09.02.2014 Longfield Five Days 5/5

In meinen nun bald zwei Jahren als Modellauto-Rennfahrer war ich noch nie so unmotiviert wie vor diesem Rennen. Trotzdem machte ich mich am Samstag mit Sohn Diego auf, die Kollegen zu treffen. Die RCRT-Ecke war nicht so eindrucksvoll wie noch vor einem Monat, das Banner fehlte wie auch Duisburger Sportkameraden.

Die RCRT-Rollatormafia-Rennboot-Youngtimer-MiniZ-Tekno-Ecke mit Helene-Fischer-Beschallung

Im Fahrerlager auffällig oft gesehen habe ich die Pro-Line Evo-SC Karosserie, scheint ein Must-Have zu werden für die kommende Saison.

Boris ersetzte die Jörg-Gulf-22SCT-Karo durch eine Erwin-ProLine-EvoSC

Wir wurden nicht in Trainingsgruppen eingeteilt, sondern durften einfach drauf losfahren. Diego engagierte sich stark als Streckenhelfer, nur war das einfach-drauf-losfahren für meinen SC10, dem ich nach dem letzten Rennen die hinteren Dämpfer auffüllte, den Servosaver fixierte und ansonsten nicht anrührte, nicht so einfach.

Fuhr der Wagen vor vier Wochen im dritten C-Finale bis zum Ende durch und schaffte ordentliche 20 Runden, so fehlte auf einmal ein kleiner silberner Stift, jawohl, hinten links. Obwohl ich noch lange nicht annähernd so gut sortiert bin wie die meisten, hatte ich doch zufällig einen passenden Stift.

Nach einer kurzen Bastelpause mit Schraubensicherungslack auf der Made also wieder auf die Bahn, der Wagen fährt an, manchmal fährt er nicht an, manchmal fährt er ruckartig an, Bremsen tut er gar nicht, was ist nun schon wieder los? Der Motor ist los, aber der lässt sich im Fahrerlager flink wieder festschrauben.

Jetzt kann ich zwei ganze Akkus leerfahren, nach den über zwanzigminütigen Ausfahrten ist der Motor 70° warm bei 24/78 bzw. 1:8,45. Kurz fahre ich auch Adrians SC10, der satter liegt als meiner und ordentlich Schumacher-Grip hat gegenüber meinen dBoots Nanobyte. Leider ist seine schnellere Fernsteuerung Sanwa MX-V mit Expo von 20% für mich sehr ungewohnt, aber das Fahrzeug ist sehr lenkfreudig.

Hatte ich beim Rennen im Dezember ein wenig die Nase vorn, dagegen Adrian (AMC Langenfeld) mir im Januar deutlich gezeigt, dass das Jahr 2014 sein Jahr wird, so freute ich mich auf einen sportlich interessanten Rennsonntag. Der Trainingssamstag wurde für mich während des zweiten Akkus beendet, weil mein Quengelkind nach Hause wollte.

Samstag Abend wie immer hintere Dämpfer aufgefüllt, das soll es dann aber gewesen sein mit der Bastelei für den Rest des Wochenendes. Den ersten Vorlauf mit den Recken der Vorlauf-Gruppe 6 hatte ich am Sonntag um 9:45, so dass ich mir nicht einmal den Wecker stellte, ausschlief, mit den Familie frühstückte und genau rechtzeitig in der Halle war.

Erster wurde ich nicht in meiner Vorlaufgruppe, rammte auch keinen Kasten und daher hielt mein Savöx als auch das SC10-RTR-Servohorn, obwohl ich für dieses Rennen den Servosaver mit Sekundenkleber seiner Funktion beraubte. Den Tipp mit dem Servosaver bekam ich schon vor über einem Jahr von Mario (AMC Langenfeld), setzte ihn aber erst jetzt um.

Mario freute sich das ganze Wochenende, dass sein zum wiederholten Mal komplett neu aufgebauter Wagen vernünftig fuhr. Den Tipp, nicht Vollgas in Kästen zu rasen, bekam ich weder von Mario noch von Daniel, da bin ich alleine drauf gekommen. Erster in meiner Vorlauf-Gruppe wurde Marc mit seinem ChuckworksRC-Slash, klar dass er sich fürs A-Finale qualifizierte.

Marc mit seiner Pro-Line Evo SC, die Diego besonders gefiel

Ebenfalls mit mir in Vorlaufgruppe 6 war Felix (AMC Langenfeld), der nach den Vorläufen 12. war und so an zweiter Position ins B-Finale startete.

Felix mit seinem DESC210R und Pro-Line Evo SC, Anhängerkupplung?

Das Erreichen des B-Finales hatte ich mir schon lange vor dem Wochenende abgeschminkt, wacker die Vorläufe mitfahren und in der Champions League ordentlich abschneiden ist das Ziel.

Wie immer wurden wir sehr liebevoll versorgt von unserer Moni, dieses Mal als Einzelkämpferin. Besonders zu empfehlen der Cevapcici-Döner-Spezial mit Alles, nur solange Vorrat reicht.

