01.03.2020 Tamiya Euro Cup #6 Geilenkirchen

Nach meinem Tamiya Einstand vor zwei Jahren, was auch gleichzeitig meine Geilenkirchen Premiere war, zog es mich immer wieder dorthin trotz der etwa einstündigen An- als auch Heimreise mit dem PKW. So fragt Sven, der im Minidrom alles im Blick sowie alles im Griff hat, mich Geilenkirchen Routinier, wann denn das Megadrom am Sonntag für unser Fahrvergnügen öffnet und ganz nebenbei, ob ich einen Satz reglementskonforme Type-A Reifen für ihn hätte?

Meiner nicht gelöschten E-Mail-Korrespondenz mit Tamiya-Organisations-Leiter-West Robert vom November 2019 kann ich entnehmen und so an Sven weitergeben, dass das Megadrom seinerzeit um 09:00 Uhr öffnete. Die Hallenbetreiber sind ja auch Menschen und müssen nicht für uns Spielzeugautofahrer am Sonntag vor Sonnenaufgang aufstehen.

Und ja, einen Satz Tamiya-Reifen habe ich auch für Sven, da ich mir gerade erst im Januar 2020 einen neuen geklebt habe, kann er meinen Satz vom Herbst 2018 haben.

Ohne dass ich es mitbekommen habe, legt mir meine zwölfjährige Tochter Samstag Abend einen total lieben Zettel auf's Kopfkissen, den ich erst kurz vor dem Schlafengehen finde und über den ich mich wahnsinnig freue. Ob all ihre mit auf den Weg gegebenen gutgemeinten Wünsche in Erfüllung gehen?


"Wenn du mal nicht Bummelletzter wirst", Was soll'n das heißen?! Frechheit!

Am Sonntag stehe ich beizeiten auf, Spielsachen hatte ich schon am Vorabend drei Etagen runter in den Kia geschleppt, und fahre bei trockenem Wetter gemütlich zum Megadrom, wo ich neben Sven einen Schrauberplatz im Fahrerlager finde. Ist schon ordentlich was los, auch wenn noch nicht alle Tamiya Euro Cup Teilnehmer da sind. Trotzdem wollen wir unseren Zeitplan, Vorläufe um 10°°, 11°° und 12°° Uhr einhalten.

Nach einer Stunde Mittagspause sollen die Finale um 14°°, 15°° und 16°° Uhr gefahren werden. Wir sind fünf Gentlemen und fahren fünf Minuten, M-Chassis fährt mit Stock auch fünf Minuten, Truck darf mit Top Stock acht Minuten, danach kommt wie schon im November die seitdem von vier auf sechs Fahrzeuge angewachsene Gastklasse Astra.

Beim Training fährt mein Tamiya TT-01E Mercedes AMG GT3 ordentlich und schnell, Sven ist mit meinen alten Reifen zufrieden, verliert an seinem TT-02S aber laufend einen Differentialausgang. Und so geht das auch in den beiden ersten Vorläufen mit ihm weiter. Erst im dritten Vorlauf zeigt Sven, was in ihm steckt, mit 22 Runden in 5:13 wird er Erster.

Meinen großen Auftritt habe ich im zweiten Vorlauf, wo ich mit 21 Runden in 5:03 Erster werde, wie mir meine Tochter prophezeit hat. Interessant, trotz meiner Vorlaufplatzierungen 3-1-2 komme ich auf Startplatz vier für die Finaldurchgänge.

Das zeigt, wie nah wir beieinander sind und was noch viel wichtiger ist, wir alle fünf haben höllisch Spaß an der Geschwindigkeit mit unseren 16-Turns-sensorless-Brushlessmotoren und Untersetzung 1:5,72 (TT-01 25/55). Zum Mittagessen gönnen wir uns Currywurst mit Pommes, sehr zu empfehlen.

