantrieb sind vertreten, und den ersten Lauf in dieser Gruppe entscheidet Sebastian für sich mit 54 Runden, Ronald und Thomas ebenfalls 54, das verspricht ein spannender Tag zu werden für die Augen des zuschauenden Helfers, die Füße langweilen sich, da sämtliche Teilnehmer dieser Gruppe ihr Sportgerät einwandfrei beherrschen.

Dann bin ich auch bald wieder dran, der erste Lauf über 10 Minuten mit meinem Tamiya TT-02 Porsche 911. Hier bekomme ich es zu tun mit den oben bereits erwähnten Tamiya TT-02 Type S, dass ich mir in dieser Klasse überhaupt nichts ausrechne, liegt aber sicher nicht an den Chassis der Mitbewerber, sondern deren Erfahrung. Mit seinem neuen Chassis und seiner Erfahrung wird Ronald Erster mit 57 Runden, mit meinen 48 Runden bin ich am Ende der sechsköpfigen Gruppe.

So richtig demotiviert mich das nicht, Markus Funck mit seinem Tamiya TT-02 Ford Zakspeed und 49 Runden ist sportlich in Reichweite als auch Marco Acri mit seinem TT-02 Lancia Pizza Taxi und 47 Runden in der anderen TT-Gruppe. Und es liegen ja noch 4 Läufe vor uns, aber ebenso 4 Läufe mit dem Atomic, der nun wieder dran ist.

Der fährt im zweiten Lauf sehr langsam und wir noch langsamer, fast den ganzen Parcours fahre ich Vollgas, bis der Atomic gequält nach 7 Minuten bzw. 28 Runden mitten auf der Geraden stehenbleibt. Der Motor ist etwas über 100° C warm, das Hauptzahnrad geht gar nicht mehr zu bewegen. Es ist zu eng für Das Hauptzahnrad und die beiden Kränze, einer muss raus. Ich entscheide mich, den Kranz auszubauen, der den Riemen nach hinten antreibt. Nun hat der Atomic Frontantrieb mit Starachse, keine Ahnung, ob das gut geht, mir aber auch egal, besser es geht nicht so sensationell als gar nicht fahren in der M-Trophy.

Und selbst wenn die weitere Teilnahme in der M-Trophy damit beendet sein sollte, habe ich ja immer noch Freude am Fahren in der TT-Trophy, die nun schon wieder dran ist, nachdem RCRT-Vereinskamerad Thomas den 2. Lauf der M-Trophy für sich entscheiden konnte. Mein TT-02, inzwischen auch nicht mehr ganz Baukasten, ist eine treue Seele und schafft erneut 48 Runden. Im Gegensatz zur besten M-Gruppe, wo ziemlich gleichwertige Leitungen gezeigt werden und ein Patzer eines Teilnehmers den Einlauf durcheinanderwirbelt, ist der Einlauf in der besten TT-Gruppe unspektakulär und langweilig gleich dem von Lauf 1: Ronald Weber, Rolf Riese, Manfred Brändle, Jörg H., Markus Funck und icke.

In der folgenden Mittagspause wird die Reparatur des Atomic fortgesetzt, ohne diese Mittagspause hätte ich das zeitlich nicht geschafft, Glück braucht der Mensch. Für's Ergebnis ist nichts mehr zu holen. zweimal nicht 10 Minuten durchgefahren bei nur einem Streicher.

Nach der Mittagspause also Lauf 3 für den Atomic in der M-Trophy, vielleicht schaffen wir ja mal 10 Minuten am Stück? Und ob wir das schaffen, trotz eigenwilligigem Antriebskonzept kann ich eine ordentliche Linie finden, immerhin 46 Runden, damit zwar Letzter hinter Marvin, Jörg und Sascha, aber gleichauf mit dem Führenden der dritten M-Gruppe, Stefan Formann und eine Runde besser als Patick Paikert, der mit seinen Tamiya M-06 Mazda mit gewohntem Antriebskonzept und bewährtem Setup fahren kann. Mein Fahrzeug macht sehr merkwürdige Geräusche, anscheinend hat die Carson Cup Machine die Temperatur aus dem vorangegangenen Lauf nicht so gut vertragen, zum nächsten Renntag wird eine neue bestellt.

Bei den Besseren M-Fahrern nach uns mal wieder ein Wechsel an der Spitze, in deren 3. Lauf ist es Manfred, der seinen Tamiya M-06 mit weißer BMW 2002 Karosserie als Erster ins Ziel chauffiert.

Die Teilnahme in der TT-Trophy ist in sportlicher Hinsicht nicht der Reißer, im 3. Lauf wieder der identische Einlauf wie in den zwei vorangegangenen und 48 Runden für mich, diese Konstanz sollte mir mal in Short Course gelingen. Einzig der Vergleich mit dem fahrerisch gleichwertigen Don (Marco) aus der anderen TT-Gruppe birgt ein Minimum an Nervenkitzel.