Nach den drei Vorläufen bin ich 25. von 30 in der Rangliste und darf wie bereits vor 4 Wochen und wie bereits am Vormittag mit der 5 in der Champions League starten. Ich beschließe, besonders zurückhaltend zu fahren, was mich bestimmt nicht weit nach vorne bringt, dafür meine Nerven schont statt mir meine Begeisterung für das Hobby zu verderben.

So werde ich 8. von 9 statt 10, ein C-Finalist verzichtete auf seinen Start, weil er kein Servohorn mehr auftreiben konnte und auch die Nase voll hatte vom Basteln. Zu meinem 8. Platz muss man sagen, dass der Viertplatzierte lediglich 4 Sekunden vor mir lag.

Im zweiten C-Finale fuhr ich nicht mehr so zurückhaltend, warum soll ausgerechnet ich in dieser etwa gleich stark besetzten Gruppe Vorletzter werden? So schaffte ich 18 Runden in 6:15 und Platz 5. Wie schon im ersten C-Finale hält Top-Qualifier Andreas (AMC Langenfeld) seine Pole bis ins Ziel und darf sich somit vorzeitig uneinholbar Champions League Winner nennen.

Der rote SC10 von Andreas mit Schumacher Minipin Reifen

Im dritten C-Finale fehlten neben Marcus (TwentyTwo, RCRT Duisburg) die Troisdorfer Helmut (TwentyTwo) und Lucas (SC10), daher gingen wir lediglich zu siebent auf die Startplätze, das freute mich sehr, so war es überschaubarer und einfacher, Zusammenstöße zu vermeiden.

Lucas (Panik Team Troisdorf) und sein SC10 fehlten im dritten C-Finale

Zu früh gefreut. Nicht an erster oder zweiter Position liegend, aber doch eher vorn als hinten im Feld, SCHALTETE mich ein Mitstreiter (Name ist der Redaktion bekannt) aus, indem er in der zweiten Runde in der Kehre vor der Zeitnahme mit seinem Fahrzeug in das Heck meines donnerte.

Volltreffer, der Wagen war aus. Ich ging runter und machte den Schalter am Regler wieder an, glücklicherweise erlitt der Wagen keinen größeren Schaden. Ich fuhr anschließend bis zum Ende durch, unterdrückte Revanche-Gelüste, vermied Berührungen mit anderen Fahrzeugen und wurde nur deshalb nicht Letzter, weil Marcel nach zwei Runden engültig ausschied.

Sehr freue ich mich, dass Heinrich (TwentyTwo, AMC Langenfeld), wie ich eher auf Harmonie bedacht denn auf Autoscooter, Zweiter in der Champions League wird und das mit LRP VTEC Overdose SC Reifen, womit er beweist, dass wir in drei Wochen vernünftig fahren können.

Im B-Finale konnte Daniel, der beste RCRT-Pilot des Tages, mit seinem TwentyTwo den zweiten Lauf für sich entscheiden. Max (TwentyTwo, AMC Langenfeld) qualifizierte sich zum fünften Mal für das A-Finale RESPEKT, stets von Platz 10 startend wurde er je einmal 6., 7. und 8. RESPEKT.

Sportlich sehr interessant war das Rennen im dritten C-Finale um den Tagesieg zwischen Guido (TwentyTwo, Panik Team Troisdorf) und Thomas (Durango, AMC Langenfeld), da Guido das erste A-Finale vor Thomas gewann, Thomas das zweite vor Guido.

Mit einem glücklichen Guido vor Thomas und Justus (TwentyTwo, Panik Team Troisdorf) endet die Winterserie Longfield Five Days 2013/2014, obwohl die Sache noch ein Nachspiel hat, nämlich in drei Wochen den ersten von zehn Läufen des NRW Offroad Cup 2014 in ebendieser Halle.

Und da wollen diese beiden Herren mit ihren DESC210R vorne mitmischen:

Markus (MC Dortmund)

Michael (United Racing Team)

Dort haben sie es dann unter Anderem mit diesen beiden Boliden zu tun:

Marc's ChuckworksRC-Slice A-S Chassis ist schmaler geworden

Mario hat die Rustler-Chassis-Verlängerung von ST-Racing-Concepts aus Alu, das Rustler-Oberdeck sowie die vordere Dämpferbrücke und etliche andere Teile durch selbstgefertigte aus Carbon ersetzt, dadurch wiegt sein Slash unter 2.000 Gramm und ist sauschnell.

Guido (TwentyTwo, Panik Team Troisdorf), Tagessieger Lauf 5 und Champion der Longfield Five Days 2013/2014

Thomas (Durango, AMC Langenfeld) Zweiter A-Finale LFD 5/5

Marc (TwentyTwo, hier im Bild mit SC10) Sieger B-Finale LFD 5/5

Andreas (SC10, AMC Langenfeld) Sieger C-Finale LFD 5/5