13.08.2020 Warenlieferung (SC6.1 Tag 1)

Mein erstes ferngesteuertes Auto im Erwachsenenalter war 2011 ein Traxxas Slash, tolles Fahrzeug und dem damaligen Zeitgeist entsprechend ein Short Course Truck. Short Course Trucks waren voll im Trend, und damit ich ein Zweitfahrzeug für meinen Sohn habe und weil die flinkesten einen Team Associated SC10 fuhren, besorgte ich 2012 einen, fuhr damit 2013 beinahe sämtliche Läufe NRW Offroad Cup und schrieb die ersten Berichte auf eben diesen gleichnamigen Internetseiten.

Der leichte Team Associated SC10 war eindeutig schneller als der schwere Traxxas Slash, doch der Slash hatte mehr Charme, und mir gefiel das Fahrbild der getunten Slash von Bianca, Erwin, Kevin, Marc, Mario, Michael und Mario. Ein wenig war mein Slash auch getunt, doch die Fahrzeuge der Slasher hatten etliche Teile von Pro-Line, die den Wert eines Traxxas Slash locker überschritten.

Dann kam der Pro-Line Pro-2 heraus, ein Fahrzeug, welches ausschließlich aus genau diesen Tuningteilen bestand, klar dass ich den 1994 orderte. Gleich bei seinem ersten Einsatz, einem RCRT-Freundschaftsrennen auf dem lehmigen Südring, wurde der Pro-2 Erster im ersten Vorlauf. Wow! Am Tagesende nach zwei weiteren Vorläufen und drei A-Finalen sind mein Pro-2 und ich Zweite hinter Stephan H. mit seinem Pro-2.

Auf Lehm der absolute Hit, doch ein Großteil der NRW Offrod Cup Strecken sind mit Kunstrasen bedeckt, wo gegen die Mittelmotor-TLR-22 nichts zu holen ist, außer zu schauen, wie elegant Michael R. und Guido K. ihre Short Course Trucks bewegen. Durch ständige Reglementsänderungen von 13,5T über freie Motorenwahl zu 10,5T und wieder zur offenen Klasse bin ich ein wenig abgetörnt, wenngleich ich in meinem Pro-Line Pro-2 stets die geforderte Motorisierung verbaut habe. Ferner halten mich die Kosten für ständigen Ersatz von Schumacher Minipin (um halbwegs konkurenzfähig zu sein) von einer regelmäßigen Rennteilnahme ab.

Auf dem Südring fahre ich weiterhin liebend gerne Short Course mit meinem Pro-2, aber keine Rennen, sondern weil es mit Werner so viel Spaß macht. Teils versuche ich, meine Vorräte an Lehmreifen abzufahren, damit ich auf die Felgen mal was anderes kleben kann, teils fahre ich Schumacher Minispike, wohl wissend, dass Werners Pro-Line Pyramid Z3 besser sind. Meine Schumacher Minipin gelb habe ich schon lange nicht mehr gefahren, die hebe ich mir auf, falls doch noch mal ein Rennen ansteht.

Obwohl es Short Course Trucks beim DMC gar nicht mehr gibt und die Teilnehmerzahlen beim NRW Offroad Cup mau sind, sind die Fahrzeuge auf dem inzwischen mit Kunstrasen belegten Südring extrem beliebt, wobei mir lediglich Erwin mit einem TLR-22-SCT in Erinnerung ist, alle anderen im Verein wie Jörgen bevorzugen Team Associated SC5M, der erst weit nach dem Losi als Mittelmotornachfolger des SC10 auf den Markt kam.

Zwar recht ähnlich, kam bald nach dem SC5M von Team Associated der SC6.1 heraus, den inzwischen alle beim RCRT Duisburg haben, außer wie gesagt Jörgen (SC5M), Werner (Traxxas Slash 4WD) und mir (Pro-2), sogar Slasher Erwin ist nach seinem TLR-22-SCT-Umweg inzwischen beim SC6.1.

Schon seit einem Jahr ist dieser Wagen das Objekt meiner Begierde, doch regelmäßig überfallen Scale-Crawler- und Onroad-Investitionen meine monetären und zeitlich knapp bemessenen Ressourcen. Vergangenen Samstag mal wieder ein unschuldiger Tag am Südring, eigentlich war es viel zu heiß, doch es fanden doch glatt acht Hirnverbrannte den Weg nach Großenbaum.

Werner und ich heizten wie immer um den Südring und um die Ehre, aber niemals länger als zehn Minuten, wollten wir doch das Material und die Götter der Elektronik nicht herausfordern. Just bevor ich mich von den Sportkameraden Richtung Badesee aufmachte, wollte ich Tolli fragen, ob ich mal seinen genial auf dem Südring dahinrasenden SC6.1 lenken dürfe (wenn er denn alle vier Räder fest angeschraubt hat), doch er kam mir zuvor und bot mir unaufgefordert seinerseits an, dass ich seinen 8,5T motorisierten Boliden, der Werners 7,5T-4WD-Slash sowie meinem 9,5T-Pro-2 locker wegfohr, lenken dürfe? Welch Ehre, natürlich möchte ich!

Und so fahre ich mit dem Leihfahrzeug vorsichtig, drehe ich zwei Runden hinter und neben Werner, wohl wissend, dass der Wagen dermaßen viel Reserven hat, dass ich Werner locker davon fahren könnte, aber es ist wie gesagt ein Leihwagen und da gehe ich natürlich nicht in den Grenzbereich. Hammer!

Es ist an der Zeit, die Rübe unter Wasser zu halten, und so bin ich dann doch noch am Badesee. Gegen Mitternacht muss ich dann doch nach einigem Abwägen des für und wieder bei HK eine Bestellung aufgeben, die dann am heutigen Donnerstag geliefert wird,. Ja, es ist ein Team Associated RC10SC6.1 kurz SC6.1 mit einigen von Tolli empfohlenen Basic Tuningteilen, wie Messing Bulkhead und Alu-Lenkhebeln, auf meinem Mist gewachsen ist das Kegeldifferenzial als Ersatz des dem Baukasten beiliegenden Kugeldifferenzials. Gewiss folgen noch etliche Tuningmaßnahmen, doch die kann man nachträglich peu-a-peu montieren.

Ich richte mir im Treppenhaus einen Schraubenplatz ein, glücklicherweise ist es Sommer, im Winter wäre das mangels Heizung zu kalt. Und los gehts!


22°°


Mitternacht, das Savöx SC-1257TG stammt aus dem Pro-Line Pro-2.
Dieses Servo war zu Beginn meiner Rennfahrerkarriere das Maß der Dinge.
Ich fahre das ohne Servo-Saver, habe inzwischen vier davon,
noch keines kaputt gekriegt und kann die ruhigen Gewissens weiterempfehlen.