24.11.2019 Tamiya Euro Cup Lauf 3 Geilenkirchen

Vor anderthalb Jahren startete meine Rennfahrerkarriere in der Tamiya Euro Cup Serie, damals im April 2018 mit meiner Tamiya TT-01E MAN Kahl Schwerlast Zugmaschine natürlich in der Klasse Race Truck. Losgehen sollte es auf Asphalt, gleich als Vorbereitung für Sonneberg (nicht schon wieder!), doch daraus wurde nichts. Das Rennen war angesetzt in Geilenkirchen und die Aufnahmen der Außenstrecke sahen vielversprechend aus, das Rennen fand wegen zwischenzeitlicher anderweitiger Nutzung der Fläche aber in der riesigen Halle statt.

Nach April 2018 und noch einmal Oktober 2018 heute also mein dritter Start im Megadrom Geilenkirchen. Beinahe ausgeschlafen sitze ich um 8°° im Kia und bin um 9°° im Fahrerlager. Angenehm überrascht bin ich von der Anzahl der Teilnehmer/innen, denn im Vorfeld hatten lediglich drei Nasen über das neue Nenntool HUI genannt. In der Klasse Truck werden wir zu viert sein, schade, dass Ruth und Hans ihre Buggyra Fat Fox nicht dabei haben, sondern lediglich mit Fotos auf dem Smartphone angeben.

Großartig einfahren muss ich mich nicht, dennoch dauert es, bis es losgeht, Rennleiter Robert muss nämlich noch einige Nachzügler im Zeitnahmecomputer anlegen. Nach Fahrerbesprechung und den fünfminütigen ersten Durchgängen Gentleman sowie M-Chassis sind wir vier Trucker dran, Marcus verliert in der Aufwärmrunde seine MAN Fahrerkabine und Robert mag lieber an der Uhr sitzen, im Ring also lediglich Georgs roter und mein blauer Buggyra Fat Fox.

Was soll ich sagen? Souverän kaufe ich Georg in acht Minuten zwei Runden ab, owohl er vor zwei Wochen in Hennef seine Spectrum durch eine Sanwa MT44 ersetzt hat. Die beiden werden sich schon noch anfreunden. Dementsprechend führe ich nach Durchgang eins die Vorlaufrangliste Truck an, wohlwissend, dass dies nur eine Momentaufnahme ist, denn im zweiten Vorlauf wird Robert mit seinem weißen Buggyra Fat Fox gewiss ins Geschehen eingreifen, statt nur die Uhr anzustarren.

Den vorgenommenen Stundenrythmus können wir nicht ganz einhalten, unsere Doppel- und speziell ein Dreifachstarter kommt nicht immer mit Akku laden und Reifenpflege nach. Von den Streckenhelferdiensten ganz zu schweigen. Im zweiten Truckvorlauf ist neben Robert dann auch Kolli dabei, der seine abgefallene MAN Fahrerkabine zwischenzeitlich wieder angeklebt hat.

Dass Robert uns dreien heute davon fahren wird, ist voraussehbar, doch wie werde ich mich gegen Kolli behaupten, der vor zwei Wochen in Hennef dem MAN Piloten Sven das Leben schwer machte? Heute ist nicht Kollis Truck Tag, seine Energie steckt voll und ganz in seinem Tamiya M-07R Mini in der Klasse M-Chassis und so fahren wir in der Reihenfolge Robert, Dirk, Georg sowie Marcus über die Ziellinie, wobei die Abstände zwischen allen vier Fahrzeugen nach acht Minuten jeweils mehr als eine Runde beträgt.

Das ist deutlich. Oder wird es heute wider erwarten noch spannend? Na ja, Robert ist sich mit seinen 30 Runden im zweiten Vorlauf ziemlich sicher, und so läßt er mich mit meinen bislang zweimal erreichten 29 Runden im dritten Vorlauf mit Georg und Kolli allein. Mit Robert an der Uhr schaffen wir das, ich diesmal auch 30 Runden, wieder vor Georg mit 28 und Marcus mit 26 Runden. Das ist wieder deutlich, verspricht für die Finale keine spektakulären Zweikämpfe und ich könnte, wenn es so weiterläuft, mal ohne rote Laterne nach Duisburg heimkehren.

In der Mittagspause bekomme ich einen Hamburger mit Pommes und finde dennoch Zeit, meinen Tamiya TT-01E Mercedes AMG GT3 der Tamiya Euro Cup Klasse Gentleman zu testen. Ja, ist schön schnell und macht von daher viel Spaß und so frage ich Rennleiter Robert höflich, ob ich mit dem Wagen im dritten Finale, wenn die Gentlemen hoffentlich schon ihre Positionen wasserdicht innehaben, ohne Transponder von hinten startend mitfahren dürfte, nur um zu schauen, ob ich von der Geschwindigkeit her mithalte.

