05.11.2016 Minidrom Essen

Der Minicar Club Bergstadt Lüdenscheid hat eine asphaltierte Onroad Outdoor Strecke, das Saisoneröffnungs- als auch das Saisonabschlussrennen der Vereinsmeisterschaft findet allerdings tradionell im Minidrom des MSC Essen statt. Zu diesen beiden Events in Essen sowie zu den Rennen in Lüdenscheid sind auch Gäste -also nicht nur Lüdenscheider Vereinsmitglieder- gern gesehene Teilnehmer.

Nach dem verpassten Saisonstart der Youngtimer am 16. Oktober in Meckenheim und meiner Verhinderung am zweiten Youngtimer-Lauf am 13. November in Dortmund ist das Saisonabschlussrennen der Lüdenscheider im Minidrom für mich ein gute Gelegenheit, meine persönliche Glattbahn-Wintersaison einzuläuten.

Der Tamiya M-06 Alfa Romeo bekommt den Sanwa-FH4-Empfänger aus dem Pro-Line Pro-2 Short Course Truck und ist auf Anhieb so fahrbereit wie seinerzeit im April in Meckenheim. Als Tuningmaßnahme erhält der Wagen Titan Querlenkerwellen 54296, die ihn nicht schneller machen.

Die hinteren Federbeine können aber deutlich schräger montiert werden, wodurch das Chassis tiefer gelegt wird. Diese Maßnahme ist notwendig, um die Ride Räder mit dem 60mm Duchmesser zu montieren, ohne den Schwerpunkt anzuheben. Als ich Anfang 2016 den M-06 zu seiner Premiere in Essen mit den Ride Rädern testete, drohte er ständig zu kippen und tat dies auch.


Mein viel beachteter Tamiya M-06 Alfa Romeo Giulia Sprint GTA mit Ride Rädern in der Mischung 32

Beim Youngtimer Rennen am 21. Februar im Minidrom fuhr ich den M-06 zu meiner Zufriedenheit mit den kleineren Sweep Rädern. Mit denen hat das Fahrzeug eine geringere Endgeschwindigkeit auf der Geraden, dafür einen niedrigeren Schwerpunkt und weniger Kippneigeung.

Die RCRT Duisburg Vereinskameraden Thomas und Thomas starten gemeinsam mit den Essenern Daniel, Jörg und Norick in der mit zwölf Teilnehmern besetzten TT-Klasse. Mit ihren Tamiya TT-01. TT-02 wäre auch erlaubt, aber nicht in der Version Type-S.

Pünktlich um 10:00 Uhr bin ich mit meinem M-06 im Minidrom, um mich mit sieben Kontrahenten in der Klasse M-Chassis zu messen. Einen Schrauberplatz finde ich neben Jörg am Tisch der siegesverwöhnten Essener mit reichlich Podesterfahrung. Während die auf die Motorenzuteilung warten, möchte ich mit meinem Alfa Romeo so viel wie möglich üben, und außer Geradeauslauf einstellen habe ich nichts am Setup zu ändern.

Von mir aus kann der Renntag beginnen, und mit leichter Verspätung findet bald die Fahrerbesprechung statt, bei der wir seitens der Essener von Daniel und seitens der Lüdenscheider von Robbin begrüßt werden.

Meinen mit eigentlich vier Fahrzeugen besetzten Qualilauf gewinne ich vor zwei Anderen bravourös, den weiteren ebenfalls eigentlich mit vier Fahrzeugen besetzten Qualilauf berücksichtigt, bin ich Zweiter von acht, auf Grund tatsächlich lediglich fünf durchgefahrener M-Chassis halt Zweiter von fünf bezüglich der fünf schnellsten aneinander gefahrenen Runden. Immerhin kein schlechter Saisonstart.

Nach diesen sage und schreibe fünf Minuten (in denen ich ganz nebenbei von allen M-Chassis die meisten Runden schaffte) Motorrennsport verkündet Zeitnehmer Marco eine dreiviertelstündige Mittagspause, bevor es mit den vier achtminütigen Läufen weitergeht.


Mein Tamiya TT-02

Für mich Zeit genug, meinem Tamiya TT-02 Porsche eine YeahRacing Alu-Lenkung (TT02-042BU) sowie den Sanwa-FH3-Empfänger aus dem Team Associated RC10B6D einzubauen und eine Probefahrt zu machen. Gedacht war, im Laufe des Renntages immer mal ein wenig am TT-02 zu schrauben und nach der Siegerehrung eine Proberunde zu drehen.  Ferner habe ich noch genug Zeit, am RCRT-Tisch eine leckere Gulaschsuppe mit Brötchen zu essen.


