06.07.2014 Duisburg 3. Lauf Sportkreismeisterschaft West und LRP Offroad Challenge

Am Samstag hatte ich keine Zeit zu trainieren, war aber totzdem für eine Stunde am Südring um den Zustand der Strecke zu begutachten. Am Donnerstag trainierte ich nämlich unter sehr trockenen Bedingungen, im Laufe des Samstags regnete es immer mal wieder schwach, die Strecke war dennoch gut befahrbar. Samstag Abend aber regnete es stark, weshalb ich mich Sonntag früh zeitig auf den Weg machte, ohne daheim zu frühstücken.

Ich bekam einen Platz am festen Tisch unter dem RCRT-Pavillon und machte statt des recht neuen Pro-Line Pro-2 meinen betagteren inzwischen top ausgestatteten Team Associated SC10 mit LRP Vector X12 StockSpec 17,5T Motor sowie Untersetzung  23/78 bzw. 1:8,82 startklar, dessen Empfänger in einer wasserdichten Box ist und für den ich eine Haube für die Wanne habe, die das Gröbste erst einmal abhält. 8:30 Uhr ein Trainingsakku, 8:45 Uhr Fahrerbesprechung, um 9:00 Uhr gehts los, icke bin um 10:00 Uhr erstmalig dran.

Meine Gruppe:

 Fahrer Club Fahrzeug Motor Reifen
 1 Sören Brinker  Westfalia Racing  TeamC TM2SC  LRP X20 17,5T  LRP VTEC Overdose
 2 Marvin Wortmann  RCRT Duisburg  Team Associated SC10  LRP X20 17,5T  LRP VTEC Overdose
 3 Stefan Langhammer  Westfalia Racing  Serpent Spyder SRX2-SC  LRP X20 17,5T  LRP VTEC Overdose
 4 Markus Kick  MC Dortmund  Team Durango DESC210  LRP X20 17,5T  LRP VTEC Overdose
 5 Thorsten Schmitz  MAC Walsum  Serpent Spyder SRX2-SC  LRP X20 17,5T  LRP VTEC Overdose
 6 Dirk König  RCRT Duisburg  SC10 / Pro-2  LRP X12 / SP 17,5T  AKA Cityblock
 7 Stephan Elgas  MAC Eifel Elos  Monster  9,5T  

Thorsten Schmitz (Frosch), Werksfahrer für Serpent und GensAce, hat als einer der Ersten den Anfang des Jahres auf der Nürnberger Spielwarenmesse vorgestellten und jetzt ausgelieferten Serpent Short Course Truck, am Samstag schon geübt und ist im ersten Vorlauf damit sehr flott unterwegs. Besser ist nur Markus (Emkay) Kick, der mit seinem Team Durango DESC210 bereits das Dortmunder Messerennen gewann und beim NORC-Lauf vor zwei Wochen in Dortmund Dritter wurde. Mein Team Associated SC10 liefert hinter den beiden das drittbeste Ergebnis vor Vereinskamerad Marvin Wortmann, ebenfalls SC10.

Es bleibt trocken von oben und dementsprechend wird die Strecke immer trockener, so dass ich mit Ambitionen nach ganz oben, etwas entäuscht über Platz drei, ab dem zweiten Vorlauf richtig angreifen möchte und deshalb wieder den nicht ganz so gut vor Dreck geschützten Pro-Line Pro-2 mit Speed Passion Competition V3.0 17,5R Motor startklar mache, weil ich mit diesem Fahrzeug auf dem Südring an Fronleichnam beim 2. RCRT-Freundschaftsrennen Zweiter wurde und dabei im ersten Vorlauf sogar mal Erster.

Spitzenidee, Markus fährt im zweiten Vorlauf die gleiche Zeit wie im ersten, mit dem Pro-2 kann ich mich stark verbessern, leider auch Frosch, nach 12 Runden bin ich eine Sekunde hinter ihm. Marvin wie immer Vierter mit ebenso deutlichem Abstand zu seinen Verfolgern wie zum Spitzentrio.

Na super, jetzt hat Markus einen Einser und Frosch, wie soll ich da an den begehrtesten Startplatz für die Finale am Nachmittag kommen? Der echte Sportler gibt nie auf und im dritten Vorlauf alles, dennoch wird es wieder nur Platz 2, diesmal hinter Markus, der dadurch auf die Pole Position kommt vor Frosch.

