11.11.2012 Longfield Four Days Lauf 2 von 4

Hatte mich ja für das Rennen in Langenfeld angemeldet, und nachdem das am Montag 5.11.2012 bestellte Ritzel/Hauptzahnrad am Dienstag, 6.11.2012 eingebaut war, wollte ich am Donnerstag, 8.11.2012 zur Probefahrt auf Diegos Schulhof, wo noch einige Kinder der Nachmittagsbetreuung waren und gleich nebenan Cynthias Kindergarten ist. Die Kindergartenkinder sind zu der Zeit auch auf dem Schulhof. Da noch einige Kinder Fußball spielten, wartete ich also. Durch leichten Nieselregen wurde das Kicken eingestellt, so dass ich endlich losdüsen konnte, ärgerlich, zweite Testfahrt, extra nicht in der Matsche, sondern auf asphaltiertem Hof, und trotzdem abends Karre putzen. Die Kinder natürlich gespannt wie ein Flitzebogen, hatte ich doch nicht meine Gulf-Racing-Karo drauf, sondern die coole mit den Totenköpfen. Und dann das Worst-Case-Szenario, der Supergau, der Motor machte keinen Mucks. Das orange (mal nicht das blaue) Kabel hatte sich auf dem Fußweg vom Wohnort zum Schulhof vom Motor verabschiedet. Blöd, keine Probefahrt und traurige Kinder. Gut, ich ersparte mir das abendliche Putzen. Dafür Löten. Inzwischen habe ich ja den Bogen raus.

Langenfeld, Samstag 10.11.2012 angekommen, SC10 auf die Bahn. Und gleich angepöbelt von den Buggyfahrern. Weil so viele Teilnehmer waren, wurde das Trainieren eingeteilt, die SCs waren stets um halb dran für doch ganze 10 Minuten, das konnte ich doch nicht wissen. Und wieder 50 Minuten Setup und Smalltalk (und Akkuladen). Dank meiner überlegenen Löt-Künste hielt die Kabelage diese 10 Minuten unter fast echten Offroad-Bedingungen (Turnhalle mit Teppich und ein paar nicht zu hohen Sprüngen).

Gegen Ende der zweiten zehn Minuten Training, aber das bemerkte ich erst richtig zu Beginn des dritten Trainings, ein halber Weltuntergang. Die Karre fuhr lahm vorwärts und gar nicht mehr Rückwärts, alle drei Kabel amtlich fest und ein lustiges Blinken am Spin Super. Und ich das Manual nicht dabei. Arschlecken, was mach ich jetzt mit den 10 Minuten Training, bevor die garstigen Monster und Buggy-Fahrer kommen? Bleibe cool und fahre halt mit dem Slash. Der fährt sich für mich wesentlich besser, hatten wir doch ein Jahr Zeit, uns anzufreunden. Auch haben die ollen LRP-Reifen richtig gut Grip, was aber auch dazu führt, dass der hohe schwere Slash oft umkippt, was für das Rennen am Sonntag nicht dienlich ist.

In den folgenden 50 Minuten Pause hektische Fehlersuche, habe dabei alle SC-Fahrer angesprochen. Aber keine Lösung gefunden. Die vierten zehn Minuten wieder Training mit dem Slash. Einer hatte die Idee, es könnte ein kaputtes Sensorkabel sein. Wie soll das denn bitteschön kaputtgehen, zumal ich ja seit Kauf kaum gefahren bin. Ein Buggy-Fahrer lieh mir seins, und siehe da es funktionierte, sodass ich die fünften 10 Minuten Training wieder SC10 fahren konnte. Diesmal mit von wiederum einem anderen SC-Fahrer geliehenen 24er Ritzel statt meinem 27er, um auszuschließen, dass sich das Brushless-System auf Grund von Überhitzung abmeldet.

