21./22.05.2016 Hürtgenwald 1. SK-Lauf

Im Vergleich zu den von mir in den vergangenen zwei Jahren im Internet beobachteten Läufen der DMC Sportkreismeisterschaft West kamen wesentlich mehr Fahrer zum 1. SK-Lauf nach Hürtgenwald, um sich in den verschiedenen Fahrzeugklassen miteinander zu messen. Alle möchten sich für die im Spätsommer ausgetragenen Deutschen Meisterschaften qualifizieren, entweder im August wiederum in Hürtgenwald bzw. September in Langenfeld.

Eigentlich wollte ich am Samstag pünktlich um High Noon am Race Track sein, durch Trödelei beim Packen und hohes Verkehrsaufkommen um Köln herum wurde es dann doch eine Stunde später. Sehr gastfreundschaftlich wurde ich mit meinem Campingtischlein von Thorsten unter seinem Pavillon aufgenommen neben dem der Langenfelder Vater-Sohn-Familientherapie-Selbsthilfegruppe, während in meinem Rücken ein mehrfacher Deutscher und Europameister seine Fahrzeuge der Marke Serpent auf die Streckenbedingungen anpasste.

Das Gelände des MSC Hürtgenwald liegt malerisch in die Landschaft eingebettet an einem Hang, gefahren wird auf Kunstrasen, dazwischen kurz geschnittenes Gras. Das Fahrerlager ist gleichwohl auf einer Wiese, niemand sitzt im Staub und für jeden ist Strom da von Kabeltrommel bis zur nächsten Kabeltrommel und immer so weiter.

Im Laufe des Nachmittags bin ich viele Trainingsakkus gefahren, ohne etwas meinem Pro-Line Pro-2 zu ändern, nur um des Fahrens wegen, meistens gemeinsam mit meinem Gastgeber und seinem Team Durango DESC210.

Ich änderte lediglich das Ritzel von 21 auf 23 Zähne bei gleichem 86er Hauptzahnrad von 1:11,14 auf 1:10,17. Mein SpeedPassion Competition V3.0 mit 9,5 Turns und Null Timing wurde dabei nie wärmer als 70° C, selbst wenn ich im Training mit einem Akku meist die doppelte Zeit gefahren bin als die für die gewerteten Vorläufe geplanten 7 Minuten.

Thorsten kam neben den gelben Schumacher Minipin, die alle haben, auch mit den Pro-Line PinPoint Reifen sehr gut zurecht. Wie Adrian in seinem Losi TLR22SCT fährt er ebenfalls einen sensored Brushless Motor mit 8,5 Turns, wohingegen Detlef in seinem TeamC TM2SC einen mit 7,5 Turns verwendet.

Nach der Begrüßung und Fahrerbesprechung um 16:45 Uhr beginnt um 17:00 Uhr der 1. Vorlauf Durchgang bzw. der einzige Durchgang an diesem Tag. Die Veranstalter wollen so möglichst viele Vorläufe und Finals fahren, bevor am Sonntag der prognostizierte Regen fällt.


Thomas, Rainer, Thorsten, Hütte, Dirk und Adrian

Die einzige Gruppe der Klasse Short Course 2WD (in DMC-deutsch: ORESC2) besteht aus sympatischen Bekannten der vergangenen NRW Offroad Cup Saisons, aufgefüllt wird unsere Gruppe mit Fahrzeugen der Klasse Monster, die in DMC-deutsch ab der aktuell beginnenden Saison Truck oder ORETR2 heißen.

Das Ergebnis ist so ziemlich, wie ich es nach dem bis dahin absolvierten Training geahnt oder zumindest gehofft habe. Ehrlicherweise muss zu dem unten abgelichteten Ausdruck ergänzt werden, dass Rainer und sein Team Associated RC10SC5M ein Transponderproblemchen hatten, entgegen dem Ausdruck war er nämlich vor mir.

Eine Erwachsenenerfrischung habe ich mir aber auf jeden Fall verdient und möchte dennoch nicht Feierabend haben für diesen Tag, sondern auf dieser Superstrecke fahren, bis es dunkel wird. Wer weiß, vielleicht regnet es am Sonntag und es wird gar nicht mehr gefahren? Thorsten, Adrian und ich heizen ordentlich, bis Adrians rechter Lenkhebl bricht, zum Glück kann er das entsprechende Ersatzteil bei Klaus noch käuflich erwerben.

Weil es noch nicht dunkel ist, frage ich Max, ob ich eine Runde mit seinem Kyosho Ultima RB6 fahren dürfe? Ist doch kein Geheimnis, dass ich seit meinem Fehlkauf vergangenen Sommer weiterhin von einem 2WD Buggy träume. Höflich gegenüber dem Älteren aber dennoch zu arglos bejaht er. Der Wagen läßt sich sehr gut fahren und ich gebe auch mal Vollgas mit dem 6,5 Turns Motor, heissa!