Von den bislang erreichten Bestzeiten sind wir drei sehr nahe beieinander, Frosch 12 Runden in 7:28, Markus und ich 7:29. Das machte mich euphorisch, aber ein wenig wurmte mich, nicht die 1 auf die Windschutzscheibe meines Short Course Trucks kleben zu dürfen.

Für das bislang Erreichte belohnte ich mich mit einer Bratwurst sowie einer Erwachsenenerfrischung, das führte bei den letzten Rennen stets zu einer Leistungssteigerung, dennoch rate ich Heranwachsenden dringend von Experimenten mit solchen Substanzen ab.

Erwins Aussage, die Vorläufe seien lediglich Geplänkel, nur die Finale zählen sowie das aus dem Freudschaftsrennen an Fronleichnam gewonnene Selbstvertrauen, auch von hinten nach vorne kommen zu können, vertrieben die Enttäuschung, nicht Top Qualifier zu sein. Ich nahm mir fest vor, diesen Renntag als Sieger zu beenden und fuhr als einziger Anwesender einen Trainingsakku in der Pause zwischen den Vor- und Finalläufen, um mein Ziel zu erreichen, wogegen Frosch Dämpferöl wechselt und Räder tauscht.

Trotz einiger vereinzelter Tropfen im Fahrerlager treten wir unter trockenen Bedingungen gut gelaunt zum ersten Finale an, nur Sörens Truck will nicht. Von Rennleiter Stephan Melmer werden wir für unsere vorbildliche Startaufstellung auf der Geraden gelobt, Markus vor Frosch und mir sowie Marvin, Stefan und Stephan.

Und dann geht es auch schon los. Unglaublich professionell und elegant manövrieren die Piloten ihre Trucks hintereinander, kaum zu glauben, dass das das gleiche Hobby sein soll, welches leider viel zu oft viel zu aggressiv und emotionsgeladen ausgeübt wird.

Der Südring, dafür bekannt, dass er staubig ist und wenig Grip hat, wird durch einsetzenden Regen immer feuchter und alle Short Course Trucks fahren ist der dritten Runde ihre besten Zeiten, anschließend wird die Stecke richtig nass, womit die Fahrer unterschiedlich klar kommen.

Nach den ersten Runden in Startreihenfolge und vollendeter Harmonie sehe ich nicht, wie Markus seine Spitzenposition verliert, hinter Frosch ziehe ich in Runde 4 am Top Qualifier vorbei. Frosch, der auf der Strecke vor mir und auf dem Fahrerstand neben mir ist, flucht über die durch die Nässe veränderten Bedingungen, die mir und meinem Pro-2 überhaupt nichts ausmachen.

Wir fahren beide fehlerfrei und Froschs Vorsprung schwindet, wobei es nur noch eine Frage der Zeit ist, wann ich die Spitze übernehme. Er erlaubt sich weiterhin keinen Patzer, doch in der achten Runde lässt er mich freiwillig passieren. Jetzt nur noch fehlerfrei weiterfahren, und obwohl dies normalerweise ein netter Vorsatz ist, der sich schwer umsetzen lässt, wusste ich, dass hier nichts mehr anbrennt.

Unendlich cool steuere ich in Führung liegend bei weiter zunehmendem Regen meinen Pro-Line Pro-2 auch die letzten vier Runden, bis ich das Regen-Finale mit 7 Sekunden Vorsprung auf Frosch für mich entscheide. Die unter wechselhaften Bedingungen gefahrenen 12 Runden in 7:15 sind für unsere Gruppe Tagesbestleistung.

Als wir anschließend Streckenhelfer sind, hört es auf zu regnen und die Sonne kommt durch, während alle mit mobilen Endgeräten davon reden, dass uns der heftige Schauer noch bevor steht. Das Putzen des Fahrzeugs mit dem Kompressor klappt gut, ich lade meinen 4200mAh HobbyKing Turnigy Nano-Tech Shorty Akku und befreie meine DMC-legalen AKA Cityblock Supersoft Reifen vom Lehm für die kommenden beide Finale, die ich natürlich ebenfalls gewinnen möchte, zumindest eins davon.

Doch daraus soll nichts werden. Während des letzten Laufs des ersten Finaldurchgangs fällt der prognostizierte heftige Schauer und auch ohne Melmis Lautsprecheransage ist allen klar, dass der Rennsonntag beendet ist. Zum Einen schade, da mir dadurch zwei sportlich interessante Finale entgehen, zum Anderen froh, da ich somit als Erstplatzierter des einzigen gefahrenen Finales auch Tagessieger bin. Yippie!