23.09.2017 MSC Pokal Lauf 8/2017

Erstens kommt es anders, und Zweitens als man denkt. Und so geht es mir manchmal mehrmals an einem Tag. Aber der Reihe nach. Das Minidrom öffnet am Rennsamstag laut Internet um 11:30 Uhr. Stets, wenn ich in der Vergangenheit pünktlich erschien, war ich der Letzte, weil die Halle doch früher öffnete. So mache ich mich also eher in Duisburg auf die Socken, um mit meinem Tamiya TT-02 vor Rennbeginn zu üben, schließlich habe ich den Boliden seit dem 15. April nicht mehr bewegt.

Ferner hat der TT-02 seit drei Tagen den langen Radstand und einen Heckspoiler. Aber denkste, das Kreuz Breitscheid ist gesperrt, ich komme von der A3 nicht auf die A52, sondern muss wieder heim nach Duisburg und über die A40 nach Essen. Statt schön viel Zeit zum Üben komme ich gar nach 11:30 Uhr ins Minidrom. Gewohnt freundlich werde ich empfangen und finde einen netten Platz ganz in der Nähe der Strecke, ich glaube den hatte ich schon mal, nur dieses Mal ist die Beleuchtung des Schrauberplatzes mäßig, glücklicherweise habe ich eine eigene Lampe dabei.

Niemand macht Zeitdruck, gemütlich richte ich meinen Platz ein, bekomme einen LRP-Blast-S10-Leihmotor, schmiere die Reifen mit Haftmittel und montiere den erhaltenen Bürstenmotor. Weil es nicht um 12:00 Uhr losgeht, sondern erst um 13:00 Uhr, kann ich mit dem TT-02 Porsche einige Runden drehen.

Daneben ist sogar noch Zeit, mit dem Tamiya M-05 Ver.II PRO Honda CR-X zu fahren, den ich extra für Testzwecke beihabe. Mit vorne gelben(mittel) und hinten roten(weichen) Federn liegt mir der Wagen schon viel besser als bei den vergangenen Tests, weiterhin hinten Sweep25, vorne Sweep33, 40 habe ich noch nicht.

Auf dem Fahrerstand stehend werde ich von Norick gefragt, ob ich in M-Chassis starte? Ich antworte höflich mit Nein und begebe mich ins Fahrerlager, auf dem Weg dorthin, der wahrlich nicht lang ist, fragt mich Barney, ob ich in M-Chassis antreten möchte, André hätte sich abgemeldet. Damit wären es weniger als drei Starter und Stefan könne nicht M-Chassis fahren. Nun, der fährt auch in 1:12 mit und soll mal nicht traurig sein, aber: Ingo wäre mit seinem M-05 vergeblich nach Essen gekommen.

Ingo ist in meiner Erinnerung stets ein fairer Sportkamerad, also lasse ich mich auf Doppelstart ein, damit die M-Chassis-Gruppe zusammenkommt, wie durch einen Zufall habe ich sogar einen Transponder montiert. Also nix mit in Pausen ein wenig M-05 üben, sondern rein ins kalte Wasser bzw. ins Renngeschehen.

Vom Renngeschehen gibt es aus meiner Sicht gar nicht so viel zu berichten, in beiden Klassen sind immer alle Anderen schneller als ich. Dennoch verbessere ich mich mit beiden Fahrzeugen stetig und verringere die Rundenzeiten beider Fahrzeuge im Tagesverlauf kontinuierlich. M-Chassis 11,56 ; 11,26 ; 10,81 ; 10,76 sowie TT bzw. Hobby 10:41 ; 9,92 ; 9,85 ; 9,60. Festzuhalten ist, dass ich den TT-02 über die achtminütigen Läufe sehr souverän in der Bahn halte, auch der M-05 benötigt am gesamten Renntag keinen Helfereinsatz.

Es gibt lecker Currywurstsuppe mit Brötchen und trotz meiner Teilnahme in vier der sieben Gruppen, sprich Fahrer/Helfer/Fahrer/Helfer habe ich stets genug Zeit, die Akkus zu laden und die Reifen beider Fahrzeuge zu pflegen, schließlich dauert jeder Lauf 8 Minuten und drei davon am Stück sind eine ordentliche Pause. Das Glück ist mir hold und ich muss nichts reparieren.