Die Truck Finale sind für mich nicht besonders spannend, Robert kann mich in den beiden ersten jeweils zweimal überrunden, obwohl ich gut und stets 30 Runden fahre. Hinter uns hat sich das Blatt gewendet, Kolli kommt in Fahrt und ist vor Georg, doch kann ich Marcus mit ein bis zwei Runden Vorsprung auf Distanz halten.

Jetzt der gewisse Nervenkitzel des Tages, kann mein Silberpfeil mit dem weißen Mercedes von Robert, dem grauen Ferrari von Markus oder dem weißen Porsche von Georg mithalten? Mein Bolide steht ganz hinten in der Startaufstellung, neben den drei offiziellen Rennteilnehmern ist aber noch ein weiteres dunkelblaues Fahrzeug da. Egal. Mein Silberpfeil ist gewohnt schnell, bald bin ich an dem dunkelblauen Gast vorbei als auch an Georgs Porsche. Werde ich in den fünf Minuten Gentleman-Finale noch zum von Position zwei gestarteten Markus aufschließen können. Ja es gelingt, gelingt auch noch ein faires Überholmanöver? Auch das gelingt, wenn auch in der allerletzten Runde. Das hat Spaß gemacht, nun muß ich mich in Zukunft leider immer wieder zwischen Gentleman und Truck entscheiden, weil ich kein großer Anhänger von Doppelstart bin.

Das dritte Truck-Finale hat einen gewissen Reiz, weil Robert, der den Truck-Tagessieg nach zwei gewonnenen Finalen in der Tasche hat, seinen Buggyra Fat Fox an einen sympathischen Knaben, der mit seinem Vater in der Halle weilt, verleiht. Kann ich jetzt noch ein wenig Ergebnismakulatur betreiben? Gleich nach dem Start zum dritten Truck-Finale klebt mein blauer Buggyra Fat Fox am Heck von Roberts weißem, der Jüngling kennt Zweikämpfe nicht oder mag als Gast mir nicht das Rennen verderben, zumindest komme ich ungehindert vorbei. Und führe das Feld an, so wie der Tag begonnen hat.

Schade, dass ich auch in diesem Finale in den acht Minuten wieder genau einmal kippe und auf einen Helfer warten muss, so komme ich wieder nicht über 30 Runden hinaus (in 8:00,615). Dabei überrunde ich das Feld einmal komplett, wobei die drei anderen erstaunlich nah beieinander, bis zuletzt in der gleichen Runde sind und der Bub das Trio anführt.

Der Renntag endet ein wenig später als geplant, Siegerehrung und Gutscheinverlosung werden von Tamiya-Organisationsleiter-West Robert routiniert abgespult und gemeinsam mit Georg leere ich noch die Carson Akkus im Mercedes wie im Buggyra Fat Fox, bevor ich mich auf die wiederum einstündige Heimfahrt im Kia nach Duisburg begebe.

Wir wurden von Janna im Minidrom nett aufgenommen, und wenn es auch heute keine Drifter zu bestaunen gab, bleibt der Tag angenehm in Erinnerung und wenn wieder mal eine Veranstaltung im Megadrom ist, werde ich bestimmt dabei sein, wenn es der sonstige Terminkalender zulässt.

Terminkalender: Gleich beim nächsten Termin, dem Lauf der Tamiya Euro Cup Serie West im Minidrom Essen am 8. Dezember muss ich ausfallen lassen.


Archivaufnahme aus April 2018, als es nur MAN, noch keine Buggyra Fat Fox Karosserien gab.
Marcus, Jörg, Thomas, Dirk (grün), Robert und Georg.


Fahrerlager

Oben Rennstrecke, unten Driftstrecke.


Startaufstellung Finale gemäß Vorlaufrangliste.


Siegerehrung durch Tamiya-Organisationsleiter West Robert.

Die vier Opel Astra (Karosserien von Knotti bzw. racersparadise.de) sind heute auch um Ruhm und Ehre gefahren. Alle sehr hübsch lackiert und dekoriert, Tamiya TT-01E mit Ride Precut und Carson Cup Machine Leihmotor aus dem Motorenpool, Untersetzung mir nicht bekannt. Sie sind eher langsam wie Top Stock, es bildeten sich Pärchen, die ganz gute Zweikämpfe fuhren. Im Großen und ganzen ist die Klasse nicht spektakulär, nur die Karosserien gefielen mir dank der durchweg liebevollen Gestaltung.