15.11.2015 Youngtimer Lauf 2 Dortmund

Mein persönlicher Saisonauftakt, alle Anderen durften schon vor drei Wochen ihre kleinen Flitzer in Essen über den Teppich jagen. Ganz nebenbei mein viertes und letztes Youngtimer Rennen im Kalenderjahr 2015, allesamt in Dortmund. Bereits Samstag Mittag so um 14:00 Uhr war ich an der Sporthalle Osterfeldstraße, denn frühes Erscheinen sichert gute Plätze. Als Doppelstarter wollte ich keinen meinen vielen Starts verpassen und mein Tischlein möglichst nahe am Renngeschehen aufbauen.


Mein Tischlein

Ist mir im Großen und Ganzen gut gelungen, hatte zwar keinen direkten Tischnachbarn, der Platz ist aber nicht weniger kommunikativ. Gleich nach Reifenpflege und Freigabe der Strecke war auch schon mein Atomic VM-II Lipo (vo33/hi25) mit der rotweißen BRE Datsun 510 Bluebird Karosserie neben mehreren anderen Fahrzeugen der Baugröße M auf der Bahn.

Ein Akku einwandfrei, der Wagen sofort in die Kiste, damit bis Sonntag ja nichts daran kaputtgeht. Das  neue Servo HobbyKing Turnigy 1250TG tut seinen Dienst ebenso wie das Hauptzahnrad Arrowmax 64P 100T von RC KleinKram. Noch flotter unterwegs war Atomic-Pilot Manfred Brändle mit der orangen NSU Prinz Karosserie. Er fährt Modul 48P, dies sei noch robuster.


Optimale Trainingsbedingungen am Samstag

Beim Tamiya TT-02 Porsche war es durchwachsener. Der frisch verbaute Frontfreilauf brachte Fahrspaß, das Fahrwerk benötigte aber noch Abstimmung und im Verlauf der Probefahrten brach der Zahnkranz des Frontfreilaufs. Mit weniger Federvorspannung an der Hinterachse fuhr der Wagen -ob des gebrochenen Zahnkranzes sehr laut- gewohnt zuverlässig.

Den letzten Akku am Samstag fuhr der TT-02 wieder vorne mit ordentlich geschmiertem Differential, leiser aber nicht mehr so rund um die Kurven, wie ich mir das mit dem Atomic bzw. dem TT-02 mit Frontfreilauf antrainiert habe. Um 18:30 war's gut, obwohl bis 21:00 Uhr Training möglich gewesen wäre. Samstag Abend habe ich daheim nichts mehr an den Autos gemacht, lediglich einen Akku geladen.

Sonntag kam ich gut aus dem Bett. Frühstück daheim sogar mit Kaffee und um sieben im Kia, also um acht in der Sporthalle. Einen Akku TT-02, einen Akku Atomic und dann ging es auch schon los mit dem gewerteten Training für die Gruppeneinteilung.


Dumm gelaufen

Vorher noch ein kleiner Schreck, dem Stecker eines Ladegeräts fehlt ein Stift, ist wohl noch zu Hause in der Dose? Wie soll ich als Doppelstarter durch den Tag kommen, mit nur einem Ladegerät, welches maximal 1C liefert? Lassen wir uns überraschen, notfalls muss ich ein Fahrzeug aus dem Rennen nehmen.


Fahrerbesprechung

Der Atomic schafft den Sprung ins A-Finale problemlos, es waren lediglich fünf Fahrzeuge der Klasse M-Open genannt. Startreihenfolge nach dem Training entsprechend der fünf schnellsten aneinandergefahrenen Runden: 1. Bastian Koch/TOP Sabre 4WD/Mini Cooper, 2. Manfred Brändle/Atomic VM-II Lipo/NSU Prinz, 3. Dirk Herrmann/TOP Sabre FF/Honda CRX, 4. Thomas Wortmann/TOP Sabre 4WD/Renault Alpine und icke/Atomic VM-II Lipo/Datsun 510 Bluebird.


