04.09.2022 Tamiya Eurocup und MSC Pokal Saisonauftakt

Bei Nennung für das Rennen "Tamiya Eurocup / MSC Pokal 1" stand Hallenöffnung 11:30 Uhr und Rennbeginn 12:30 Uhr, was ich sehr ehrgeizig fand, meine Bedenken wurden erhört und die Halle bereits um 10:00 Uhr geöffnet. Leider wurde das nicht allen Teilnehmern mitgeteilt und auch der Rennbeginn nicht offiziell vorverlegt, sodass die üblichen Verdächtigen wie immer sehr gut ausgeschlafen eintrafen.

Das ändert sich gewiss beim nächsten ähnlichen Anlass, die rechtzeitige Planung, die Kommunikation und die Pünktlichkeit. Für mich Streber kein Problem, ich bin um 10:00 Uhr im Fahrerlager des Minidrom und darf in der Tischreihe der Gentleman-Fahrer sitzen, zwei Akkus habe ich daheim geladen und mir ist es wurscht, ob es gleich losgeht mit dem Rennvergnügen oder ich noch ein wenig üben kann, doch allzu spät möchte ich nicht beginnen, damit ich beizeiten heimkehre.

Bis zur Fahrerbesprechung kommt mein Tamiya TT-02SR mit der Mercedes AMG GT3 König Pilsener Silberpfeil Karosserie zweimal auf die Bahn, die am Küchentisch erdachten Tuning-Maßnahmen sind nicht von Nachteil und deshalb wird nun auch nichts mehr geändert. Für Dimo: Einloch-Kolbenplatten sowie 400cst Öl.

Bei der Fahrerbesprechung bekommen wir es dann auf die Ohren, wir fahren lediglich zwei statt drei Vorläufe, das ist der Preis für's Ausschlafen. Im ersten Vorlauf werden sogleich die Karten für den weiteren Tagesverlauf verteilt, auf Eins mein Trainingspartner, Mentor, sowie Hallenbewohner Jörg, auf Zwei der RC-Youngtimer-Dauer-Doppel-Sieger (TT und M-Chassis) Ronald, auf Drei ich vor meinem ewigen Lieblings-Gentleman-Rivalen Sven, welcher mir auch heute früh so lieb einen Platz am Tisch neben sich freigehalten hat.

In Geilenkirchen 2020, Essen 2021 sowie Hennef 2021 waren wir in Schlagdistanz, doch mein Sportlerherz muss gestehen, dass Svens TT-02S (getunt in Richtung SR) am Tagesende bei sämtlichen drei Aufeinandertreffen die Nase vor meinem TT-01E hatte. In der Zwischenzeit habe ich das Fahrzeug gewechselt, mich in den vergangenen zwei Wochen intensiv darum bemüht und werde heute belohnt, wenngleich noch nicht aller Tage Abend, sondern lediglich ein Vorlauf gefahren ist.

Doppelstarter Jörg und Sven absolvieren einen MSC-TT-Qualilauf, Ronald einen MSC-VTA-Qualilauf und wir vier gemeinsam den zweiten Tamiya Eurocup Gentleman Vorlauf, dessen Reihenfolge ebenso deutlich wie die des ersten ist. Weil wir die einzigen vier Gentlemanfahrer sind und es keine andere Gentleman Vorlaufgruppe gibt, kommen wir alle ins A-Finale in der bekannten Startreihenfolge, heute aus dem Infield statt von der Geraden. Doch vorher stärken wir uns mit HotDogs und Pizza.

Unser erstes Finale bestätigt erneut die Kräfteverhältnisse, nun, wenn es so bliebe, bekäme ich immerhin einen Podestplatz und als Andenken ein Foto für's Familienalbum. Außer Ronald arrangieren sich alle mit der Situation, doch der Tischnachbar an meiner linken Schulter beäugt akribisch seinen Boliden, verbessert eventuell hier und da und ist trotz Doppelstart in der Klasse VTA (dort mittenmang von 9 Kontrahentinnen) mental voll dabei und will es wissen, während unser Primus Jörg auch in der Klasse TT Primus sowie mit Spaß inden Backen dabei ist.

Im zweiten Finale klebt Ronalds gelber Mercedes an Jörgs corsagrauem, obwohl ich knapp dahinter meinen eigenen Renner im Auge behalten muss, registriere ich doch ein/zwei Führungswechsel, jeweils mit glücklichem Ausgang für Jörg. Ausgang zweites Finale wie gehabt, Jörg durch zwei erste Plätze nicht mehr vom Thron zu stoßen und Ronald demonstrierte durch seine beherzten, stets fairen Angriffe, dass auch er ganz nach vorne gehört, dahinter zwischen Sven und mir alles deutlich geklärt.