Leider will mir der Doppelsprung vor dem Fahrerlager nicht gelingen, mit meinem Short Course klappt das doch? Okay, nur noch ein Versuch, es wird auch bald dunkel. Fatal, der Sprung misslingt wiederum gründlich, der Buggy spiel Rhönrad und knallt gegen die Bande, wobei der Radträger hinten rechts bricht. Ich glaube, ich muss sterben oder mindestens im Boden versinken! Das arme Kind!

Glücklicherweise hat die Kyosho-Familie noch ein entsprechendes Ersatzteil, dass Max bereits im Laufe des Nachmittags selbst einen Radträger zerbrochen hat, ist für mich ein kleiner Trost. Das Fahrzeug wird wieder hergestellt für den morgigen Renntag, während der Reparatur verrät Max, dass wohl die meisten Buggys solche Schwachstellen hätten, lediglich der TLR 22 sei etwas stabiler.

Jetzt nur noch Zähne putzen im Fahrerheim des benachbarten Motocross Clubs und im Skoda Kombi auf dem Beifahrersitz einschlafen, damit nichts mehr kaputtgeht.

Am Sonntag früh nehmen alle an einer weiteren Fahrbesprechung für diejenigen, die erst jetzt anreisten, teil. Unsere Gruppe wird erweitert durch Detlef, Frank und Andy, Thomas hatte sich bereits abgemeldet. Im zweiten Vorlauf schaffe ich mal eine Runde unter 28 Sekunden und verpasse die 15. Runde nur um 2 Sekunden, weshalb ich mich bei allen Pflichtfahrten mit 14 Runden begnügen muss. Obwohl die Vorlaufe 2 und 3 nicht so doll von der Platzierung waren, sieht die Rangliste nach drei Vorläufen sehr erfreulich für mich aus.

Im ersten A-Finale fährt Thorsten Adrian und mir so richtig davon, Adrian ist dabei von uns dreien das Schlusslicht.

Im zweiten A-Finale ist es Adrian, der mir die Rücklichter zeigt. Eine Chance, ihn einzuholen, hatte ich nicht, wiederholt wurde ich von anderen Fahrzeugen aus meiner Ideallinie gebracht. Dabei fluchte ich auf dem Fahrerstand wie ein Rohrspatz. Als deeskalierenden Schritt nahm Thorsten seinen Wagen nach fünf Runden aus dem Rennen. Nach beendetem Lauf ermahnte mich der Rennleiter für mein Fehlverhalten auf dem Fahrerstand, zu Recht.

Nach dem zweiten Durchgang wurde von der Rennleitung eine Regenpause angesetzt bis 17:00, um die Elektronik der Fahrzeuge und um das leibliche Wohl der Streckenhelfer zu schützen, dann wolle man weitesehen, ob das Rennen fortgesetzt wird. Im Fahrerlager rechnete damit niemand und so wurde fleißig eingepackt, wild spekulierend, welche der bereits gefahrenen Finals gewertet würden. An diesen Überlegungen beteiligte ich mich weniger, wusste ich doch bereits auch so, dass für mich kein Medaillenrang rausspringt.


Rennleiter Uwe bricht um 17:00 das Rennen nach zwei von drei Finaldurchgängen ab

Wir haben eine schnelle gut zu fahrende Strecke mit perfekten Umfeld kennengelernt und alle Teilnehmer haben fleißig Punkte gesammelt, um sich für die im Spätsommer ausgetragenen Deutschen Meisterschaften zu qualifizieren.

Ein Stein fiel mir vom Herzen, als ich abends im Internet die Auswertung der Klasse Buggy 2WD fand. Das Malheur am Vortag mit dem Buggy von Max hinderte das Nachwuchstalent nicht im Geringsten an seinem unaufhaltsamen Siegeszug.


Detlef, Langenfeld, TeamC TM2SC


Hütte/Team Associated RC10SC5M und Frank, Serpent Spyder, beide Duisburg


Thorsten, Langenfeld, Team Durango DESC210


Andy, Langenfeld, Team Durango DESC210


Adrian, Langenfeld, Losi TLR 22 SCT


Dirk, Duisburg, Pro-Line Pro-2


Michael, Hürtgenwald, Pro-Line Pro-2


Rainer, Berlin, Team Associated RC10SC5M


Rainer, Frank, Hütte, Detlef, Andy, Adrian, Nino und Thorsten

Von Hanno gibt es ein Video ohne Short Course

und einen Rennbericht im [Hobbico Blog].