Fahrzeuge Gruppe 1 M-Open: Bastian Koch, Dirk Herrmann, Thomas Wortmann und Dirk König
Manfred Brändle als Dreifachstarter hatte keine Zeit für unser Gruppenbild

Mit dem TT-02 Porsche tue ich mich schwerer. Kontraproduktiv war gewiss, dass ich nach dem morgentlichen Training noch ein wenig die Federvorspannung rundum reduzierte. Tja, der TT-02 kam in die drittbeste der drei TT-Gruppen, dafür auf die Pole-Position, liebend gerne wäre ich aber in die zweitbeste Gruppe gekommen, um mich dort Korosserie an Karosserie mit den Kontrahenten zu messen. So muss das also die Uhr regeln.

In der Klasse M-Open fährt der Atomic toll mit, 33 Runden in den ersten sieben Minuten, in den folgenden vier Durchgängen stets 34 Runden mit Bestzeiten unter 12 Sekunden. Mit extrem guten Fahrern einschließlich perfekt abgestimmten Fahrzeugen in der Klasse ist für mich trotz subjektiv empfundenem guten Fahrens nicht mehr als der fünfte (letzte) Platz drin, lediglich die Ausfälle des bis dahin Schnellsten, Bastian Koch/TOP Sabre 4WD, bringen mich am Ende auf Platz vier und damit in die Nähe des Treppchens, sportlich ist der Abstand zu den Medaillendekorierten ehrlicherweise gravierend.

Ein Video von Hanno zeigt, dass ich mit meinem rotweißen Flitzer lange Zeit an den Champions dranbleibe:

In der Youngtimer-TT-Trophy muss ich die Pole Position bald an Knippi (TT-01/Zakspeed Ford Capri) abgeben, der deutlich schneller ist, eigentlich in die zweitbeste TT-Gruppe gehört und nur wegen eines Ausfalls im Qualilauf in  die Champions League rutschte. Platz zwei will ich dann aber wenigstens verteidigen, dafür muss ich den Vorjahres-TT-Saisonsieger Jörg Unkelbach (TT-02 Type-S/Alfa Romeo) auf Distanz halten. Er macht es mir leicht, indem er im ersten Lauf defekt ausscheidet. Er hat auch keine Muße, den Wagen zu reparieren und in den folgenden Durchgängen wieder einzusteigen, statt dessen konzentriert er seine Kräfte auf seinen Trabant in der Youngtimer-M-Trophy.

Lediglich im dritten Durchgang gelingt mir eine kleine Sensation, ich steigere mich von bislang stets 32 Runden auf 33, ganz oben in der Auswertung stehe ich aber begünstigt dadurch, dass Knippi zwischen Runde neun und vierzehn massiv strauchelt und dabei unter Anderem am Ende der Geraden seinen Zakspeed Ford Capri amtlich übers Ziel hinausjagt.

Sandra Wilke (Camaro) und Jan Nieswand (ebenfalls TT-02 Porsche 911 RSR) gefährden meinen zweiten Platz nicht, und wenn wir das Überrunden wohlwollend harmonisch gestalten, gelingt mir auch mein Fernduell mit den Rivalen aus der zweitschnellsten TT-Gruppe. Dort hadert Patrick Becker-Tosch (TT-02 Alfa Romeo) mit Ausfällen und Stefan Formann (VW Käfer) hat bessere Reifen als beim Training am Samstag, nämlich nicht nagelneue, sondern gut eingefahrene.


Fahrer/innen Gruppe 7 TT: Knippi Knipprath, Sandra Wilke, Dirk König

Nach drei Durchgängen hat Stefan 97 Runden in 21:10,388 und icke 97 in Runden in 21:12,866. Hallo, Herr König! Wachwerden! Da geht noch was! Tatsächlich steigerte sich der TT-02 Porsche kontinuierlich (32, 32, 33, 33, 33 Runden), etwas besser kam ich um die Kurven, weil ich den fast neutral stehenden Vorderräder mit Augenmaß ein wenig Nachspur gönnte. So schnappte ich mir Stefan nach fünf Durchgängen unter Berücksichtigung von zwei Streichern doch noch.