Ein wenig Aufregung gibt es dennoch um meinen TT-02 Porsche, gegen Ende der zweiten 8 Minuten raucht der Wagen, mein geliehener LRP-Blast-S10 ist der Verursacher. Der Motor ist amtlich heiß, aber durch den beherzten Einsatz von Daniel hat weder der Regler einen Schaden noch der LiPo, auch das Chassis ist weder geschmolzen noch irgendwie verzogen. So habe ich doch was zu schrauben, nämlich den abgebrannten Leihmotor durch einen anderen MSC-Motor zu ersetzen.

In der Gruppe Hobby als auch in der Gruppe M werde ich je einmal nicht Letzter aufgrund von Ausfällen der Mitbewerber, darüber weiter nachzudenken ist aber unkameradschaftlich. So akzeptiere ich, dass alle schneller sind als ich, dennoch darf ich bei der von Daniel moderierten Siegerehrung als Dritter der Klasse M-Chassis auf das Siegerpodest, und das beim ersten und wahrscheinlich einzigen Renneinsatz meines M-05. Ferner ist der M-05 der zuletzt erworbene Bausatz im Rennstall, erst seit dem Jahreswechsel 16/17 am Start und noch nicht abgestimmt. Tja, es ist einiges anders gekommen, als ich dachte, aber im Endeffekt sehr positiv, was gewiss an den netten und unkomplizierten Hausherren des Minidrom liegt.

An der Essensausgabe kaufe ich für den M-05 noch einen Satz Sweep MN40 Kompletträder gesponsort von den Schwiegereltern, damit habe ich beim nächsten Test des kleinen frontangetriebenen Flitzers noch eine zusätzliche Setup-Option. Auch wenn in der Baugröße M in Zukunft wohl doch der M-06 aufgrund seiner deutlich gutmütigeren Fahreigenschaften bei Rennveranstaltungen den Vorzug bekommt, dem passen die neuen Kompletträder ebenfalls.

Nun ist der Nachmittag aber noch lange nicht vorbei, nach den Fotos von der Siegerehrung darf weitergelesen werden.


Minidrom Fahrerlager


Jungfernfahrt für die HPI Porsche 911 GT3 Karosserie


Fahrerbesprechung mit Norick und Daniel.


Links Tamiya M-05 Ver.II PRO Honda CR-X, rechts Tamiya TT-02 Porsche 911 GT3


Hinten Svens gelbes Hobby-Fahrzeug, vorne sein Tamiya TT-01E Scirocco


Siegerehrung


Formel: Gabor, Fabian und Raphael


GT: Fabian und Norick


M: Stefan, Ingo und Dirk


Hobby: Norick und Jörg


1/12: Klaus, Heinz und Jörg

Gesamtergebnis   

 

 

Scirocco-Cup

Mit dem Scirocco-Cup haben sich die Mitglieder des MSC Essen eine tolle Sache einfallen lassen, im Vordergrund steht dabei nicht der verbissene Konkurrenzkampf um Rundenzeiten und Positionen, sondern das gemeinschaftliche Fahren mit gleichen (günstigen) Fahrzeugen, um einer Materialschlacht vorzubeugen.

Alles Wissenswerte dazu gibt es auf den Internetseiten des MSC Essen nachzulesen, hier nur kurz zusammengefasst: Eine gerade Anzahl Sportkameraden mit nach Reglement gebauten Tamiya TT-01E Scirocco trifft sich im Anschluss an die MSC Pokal Läufe, wer seinen daheim oder noch keinen hat, wird nicht zum Teufel gejagt. Sodann werden kurze Quali-Läufe gefahren, jeder gibt sein Bestes, anschließend werden Paarteams gebildet, Schwächster mit Schnellstem, Zweitschwächster mit Zweitschnellstem u.s.w.

Dann die Rennen, zwei à 20 Minuten, wobei nach ca. zehn Minuten der Fahrer wechselt. Weil beide Läufe gewertet werden, sind Ausfälle schwer auszugleichen, daher immer mit korrekt gewartetem Fahrzeug erscheinen und Bandencrashs unbedingt vermeiden. Klar logisch soll am Ende das Team mit den meisten Runden Sieger sein, Gewinner sind aber stets alle Teilnehmer, weil alle viel Spaß dabei haben.