RCRT Duisburg: Dirk, Thomas und Thomas

Um 13:30 geht dann der Rennrythmus los, 17,5T, Hobby, 2x TT und M-Chassis, wir verbliebenen fünf in einer Gruppe, allesamt übrigens mit Ride statt Sweep, gleich ob M-05 oder M-06. Starten darf ich von der Zwei hinter Robbin und vor Klaus. Robbin ist sehr schnell, wie ich das schon im Training beobachtet habe, hat dabei seinen M-06 Renault 5 nicht immer unter Kontrolle. Ich bringe meinen M-06 Alfa Romeo flott und fehlerfrei mit 37 Runden und 6 Sekunden Vorsprung auf Robbin über die Ziellinie.


Robbins Tamiya M-06 Renault 5

Das bringt mir Beifall der Duisburger und Essener Sportfreunde und ich komme aus dem Grinsen gar nicht mehr raus. Im zweiten Lauf darf ich von der Pole Position zum lupenreinen Start-Ziel-Sieg ansetzen, mein Verfolger ist zwar schnell, touchiert den Geräuschen nach zu urteilen aber zu oft die Bande. Ich fahre den Tagesrekord der Klasse M-Chassis 38 Runden in 8:02,78 und die 39 ist gar nicht so weit entfernt.

Auch scheint der Tagessieg in greifbarer Nähe. Lauf drei wieder von der Pole Position, Verfolger Robbin macht unheimlich Druck und das auch noch fehlerfrei, ohne zu kämpfen lasse ich ihn passieren. Lieber warte ich ab, dass er seinen Wagen wie so oft an diesem Tag an die Bande setzt, um meinen Spitzenrang zurück zu holen. Doch leider ist es dieses Mal mein M-06, der während der Verfolgungsjagt Purzelbäume schlägt, so dass am Ende des dritten Laufes Robbin 38 Runden hat und ich "nur" 37, was ihn vor dem letzten Durchgang zum hohen Favoriten für den Tagessieg einschließlich gebührender Pole Position macht.

Meine theoretische Siegchance vermache ich von zweiter Position startend im vierten Lauf nicht einmal eine halbe Runde nach dem Start, als ich über einen Curb fahre, der den M-06 zum Kugeln bringt. Diesen Curb habe ich bis dahin im gesamten Tagesvorlauf nie getroffen, aber so ist das mit den Nerven.


Klaus' Tamiya M-05 VW Porsche 914

Von Letzter Position starte ich eine beherzte Aufholjagt, die mich auf Position drei hinter Klaus und immer mal wieder in die Nähe von Robbin bringt. Abgesehen von meiner schwindenden Chance auf den Tagessieg macht mir dieser Lauf viel Spaß, besonders die sehr fairen Duelle mit dem M-06 Opel Tigra von Constantin, der heute 10. Geburtstag hat.


Constantins M-06 Opel Tigra

Trotz der -zugegebenermaßen ein wenig am Ego kratzenden- Enttäuschung, den so noch nie dagewesenen greifbaren Tagessieg aus den Händen gegeben zu haben, war es -wie immer im Minidrom- ein toller Renntag, sodass ich mir fest vornehme, in zwei Wochen mit meinem heute getunten und startklar gemachten TT-02 in Essen am MSC-Pokalfinale teilzunehmen.

Dort treffe ich dann auf die drei Gastgeber, die sich heute in der Klasse TT auf dem Podest drängelten. Daniel, Jörg und Norick kennen die Strecke als auch ihre Fahrzeuge gleich gut, jeder der drei hätte den Tagessieg einfahren können und jeder hätte ihn verdient. Vielleicht wäre Daniel der oberste Platz auf dem Treppchen ein klein wenig mehr zu gönnen gewesen, da er schon in der MSC-Pokal-Jahreswertung hinter Jörg abschneiden wird und Norick in GT als auch F1 dominiert. Doch Jörg ist nun mal DER TT-Experte im Mindrom und setzt sich gegen elf Piloten einschließlich seiner Tischnachbarn durch.

Wow, von den zwei gewonnenen Läufen sowie den -meinem M-06 mit der liebevoll gestalteten Alfa Romeo Karosserie und mir- entgegengebrachten Sympathien bin ich immer noch angenehm aufgewühlt, und mal wieder ist rein gar nichts kaputtgegen, und putzen muss ich den kleinen Flitzer auch nicht, wie ich das vom Offroad gewohnt bin.


Saschas M-06 Alfa Romeo Mito


VW Käfer Karossserie Alternative auf dem M-05 von Klaus


Podest TT: Norick (2), Jörg(1) und Daniel(3), alle MSC Essen


Eine schöner Porsche, gesehen in der Klasse TT


Ein schöner Mercedes, ebenfalls TT-Klasse


Podest 17,5T


Podest Hobby

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