26.05.2016 2. RCRT-Freundschaftsrennen

Wie im vergangenen Jahr findet das zweite RCRT-Freundschaftsrennen an Fronleichnam statt. Zeitlich sehr knapp nach dem Rennwochenende in Hürgenwald (sprich gerade mal drei Tage ohne ferngesteuertes Spielzeugauto) nehme ich mir die Zeit, zumal Diego auch mal wieder an einem Rennen teilnehmen möchte. In freier Entscheidung hat er vor einer Woche Short Course gewählt, sehr weise und vorausschauend, eine Fun-Klasse ist nämlich nicht zustande gekommen.

Von 7:30 Uhr bis 9:00 Uhr sollte Training möglich sein. Vielleicht nicht Punkt halb, aber auch nicht soweit davon entfernt sind wir im Fahrerlager und Diego dann sogleich auf dem Fahrerstand mit seinem Traxxas Slash auf der Strecke. Montiert hatte ich ihm vorne Losi Ultra Digits und hinten die von ihm favorisierten JConcepts Subcultures. Mit dieser Bereifung und 17,5 Turns SpeedPassion V3.0 Motor leert er einen Akku, während ich unseren Platz neben RCRT-Clubvorstand Andreas herrichte.

Da anscheinend doch noch Morgentau auf der Strecke war oder Sohnemann fleißig über die feuchte Wiese fuhr um anschließend auf der Strecke Lehm im Profil zu sammeln, hatten seine Reifen nach dem Akku einen Zentimeter mehr Durchmesser und das doppelte Gewicht. Ich verzichte auf eine Probefahrt vor dem ersten Vorlauf und montiere Diegos Slash rundum nagelneue Pro-Line Blockade auf bildschönen ebenfalls nagelneuen Dynamite-Slash-Felgen.

Nach der Begrüßung durch Tom Wordman und knapper Fahrerbesprechung geht es los, und zwar gleich mit der Gruppe Short Course, Diego in den Vorläufen mit der Startnummer 5 und ich mit der Startnummer 3. Auch ohne Training geht mein 9,5 Turns SpeedPassion V3.0 motorisierter Pro-Line Pro-2, ebenfalls rundum Blockade, super, dass der ebenso bereifte aber 8,5 Turns motorisierte Serpent Spyder von Frosch noch flotter ist, stört mich nicht.


Erwin, Uwe, Diego, Dirk, Thorsten (Frosch) und Michael

Stutzig macht mich nur, dass der LRP-bereifte und 13,5 Turns Vector X20 motorisierte Team Associated SC10.2 von Tom gleich schnell fährt wie mein Truck, auf der Geraden sogar schneller? Nun, Tom ist halt ein Spitzenfahrer mit einem perfekt abgestimmten Wagen. Eine Minute vor Ende des ersten achminütigen Vorlaufs mag Froschs Serpent nicht mehr, na gut, dann werde ich halt Erster, Diego Neunter unserer elfköpfigen Gruppe.

Das fängt gut an und erinnert mich an ein Freundschaftsrennen vor zwei Jahren, als ich den Pro-2 ganz neu hatte und den ersten Vorlauf für mich entschied. Nach meinem Streckenhelferdienst ersetze ich das 21er Ritzel durch ein 23er, wodurch sich die Untersetzung von 1:11,14 auf 1:10,17 verlängert. Diegos Slash lasse ich unverändert. Den zweiten Vorlauf fährt Frosch durch und zeigt, dass er heute nach ganz vorne gehört, ich begnüge mich mit Platz zwei, wobei ich wie Frosch 11 Runden schaffe. Diego wiederum Neunter.

Da ich meinen Wagen im Auge behalten muss, sehe ich nicht wie Diego fährt, alle Rennteilnehmer bestätigen aber, dass er seine Sache ordentlich macht. Weil mein Motor nie heiß wird, mir die Endgeschwindigkeit auf der Geraden aber immer noch zu langsam ist, ersetze ich das 23er Ritzel durch ein 25er, wodurch sich die Untersetzung von 1:10,17 auf 1:9,36 verlängert.