Weil Sven mit meinen Reifen im dritten Vorlauf 22 Runden schaffte, überlege ich kurz, ihm die abzuknöpfen, aber nein, ich hatte ihm die Reifen am Samstag in der Mail versprochen und wenn er damit jetzt gut klarkommt, soll er damit auch weiterfahren.

Zwischen den Durchgängen und in der Mittagspause ist Zeit für Georg, an seinem TT-01E Porsche nötige Reparaturen zu erledigen und für mich, mit meinem zweiten mitgebrachten Spielzeugauto zu fahren, ein Tamiya TT-02 mit allem möglichen Bling-Bling, nur leider nicht alles von Tamiya, so wird das Chassis halt für die RCK Kleinserie Klasse GT-Sport vorbereitet.

Das Chassis von September 2014 hat schon eine lange Rennkarriere in zwei unterschiedlichen Serien hinter sich, erst Youngtimer und zuletzt MSC Hobby.

Aktuell hat der Flitzer die Tamiya Modul 0,6 Untersetzung 28/64 oder 1:5,94, und der Wagen ist mir mit dem Ruddog 540 17,5-Turns-sensored-Brushlessmotor zu langsam, das kenne ich von meinem Kia mit der 1-Liter-Maschine, man kann halt nicht immer der Schnellste sein, Werner. Bald hat mein TT-02 ein 33 Ritzel montiert, welches ich schon habe, aber nicht in den Getriebekasten passt, da muss ich entgegen meinem Naturell ein wenig Gewalt anwenden, dann passt das schon und die Untersetzung wäre 1:5,04, ideal für GT-Sport.

In den Gentleman Finalen zeigt Robert, wer hier im Megadrom der Champ ist mit jeweils 23 Runden im ersten und dritten Finale. Lediglich im zweiten Finale gelingt es Sven (22 in 5:05,679) dem Top Qualifier (22 in 5:05,947) mit hauchdünnem Vorsprung einen Zacken aus der Krone zu brechen, wobei nicht unerwähnt bleiben darf, mit wessen Reifen.

Das erste Finale ist aber mein schnellstes und spannendstes, als mein TT-01E Mercedes AMG GT3 (22 in 5:07,111) im Kofferraum von Svens TT-02S mit meinen Reifen (22 in 5:06,604) die Ziellinie passiert. Wie bei der Auswertung der Vorläufe unter Berücksichtigung der Streicher alles korrekt aber zu meinen Ungünsten rechnete, so werde ich auch in den Finalen trotz 3-4-3 am Tagesende doch nur Vierter im fünfköpfigen Feld.

Also nicht Bummelletzter, genau wie meine Tochter mir das wünschte, und dabei einen sehr spaßigen und geschwindigkeitsverliebten Tag gehabt. Siegerehrung, Gutscheinverlosung und Gruppenfoto machen wir im Schnelldurchlauf, schließlich möchte ein jeder heim und ich darf noch eine Stunde in meinem hochgezüchteten Kia Picanto sitzen, bis ich endlich meine Tochter drücken und mich für den lieben Zettel auf meinem Kopfkissen bedanken kann.

Das nächste und siebte Tamiya Euro Cup West Lauf ist am Sonntag, den 29. März im Minidrom von Svens MSC Essen und da werde ich wohl sicher wieder in der Hochgeschwindigkeitsklasse Gentleman dabei sein ebenso wie der bis dahin hoffentlich genesene Jörg. Hm, welchen Satz Reifen werde ich dort fahren?


Sven, Andreas, Robert, Dirk.


Georgs TT-01E Porsche.


Der TT-01E Mercedes AMG GT3 von Andreas.


Svens TT-02S mit traumhaft schönen 24mm-BBS-Felgen und optimal eingefahrenen Type-A Reifen.


Mein TT-01E Mercedes AMG GT3 "König Pilsener" mit ebenso schönen Felgen
aber leider noch nicht ganz so gut eingefahrenen Type-A Reifen.


Kleine Übersicht für alle, die das noch nicht auswendig wissen.