02.02.2020 Training im Minidrom

Eigentlich möchte ich Jörgen davon überzeugen, am 22. Februar beim 5. Lauf des MSC Pokals 2019/2020 mit meinem Tamiya TT-01E Scirocco in der entsprechenden Klasse zu starten und heute dafür zu üben, doch ich fahre allein nach Essen. Extrem pünktlich um 11:00 parke ich zeitgleich mit Bernd vor dem Tennis- und Soccercenter Burgaltendorf, schließlich stand im Internet, dass das Minidrom um 17:00 Uhr schließt statt wie manchentags open end. Die Ersten sind Bernd und ich aber bei weitem nicht.

Schon vor Ort sind ein Paar Familien des MSC Essen als auch Gäste. Ich finde einen Tisch gegenüber Vereinskamerad Thomas, kurz nach mir kommt Jörg und setzt sich neben mich.

Heute möchte den neuen Robitronic Cube2 Fahrtenregler in meinem Tamiya M-06 VW Käfer testen sowie mit meinem 3Racing Sakura XI Sport NU Pontiac Firebird TransAm möglichst viel für den kommende Woche ebenfalls im Minidrom ausgetragenen Lauf der RCK Kleinserie üben.

Und üben muss ich natürlich die neue Fahrtrichtung. Doch auf Nachfrage bei den Gastgebern wird mir mitgeteilt, dass bis zum RCK Kleinserie Rennen kommendes Wochenende weiterhin die seit Jahren gewohnte Fahrtrichtung beibehalten wird. Erst ab dem MSC-Pokal-Lauf am 22. Februar wird die Fahrtrichtung geändert.

Gut für mich, heute die erhoffte Leistungsteigerung meines M-06 objektiv mit den in der Vergangenheit geschafften Rundenzeiten zu vergleichen.

Bis zuletzt funktionierte der im M-06 eingesetzte Hobbywing Quicrun 1060WP Fahrtenregler einwandfrei, werde ich mit dem Cube2 endlich so flink sein wie Hanno und Jörg mit ihren frontangetriebenen M-Chassis, welche beide schon mit dem Wunderwerk der Elektronik ausgestattet sind? An der heute erzielten besten Runde lässt sich das nicht erkennen, 9,32. Vor drei Wochen beim 4. Lauf zum MSC-Pokal 2019/2020, damals mit dem Hobbywing-Regler, stand schon mal eine 9,29 auf der Anzeige.

Einmal habe ich heute Gelegenheit, mit Jörgs M-07 VW Käfer (Tamiya PS-32 corsa grau) gemeinsam auf der Bahn zu sein. Es herrscht viel Verkehr, dennoch versuchen wir, beieinander zu bleiben und ich wage zu behaupten, dass mein M-06 VW Käfer (RAL 6011 resedagrün) auf der Geraden mindestens gleich schnell ist. Von daher hat sich die Investition von 69,90 € schon gelohnt und das mit der Rundenzeit wird schon beim 5. Lauf des MSC-Pokal am 22. Februar.

Am 3Racing Sakura XI Sport NU habe ich auch geschraubt, aber kein Tuning, lediglich Ersatz beschafft für das beim letzten Training gebrochene FRP-Oberdeck. Das ist weltweit nicht aufzutreiben und so bekommt mein sogenannter Low-Budget-Tourenwagen ein Oberdeck aus Carbon. Könnte man als Tuning bezeichnen, sofern ich eine Verbesserung der Fahreigenschaften bestätigen könnte, kann ich aber nicht. Desweiteren ersetzt ein Xray-Servosaver #372503 das dem Bausatz beiliegende Horn.

Mein Flitzer mit der orangen (Tamiya PS-19 camel gelb) Pontiac Firebird Karosserie von Pro-Line ProtoForm fährt ordentlich und eine 9,17 ist dabei, obwohl ich mich auch schon an eine 9,15 an einem der vorangegangenen Trainingstage erinnere. Thomas mir gegenüber mit seinem Xray und der HPI 1970 Ford Mustang Boss 302 Karosserie (Tamiya PS-7 orange) hadert ebenfalls mit der Geschwindigkeit, hat allerdings auch das Handycap nagelneuer ProtoForm Vintage Reifen. Wer von uns beiden knackt heute die 9-Sekunden-Schallmauer, die Raphael (ebenfalls Xray) regelmäßig mühelos unterbietet?

Wir gehen wenn möglich gemeinsam auf die Bahn, dann kann man sich ähnlich einem Rennen gegenseitig anstacheln, natürlich immer fair. Thomas gelingt dabei eine 9,09, mir eine 8,97. Im weiteren Verlauf des netten Nachmittags darf Jörg, der seinen hellblauen Chevrolet Camaro (Tamiya TB-06 Evo) vorgestern im Training kaputt gefahren und deshalb keinen eigen VTA-Rennwagen dabei hat, den blutorangen Xray Ford Mustang Boss von Thomas lenken.

Obwohl man mit einem geliehenen Wagen eher zurückhaltend fährt, heizen Jörg und ich am Limit stets nah beieinander. Auch hier glaube ich, auf der Geraden etwas schneller zu sein und schiebe dort meinen Pontiac neben Toms -von Jörg pilotierten- Mustang. Fatal, bei Höchstgeschwindigkeit reicht ein minimaler unabsichtlicher Schlenker von Jörg, dass mein 3Racing Sakura frontal in die Wand fährt. Mein Auto fährt weiter, aber häßliche Geräusche begleiten die letzte halbe Runde bis zur Boxengasse.

Jörg hat unbegründet ein schlechtes Gewissen, ich finde, dass es einfach ein heißer Zweikampf war. Das 85T-Hauptzahnrad ist abgeschrubbt, war auch nur ein billiges Plastikteil aus dem 109,99-€-Bausatz. Bis zum Rennen kommendes Wochenende sollte der Wagen voll einsatzbereit sein, ein höherwertiges 85T-Hauptzahnrad von 3Racing aus Nylon oder Delrin ist bereits bei Tamico bestellt.

Ein sehr schöner Nachmittag geht vorbei, wenngleich es doch oft leider sehr voll auf der Bahn war, um 16:45 Uhr bin ich auf dem Heimweg zur Familie, will ich doch nicht die gastgebenden Sportfreunde vom MSC Essen um 17:00 Uhr in die Verlegenheit bringen, die dann noch anwesenden Gäste heraus zu komplimentieren.