Im folgenden 4. Lauf der M-Trophy schaffe ich mit mit meinem Notauto eine Runde mehr, nämlich 47, dennoch darf ich weiterhin nach Marvin, Jörg und Sascha über die Ziellinie fahren. Ich bilde mir fest ein, dass ich mit Atomic, sofern er denn einwandfrei mit Allradantrieb liefe, ebenfalls 48 Runden wie mit dem TT-02 schaffen könnte oder gar mehr.

Die guten M-Fahrer machen es wirklich spannend, den 4. Lauf gewinnt Ronald mit seinem gelben Tamiya M-05 VW Porsche 914 und es ist wahrlich nicht vorauszusagen, wer hier am Tagesende als Champion die Halle verläßt.

Im 4. Lauf meiner TT-Gruppe dann eine minimale Sensation, der Einlauf ändert sich, aber nicht an der Spitze, sondern weit hinten, ich mit meinem blauen Porsche mal nicht Letzter. Getan haben wir dafür nichts, außer kontinuierlich 48 Runden zu drehen, bei Markus Funck ließ einige Male die Konzentration zu wünschen und damit hatte sein weißer Ford Zakspeed am Ende eine Runde weniger, statt wie sonst ein oder zwei Runden mehr.

Inzwischen war für mich ein wenig die Luft raus, nach Training am Samstag und vielen Wettfahrten samt Helferschichten, Akkus Laden und Reifen Schmieren. Aber beide Fahrzeuge wollen jeweils noch einmal 10 Minuten bewegt werden. Und im 5. Lauf meiner M-Gruppe dann ein Wachmacher, ich werde mit 46 Runden Dritter, vor Sascha, dessen M-05 Alfa Romeo nicht immer dahin fährt, wo er das wünscht. Ansonten wie gehabt, Marvin Wortmann vor Jörg H..

Spannender wie immer der letzte und entscheidende Lauf der M-Trophy Premier League und wieder ist es Ronald, der Erster wird. Warten wir die Auswertung ab, denn hier werden die Runden (und Zeiten) unter Berücksichtigung eines Streichers zusammengezählt.

Der 5. Lauf meiner TT-Gruppe wieder so unspektakulär wie die ersten drei. Mein Fahrstil ist immer gleich, als auch meine Ausweichmanöver zugunsten der schnelleren Fahrer, allen voran gerade in der TT-Trophy Ronald, und somit werden es für mich zum fünften Mal in Folge exakt 48 Runden.

Nach großem Gruppenfoto dann die Siegerehrung, diese wird von Rennleiter und Zeitnehmer Arndt genauso souverän moderiert wie zuvor die 30 Läufe an diesem Renntag. In der M-Trophy setzt sich Ronald durch dank seiner beiden starken letzten beiden Läufe, nach den drei ersten sah es noch nicht danach aus. Zweiter wird Team-Kollege Thomas vor Sebastian, auf Platz 4 fährt -ohne sonderlich in Zweikämpfe verwickelt zu sein- Marvin.

Mit meinem starr frontangetriebenen Atomic und zwei bedauerlichen Ausfällen werde ich in der M-Trophy 11. von 13, lasse also zwei hinter mir, wobei einer davon ebenfalls ausfallgeplagt ist. Mein achter Platz aus dem fünfminütigen Quali-Lauf, sprich sieben vor und fünf hinter mir, spiegelt realistischer, welch Potential in Fahrzeug und Fahrer steckt.

Das Treppchen in der TT-Trophy entspricht haargenau dem Einlauf der fünf Laufe samt des Quali-Laufs, Ronald vor Rolf und Manfred. Mit dem blauen Porsche werde ich Achter von elf, lasse also drei hinter mir. Das passt schon, leider sind die drei durch Ausfälle gehandycapt, weshalb ein Vergleich auf sportlich Ebene aussteht. In der TT-Trophy war mein Platz 6 von 11 im Qualilauf sehr schmeichelhaft, aber leider nur eine Momentaufnahme.

Zur Freude der Anwesenden schaute der gesundheitlich am Rennen verhinderte Youngtimer Cheforganisator Jörg Unkelbach noch vorbei, an dieser Stelle: Weiterhin erfolgreiche Genesung. Abgesen davon, dass er so weit auf den Beinen ist, konnte er noch eine Neuigkeit verkünden, in Zusammenarbeit mit dem MC Dortmund wird der letzte Lauf der Youngtimer Winterserie 2014/2015 im Rahmen der Intermodellbau mit Moderation und vor großer Kulisse ausgerichtet.

Meine Teilnahme an diesem Event steht in den Sternen, weil an diesem Wochenende ein Schwimmwettkampf stattfindet, ich setze aber alle Hebel in Bewegung, damit ich dennoch dabei sein kann. Den Lauf in Iserlohn muss ich definitiv auslassen, auch hier liegt parallel ein Schwimmwettkampf.

Dank an das hervorragende Dortmunder Team für das wunderbare Wochenende!

Alle Ergebnisse der einzelnen Gruppen