22.04.2020 M-Chassis? M-issverständnis!

Alle großen Spielkinder holen sich etwas zum basteln für den aktuellen Lebensabschnitt, der nicht durch Sportveranstaltungen an jedem Wochenende oder Spielzeugautorennen an jedem zweiten geprägt ist. Was soll ich mir besorgen, abgesehen von der netten Spielerei mit der Onboard Actioncam? El Junior hat komplett ohne Erfahrung ein Tamiya TT-01E anhand der Bauanleitung binnen 5 Stunden fahrfertig montiert und zum Fahren gebracht.

Ich brauche etwas, das mehr Zeit in Anspruch nimmt, aber bitte kein 10.000-Teile-Puzzle von Schloss Neuschwanstein. Seit Frühjahr 2014 besitze ich einen 4WD-Tourenwagen der Baugröße M-Chassis, und zwar den Atomic VM-II Lipo. Der machte stets Freude, bis es dafür keine Wettbewerbe mehr gab. In der Folgezeit - seit Heiligabend 2015- hatte ich bis vor Kurzem sehr viel Spaß mit dem Tamiya M-06 (2WD-Heckantrieb).

Zum Vergleich mit dem M-06 besitze ich seit Jahresende 2016 auch einen M-05 Ver.II PRO (2WD-Frontantrieb), mit dem ich aber nicht richtig warm werde. Irgendwann kam ein Tamiya M-07 (Frontantrieb) heraus, den mittlerweile alle ernstzunehmenden Rennfahrer lenken. Ist bestimmt ein tolles Teil, aber nach meiner negativen Erfahrung mit dem frontangetriebenen M-05 lasse ich die Finger davon.

Glücklicherweise bringt Tamiya vergangenes Jahr den M-08 heraus, mit Heckantrieb und Mittelmotor, also sehr innovativ. Wäre das was für mich? Klar logisch, doch bevor ich mir den zulege, möchte ich abchecken, ob es abgesehen vom Tamiya Euro Cup, wo die M-Chassis meines Erachtens übermotorisiert (16T) unterwegs sind, noch weitere Einsatzmöglichkeiten für so einen Renner gäbe und nenne provokativ zum Saisonstart des MSC-Pokals 2019/2020 für die Klasse M-Chassis, wo ich mit meinem M-06 antrete.

Die Klasse kommt regelmäßig zustande und ich bin bei überschaubarem Fahrerfeld für meine Verhältnisse recht erfolgreich, um nicht zu sagen mit dem M-06 dermaßen erfolgreich, dass ich mir schwer vorstellen kann, mit einem anderen Wagen, sagen wir M-08, noch erfolgreicher zu sein oder mehr Spaß zu haben? Soll ich mir dennoch einen M-08 anschaffen, um was zu schrauben zu haben wie Hanno? Doch wann und wo wird jemals die Chance bestehen, den Wagen zu fahren oder abzustimmen? Das Projekt verschiebe ich auf später irgendwann einmal.

Was soll ich mir dann zu schrauben/basteln besorgen? Wenn nicht onraod, dann vielleicht offroad? Bei den für Rennveranstaltungen geeigneten Fahrzeugen stehen bei mir Short Course Trucks hoch im Kurs, denn die machen auch beim Training mit Werner und Jörgen einen Heidenspaß. Top Favorit wäre der Team Associated SC6.1 , 2WD mit Mittelmotor.

Andererseits könnte auch eine Investition in Buggy 2WD nicht schaden, dort besitze ich zwar einen -meines Erachtens konkurrenzfähigen- Team Associated B6D, doch der ist aktuell als Spaßauto für den Sohn mit 17,5 Turns Motor sowie Käfer-Karosserie ausgestattet. Coole 2WD Buggys gäbe es von Associated, Losi, Schumacher oder Xray (Liste nicht vollständig), wobei es wohl mangels Experimentierfreudigkeit auch hier auf Associated hinauslaufen würde. Und da beginnt das Dilemma, denn aktuell gibt es B6.2 und B6.2D und B6.1DL? Wieso drei Modelle? Wahrscheinlich ist der B6.2 vorzuziehen.

Bei Losi ist die Situation überschaubarer, obwohl es dort aktuell vier 2WD Buggys gibt, denn drei davon sind ausdrücklich für Dirt/Clay und einer für Astro/Carpet wie dem Südring. Bei Xray ist es ähnlich einfach, denn es gibt 2020 lediglich 2 Modelle, von denen einer für Dirt gedacht ist. Sehr interessant ist Schumacher, dort gibt es zwei Buggys für Astro/Carpet und einer davon hat statt des derzeit überall verwendeten Aluminiums ein Carbon-Chassis. Doch wann dürfen Short Course Trucks oder Buggys wieder in ihrer natürlichen Umgebung, bestenfalls dem Südring, wieder fahren?

Das einzige wirklich ungehemmte Vergnügen mit ferngesteuerten Autos bieten -abgesehen von illegalen Autorennen- die Scale Crawler unserer Familie. Und weil ich auch so ein Bastler und Modellbauer bin, kommt was ganz Feines mit dem Paketdienst ins Haus. Der Preis für so eine Plastikkarosserie ist zwar ebenbürtig dem des eingangs favorisierten Tamiya M-08 Chassis-Bausatzes, doch ich erhoffe mir viel Spaß bei der Montage und Lackierung.

Die Karosserie soll irgendwann auf das zuletzt erworbene GS01-Chassis, besser bekannt als Gmade Komodo. Mit der Montage und Lackierung stehe ich unter gar keiner Zeitnot, denn das Chassis kann sowohl mit der roten Ford Raptor Karosserie fahren als auch wie aktuell der blauen RC4WD Mojave II Fahrerkabine.

Eigentlich ist das ein Bausatz für die Wintermonate und für Ruheständler, doch ich habe da gerade Bock drauf. Mit der 287mmm-Radstand Karosserie liebäugele ich schon ewig und wollte die eigentlich schon mal auf meinen 242mm-Radstand MST CFX oder Sohnemanns 275mm-Radstand MST CMX anpassen, doch der Erwerb von Werners 287mm-Radstand Gmade Komodo war DER Wink mit dem Zaunpfahl.