Und doch knistert es in der Luft, Ronald ist dermaßen Sportler, dass er Jörg im letzten Finale einen Zacken aus der Krone brechen möchte, wenigsten einen Finallauf für sich entscheiden möchte, wenngleich für ihn der Tagessieg nicht einmal mehr theoretisch drin ist. Von der Startaufstellung weg Ronald im Angriffs-, Jörg im Verteidigungsmodus, ich stets knapp dahinter. Durch unabsichtliche Rempler sowie anschließendes faires Warten des Verursachers kann sich das eigentlich schnellere Führungsduo nicht absetzen, und eine Karambolage der beiden gegen Minute zwei kann ich ausnutzen, mich vorbeimogeln und fahre mit einer halben Runde Abstand auf die Verfolger auf Position Eins.

Werner, kannst Du Dir vorstellen, wie meine Knie weich wurden, als meine Verfolger mich einholten? Egal, jetzt "nur noch" zwei Minuten oder ein Dutzend Runden lang keinen Fehler machen, keinen vorbeilassen, und dass, mit zwei erwiesenermaßen schnelleren und erfahreneren Streithähnen im Kofferraum. Zwar ohne Ronald, aber mit Jörg habe ich das genau so im Training geübt, von daher kann ja eigentlich nichts schiefgehen.

Sagenhaft und filmreif, wie an der Perlenschnur aufgereiht drehen wir gemeinsam die letzten Runden immer schön nah beieinander und genauso schnell bzw. langsam, wie ich Leithammel das vorgebe, Hauptsache immer Vollgas auf den geraden Abschnitten und schön eng um die Kurven, dass ja keiner -speziell mein direkter Verfolger Jörg- auf die Idee käme sich innen durchzumogeln.

Mit der Nummer komme ich doch glatt durch bzw. als Erster über die Ziellinie, nach fünf Minuten Rennzeit bzw. 28 Runden 32 Hundertstel Sekunden vor Jörg und dieser 7 Hundertstel Sekunden vor Ronald. Puh! Ein angenehmes Erfolgserlebnis, wohlwissend, dass es sich nur um eine Momentaufnahme handelt.

Bei der Siegerehrung wird der viertplatzierte Sven genannt, ich nehme schon mal meinen Silberpfeil und die Hand und gehe Richtung Podestplatz 3, doch Rennleiter Daniel bittet Ronald dorthin? Geht hier alles mit rechten Dingen zu? Ich zumindest gehe wie nun deutlich angesagt zu Podestplatz 2, Jörg selbstverständlich auf 1. Erstmal Erinnerungsfoto, Auswertung wird später studiert.

Diese zeigt, dass alles seine Richtigkeit hat und für die Teilnehmer des Tamiya Eurocups folgt noch die Gutscheinverlosung, heute erstmals mit Organisationsleiter West Georg, der abgetretene Organisationsleiter Robert ist weiterhin als Rennteilnehmer dabei. Als nächster Renntermin Tamiya Eurocup West steht Essen 12.02.2023 im Rennkalender, doch dieser befindet sich in Arbeit und so werden bis dahin noch etliche Termine hinzukommen, in der Vergangenheit waren dies Dortmund, Geilenkirchen und Hennef, Georg hat auch Meckenheim ins Gespräch gebracht, hoffentlich ergibt sich was.

Vielen Dank an die Organisatoren und die Verpflegung, ich freue mich auf das nächste Rennen in Essen, ganz gleich ob dann MSC Pokal oder RCK Kleinserie.

 

Oben: Fahrerbesprechung mit Daniel.
Unten: Die Gentleman Tischreihe.

Oben GT-Challenge: Norick, Daniel und Matthias.
Unten Gentleman Fahrerstand: Sven, Ronald, Jörg und Selfie-Künstler Dirk.


VTA Vintage TransAm


Tamiya Gentleman, die Mercedes-Klasse: Jörg, Dirk, Sven und Ronald.


Unsere Finalstartaufstellung


Tamiya Race Truck: Markus (2.), Robert (1.) und Georg (3.).


GT-Challenge: Norick (2.), Daniel (1.) und Matthias (3.).


Tamiya Eurocup Gentleman

1. Vorlauf
1. Jörg
2. Ronald
3. Dirk
4. Sven
  2. Vorlauf
1. Jörg
2. Ronald
3. Dirk
4. Sven
   
 
1. A-Finale
1. Jörg
2. Ronald
3. Dirk
4. Sven
  2. A-Finale
1. Jörg
2. Ronald
3. Dirk
4. Sven
  3. A-Finale
1. Dirk
2. Jörg
3. Ronald
4. Sven
 
Endergebnis
1. Jörg
2. Dirk
3. Ronald
4. Sven
 
2 Punkte (1, 1, 2)
4 Punkte (1, 3, 3)
4 Punkte (2, 2, 3)
8 Punkte (4, 4, 4)