Im dritten Vorlauf ist unsere Familie höflich und läßt anderen den Vortritt, Erster wie gehabt Frosch, dann Marvin (Team Associated SC10.2/ LRP X20 13,5T Motor/ LRP Reifen) vor mir, Diego wird Zehnter. Für die Finals erreiche ich dennoch die zweite Startposition, Diego Startplatz 10. Weil er bis dahin sehr vernünftig gefahren ist, bekommt er in der Mittagspause einen SpeedPassion V3.0 mit 13,5 Turns in den Slash.

Mein Pro-2 kommt mir noch immer zu langsam vor und mich wundert immer weniger, warum in Hürgenwald alle schneller waren als ich, womit ich nicht deren fahrerische Leistung schmählern möchte, aber auf der Geraden fällt so etwas schon auf. Einen flinkeren Motor besitze ich nunmal nicht (werde ich heute Abend mal im Internet stöbern) und eine noch längere Untersetzung wage ich nicht, zumal die bevorstehenden Finals zehn Minuten dauern werden.

Hört sich lang an und ist es auch, dafür kurz berichtet. Lustig lediglich gleich der Start zum ersten A-Finale, Froschs Wagen auf der Pole-Position fährt nicht los. Okay, fahre ich halt dran vorbei, nicht allen gelingt das und so kann ich kurze Zeit gemütlich das A-Finale anführen, fühlt sich gut an. Glücklicherweise hat der Serpent Spyder von Frosch nichts Ernstes, ganau genommen hat er gar nichts, so kann Frosch das Rennen mit ein wenig Verzögerung normal fortsetzen und ist auch bald wieder an der Spitze. Diego wird Zehnter.

Das zweite A-Finale hat den gleichen Einlauf, aber einen auf andere Weise spannenden Verlauf. Marvin kommt gegen Mitte des Rennens an mich heran, überholt mich gar, aber eine Kurve später erobere ich meinen Platz zwei wieder, gebe richtig Gas und verschaffe mir ein ordentliches Polster. In der letzten Runde verfängt sich meine Stoßstange unter dem Teppich vom Table, glücklicherweise ist der Helfer auf Zack und befreit mich, bevor Marvin vorbeiziehen kann, im Ziel trennt uns dann lediglich eine Sekunde. Ob ich damit meinen Platz zwei in der Tageswertung bereits in der Tasche habe? Diego wird Neunter von elf und seine beste Runde in den Finals ist deutlich besser als in den Vorläufen, macht sich der 13,5er dermaßen bemerkbar und kommt der Junge langsam in Übung?

Frosch ist für mich heute unerreichbar, aber meinen Platz zwei möchte ich im dritten A-Finale bestätigen. Gelingt mir nur fast, Tom kann sich an mir vorbeimogeln und meine beherzte Aufholjagt ist erst erfolgreich, als das dritte Finale vorbei ist, auf der Ziellienie trennte uns nicht mal eine Sekunde. Doch Platz zwei in der Tageswertung ist erreicht. Diego bekommt im dritten A-Finale die rote Laterne.

Der Junge hatte am ganzen Renntag keinen Ausfall, ist stets ordentlich durchgefahren, hatte in sechs Durchgängen des Tages lediglich im letzten Finale keinen hinter sich und kommt in der Tageswertung dennoch nur auf Platz elf von elf. Daheim muss ich ihm in Ruhe erklären, wie sich das alles rechnet und was ein Streichergebnis ist. Ein wenig tröstet ihn das Quartettspiel, welches er bei der Siegerehrung als jüngster Short Course Chauffeur erhält. Nach der Siegerehrung hat er noch lange nicht die Nase voll von ferngesteuerten Rennwagen, gemeinsam mit Nico (Jüngster der Klasse Buggy 4WD) leert er noch zwei Akkus, während die Väter schon mal den anderen Kram einpacken.

Ein toller Renntag, als Belohnung für den Einsatz der Organisatoren machte das Wetter von Anfang bis Ende mit und wir dürfen uns auf den NRW Offroad Cup am 26. Juni freuen, für die Veranstaltung am 28. August habe ich kein passendes Fahrzeug, langweilig wird mir an dem Tag dennoch nicht werden.