Nach diesem fünften Training von 19:30 bis 19:40 schenkte mir ein noch anderer Buggy-Pilot ein 20cm-Sensorkabel, und ich konnte das geliehene zurückgeben. Nett, keiner wollte Geld, obwohl es daran nicht hätte scheitern sollen. Seit 15:00 Uhr hatte ich den Diego dabei, der eigentlich um 18:00 Uhr zu Abend isst und dann ins Bett muss. Au Backe, das wird Ärger mit Frau/Mutter geben und ein Verbot für das sonntägliche Rennen.

Ganz gut gelaunt ging ich ins Bett, vor Allem, da das technische Problem so einfach behoben war (Ich dachte ja schon, ich müsste den Regler einsenden, dessen fünf Kabel ich bereits mit anderen Steckern versehen habe, oder gar den Motor, an dem ich mehrere Semester Löten studierte) , das übliche Putzen entfiel und auf Setup hatte ich auch keine Lust. Ärgerlich nur, dass ich so wenig Trainingsmöglichkeit mit dem SC10 hatte, mit der Asso-XP-RTR-Billigfernsteuerung bin ich nicht glücklich und die Strecke war auch nicht mein Fall. Die Slash-Fernsteuerung, die optisch weit mehr an Spielzeug erinnert, find ich dagegen richtig gut.

Sonntag bin ich richtig früh aus den Federn gekrochen, wollte mir Brote schmieren, einpacken und abhauen. Diego wollte unbedingt mit und da hatte Mama keine Kraft zu widersprechen. So waren wir wieder ein Team.


Das Siegerfahrzeug mit der Startnummer 5, ein TLR 22 SCT, hier nicht mit der serienmäßigen Karosserie, die drei anderen sind SC10.


alles SC10

Beim Hallen-Rennen des AMC-Langenfeld, dem ersten Rennen mit dem Team Associated SC10 RS (und der altbekannten Karosserie) werde ich dreizehnter von dreizehn, um der Sache etwas Positives abzuringen: Bei den vier sontäglichen Läufen (2x Quali à 5min, 2x B-Finale à 6min) zeigte der SC10 keinerlei technische Schwächen, wir konnten zwischen den Läufen stets rausgehen und Fußball spielen statt an der Karre basteln zu müssen.

Unter den 13 Fahrzeugen waren -meiner mitgezählt- neun SC10, ein tiefergelegter Traxxas Slash, ein auf Mittelmotor umgebauter SC10 und zwei TLR 22 SCT (Team Losi Racing). Die drei letztgenannten Fahrzeuge machten die Medaillen unter sich aus. Ist es Zufall, dass die drei Fahrzeuge mit Mittelmotor den zehn mit Heckmotor davonfahren? Liegt es wirklich am Mittelmotor oder haben zufällig die besten Piloten soche Fahrzeuge? Wir mögen es nicht beurteilen.

Unser nächster Wagen, der nicht in naher, sondern eher in sehr ferner Zukunft unseren Fuhrpark erweitert, sollte auf jeden Fall einen Mittelmotor haben, wahrscheinlich bereits genannter TLR 22 SCT, dann werde ich den Beweis erbringen, dass man mit Mittelmotor nicht automatisch ganz vorne dabei ist.

Rangliste nach 2 von 4 Läufen, warum ist Papa nicht Sechzehnter?

Beim ersten Lauf waren wir nicht dabei, weil wir an dem Wochenende aus Holland zurück kamen. Beim vierten Lauf werden wir nicht dabei sein, da an dem Wochenende mein Schwimm-Trainer-Lehrgang beginnt. Beim dritten Lauf werden wir nicht dabei sein, weil mir der zweite Lauf zwar Spaß machte, aber wiederum nicht so viel, als dass wir das kommenden Monat gleich wiederholen müssten. Das liegt wahrlich nicht an meinem sportlichen Abschneiden, bei allen anderen Rennen war ich ja auch weit hinten. Draußen Offroad fahren macht einfach mehr Laune, als in einer kleinen Turnhalle auf Teppich. Dennoch ein Lob an die Veranstalter, dass sie sich die Mühe machen, so ein Rennen, bzw. eine ganze Serie auszurichten.