Streckenhelfer und Catering 

Ein Vergleich mit Patrick Becker-Tosch verbietet sich -obwohl es am Samstag mit ihm Spaß machte-, weil er nicht dreimal sieben Minuten durchgefahren ist. Ich wünsche ihm, dass er sein Fahrzeug zum nächsten Rennen zuverlässig in Gang bringt. Ich muss mich aber auch mit meinem TT-02 beschäftigen, weil mir spanisch vorkommt, dass er dermaßen dem Atomic hinterherhinkt, bei wohlgemerkt identischem Chauffeur.


Fahrzeuge Gruppe 7 TT: Jan Nieswandt, Sandra Wilke, Knippi Knipprath, Dirk König

Einen tollen Einstand hatte Markus Kick vom gastgebenden MC Dortmund, in der mit 16 Fahrzeugen besetzten Youngtimer-TT-Trophy kam er auf Anhieb auf Platz drei hinter Manfred Brändle (2) und Spitzenplatzabonnent Ronald Weber. In der M-Trophy hingegen hatte Markus mit einigen Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen, laut Aussage altgedienter M-Chassis-Hasen erfordern diese Fahrzeuge nunmal einiges an Tuning, Geduld und Abstimmungsarbeit.


Jörg Häger(M-05), Marvin Wortmann(M-06), Dirk König(Atomic und TT-02), Thomas Wortmann(TOP Sabre und M-05)

In der Youngtimer-M-Open-Trophy setzte sich der von Manfred Brändle pilotierte Atomic VM-II Lipo durch, so weiß wenigstens, dass ich vor anderthalb Jahren beim Erwerb meines Atomic auf das richtige Pferd gesetzt habe, schade für Jörg Häger, dass das Modell zur Zeit nicht lieferbar ist. Wesentlich spannender umkämpft als der Tagessieg (durch Defekt am TOP Sabre 4WD Mini Cooper von Mitfavorit Bastian Koch) war das Rennen um Platz zwei, nach 108 Runden bzw. ca. 21 Minuten  trennten die Silber- und Bronzemedaillengewinner lediglich drei Sekunden. Zweiter in 21:20,394 wurde Dirk Herrmann mit seinem TOP Sabre FF vor RCRT Clubkamerad Thomas Wortmann und seinem TOP Sabre Renault Alpine in 21:23,613.


Siegerehrung M-Open: Thomas Wortmann (3), Dirk Herrmann (2), Manfred Brändle (1)

Am Tagesende hatte ich 10 siebenminütige Rennen auf dem Buckel zuzüglich pro Fahrzeug ein Akku freies Training plus zwei fünfminütige Qualiläufe. Dass nur ein Ladegerät zur Verfügung stand, beeinträchtigete den Tagesablauf zum Glück nicht.


Großes Gruppenbild mit Dame und ausgewählten Fahrzeugen

Alles in Allem ein Supertag bzw. Superwochenende, Dank an alle Organisatoren, Rennleiter, Zeitnehmer, Kommentatoren und helfenden Hände vor Ort. Ärgerlicherweise muss ich am 12./13. Dezember, wenn die Hobbypiloten in Hennef an den Start gehen, zeitgleich bei einer anderen Sportveranstaltung in Duisburg anwesend sein.

Hoffen wir, dass im Januar an gleicher Stelle in Dortmund wieder eine M-Open-Gruppe zusammenkommt, und falls nicht, ich den TT-02 Porsche soweit tune, dass er in sieben Minuten regelmäßig 34 oder mehr Runden schafft. Natürlich soll wieder ein Frontfreilauf verbaut sein und der Traxxas XL-5 Regler wird durch einen bereits vorhandenen noch originalverpackten Hobbywing QuicRun 1060 ersetzt.

Auf dem Parkplatz wurde ein fast neues, sagen wir einmal gefahrenes Sweepkomplettrad gefunden. Ich werde das im Januar dabei haben, wer es vermisst, soll mich ansprechen. Ganz ehrlich könnte ich es sogar gebrauchen, da eins meiner vier 33er Sweep einen Schlitz hat. Es soll aber zu seinem rechtmäßigen Besitzer zurück.


Daheim wiedergefunden in der Steckdose und dennoch für die Tonne