19.06.2016 Dortmund 2. SK-Lauf

Dass ich am Samstag keine Zeit hatte, war kein Trainingsnachteil. Die, die sich die Zeit genommen hatten und in Dortmund waren, haben auf Grund des Wetters auch nicht sonderlich üben können, eventuell einen besseren Platz unter dem Westfalia-Pavillon ergattert. Am Sonntag früh stellte ich mein Tischlein am Küchencontainer auf, so richtig Lust auf eine Proberunde hatte ich aber nicht, die Strecke war zu feucht und von oben war auch noch was zu erwarten.

Um meinen Pro-Line Pro-2 nicht unnötig der Feuchtigkeit auszusetzen, trainierte ich mit dem eigens für diesen Zweck mitgeschleppten Traxxas LCG Slash meines Sohnes, dessen Empfänger zumindest ordentlich wassergeschützt ist. So lernte ich wenigstens die Strecke vor dem ersten der drei fünfminütigen Vorläufe kennen.

Thorsten schützte seine Elektronik, indem er nicht trainierte und auch nicht zum ersten Vorlauf antrat. In diesem lediglich achtköpfigen Feld wurde ich Achter, in fünf Minuten ist sage und schreibe zweimal der gleiche Kugelkopf des Lenkgestänges abgegangen, einmal stieg ich vom Fahrerstand, reparierte und fuhr dann weiter, einmal reparierte Streckenhelfer Günni, wofür er von der technischen Abnahme einen Rüffel bekam. Glücklicherweise handelte es sich um den ersten Vorlauf eines SK-Laufes, bei dem sämtliche Teilnehmer der Klasse Short Course ins A-Finale kommen und nicht um einen Finallauf einer Deutschen Meisterschaft.

Einen Blumentopf konnte ich so nicht einheimsen, aber immerhin fast fünf Minuten Fahrpraxis. Mit einer Scheibe konnte ich zwischen den Vorläufen eins uns zwei diese Schwachstelle meines Pro-Line Pro-2 beheben. Im Laufe des Tages sollte ich diesbezüglich nicht mehr klagen. Bei den Reifen schwankten die Fahrer zwischen Schumacher MiniPin gelb (wie meiner Einer), Schumacher MiniPin silber und Pro-Line Blockade (z.B. Dieter). Die Strecke wird von den Fahrern aller Klassen nicht in den Himmel gelobt, ich finde, dass sich die Dortmunder richtig viel Mühe gegeben haben.

Im zweiten Vorlauf kann ich dann so richtig zeigen, was ich drauf habe, nämlich Vierter von neun und dabei ebenso sieben Runden wie die drei vor mir Platzierten und dem eins hinter mir platzierten Abkürzer Rainer. Die meisten im Feld haben zwar eine bessere schnellste Runde, ich bin dafür mit langsameren Runden konstanter.

In Vorlauf drei kann ich nicht ganz an die vorangegangene Leistung anknüpfen, sondern lande mit Platz fünf genau in der Mitte des Feldes. Die Startnummer sowie den Startplatz fünf bekomme ich auch für die drei bevorstehenden sechsminütigen A-Finale. In der Mittagspause probiere ich die Pro-Line Blockade Reifen, ja, gehen auch und ich beschließe, damit das erste A-Finale zu bestreiten, wenngleich der Kunstrasen jetzt immer trockener wird.

"Beim Sport trifft sich die Jugend zum friedlichen Kräftemessen." Haben wir Sport getrieben? Und wenn ja, wo war die Short Course Jugend? Selbst wenn man großzugigig 22 Augen zudrückt, ist sogar unser Küken Holly kein Jugendlicher. Und was heißt friedlich, wenn mir mein in den Vorläufen fair errungener Startplatz fünf in/nach der ersten Kurve die letzte Position einbringt? Der geneigte Leser weiß, wovon ich schreibe. Meine Aufholjagd ist leider geprägt von zu hastigen Manövern, und wenn einmal der Wurm drin ist... Okay, das war der Streicher.

Zum zweiten Vorlauf montiere wieder die Schumacher MiniPin gelb Reifen. Aber auch die können nichts ausrichten gegen die rohe Gewalt der mir folgenden vier Sportkameraden in der ersten Kurve. Toll, schon wieder Letzter, aber das bin ich ja bereits gewohnt, und ich fluche auch nicht mehr, so wie in Hürtgenwald. Im Gegenteil, ich besinne mich auf meine Stärke, konstant und fehlerfrei zu fahren, das Konzept geht auf, und ich erobere meinen Platz fünf in der Mitte zurück.

Weil nach Vorlauf zwei bereits feststeht, dass Markus der Tagessieg nicht mehr zu nehmen ist, tritt er nicht mehr an, sondern konzentriert sich ganz auf sein letztes A-Finale mit seinem Buggy, mit dem er auch um den Tagessieg kämpft. Thorsten sieht auch nicht mehr, dass er die rote Laterne loswerden könnte, und packt schon mal seine Sachen.

Im dritten A-Finale nur noch sieben Short Course Trucks, den Geräuschen in der Einführungsrunde nach wird der von Rainer aber nicht sechs Minuten durchhalten. Kein Crash in der ersten Kurve? Geht doch! Sehr positiv gestimmt setze ich die im Laufe des Tages gesammelte Erfahrung um, beste persönliche Runde unter 44 Sekunden sowie 9 Runden in 6:26, damit Platz vier im dritten A-Finale.

Nehme ich meinen achten Platz aus dem ersten A-Finale als Streicher, bin ich mit meinen Plätzen fünf und vier sehr zufrieden, bestätige ich doch damit meinen in den Vorläufen errungenen Finalstartplatz. Etwas unglücklich aus meiner Sicht ist dagegen die Tagesauswertung, die mich auf Platz sieben von neun bringt. Ist alles sportlich völlig korrekt ermittelt, für mich halt dumm gelaufen, ebenso für Adrian.

Erster wird wie bereits erwähnt der Dortmunder Lokalmatador Markus vor dem beinahe-Lokalmatador Dieter aus Hamm sowie meinem Duisburger Teamkameraden Andreas. Allen dreien: Herzlichen Glückwunsch!


Andreas (3.), Markus (1.) und Dieter, (3.)

Auch wenn viele über die Strecke mosern, vielen Dank an die Dortmunder und Rennleiterin Moni! Kommende Woche werden wir sehen, welche der fast jugendlichen Short Course Piloten sich in Duisburg auf Lehm zur friedlichen Revanche treffen.

Sämtliche Protokolle aus Dortmund   




Fahrerbesprechung mit Rennleiterin Moni


Die neu mit Kunstrasen gestaltete Dortmunder Strecke


Fahrerlager


Dirk, Thorsten, Marcus, Andreas, Frank, Dieter und Adrian


Markus, Rainer, Andreas, Marcus, Dieter, Frank und Thorsten


Rainer, Berlin, Team Associated SC5M

Markus, Dortmund, Team Associated SC5M

Dirk, Duisburg, Pro-Line Pro-2

Andreas, Duisburg, Team Associated SC5M

Frank, Duisburg, Serpent Spyder SC

Dieter, Hamm, Losi TLR22SCT

Thorsten, Langenfeld, Team Durango DESC210

Adrian, Langenfeld, Losi TLR22SCT

Marcus, Troisdorf, TLR22SCT