13.02.2016 MSC Pokal Lauf 2

Der Winter der neuen Rennserien, nach meinem Versuch bei den Nitromaniacs Offroad Series in Mönchengladbach nun eine erstmalige Teilnahme an einem Lauf des MSC Pokal im Essener Minidrom. Gefahren wird in den Klassen Formel, GT, Tourenwagen und seit letzten Herbst neu dazu "Hobby".  Jörg vom MSC konnte dafür bereits Thomas Wortmann gewinnen und mit dem Argument, ich bräuchte lediglich einen Satz Reifen und könnte mit meinem Tamiya TT-02 mitmachen, wurde ich neugierig.

Zwei Wochenenden hintereinander Spielzeugautorennen (kommendes Wochenende RC Youngtimer ebenfalls in Essen) bauen eine gewisse Spannung in der Familie auf, diese wird aber dadurch gemildert, dass der MSC Pokal lediglich einen Samstag Nachmittag in Anspruch nimmt. Obwohl ich ihm nicht versprechen konnte, dass er fahren dürfe, wollte Diego mit dabei sein. So hatte ich neben meinem blauen TT-02 Porsche für Diego den weißen TT-01 Toyota dabei.

Pünktlich um zwölf waren wir im Fahrerlager, wollte ich doch gleich den LRP Blast Leihmotor einbauen und Proberunden drehen. Aber immer langsam, Motorenausgabe ist erst später, glücklicherweise war noch die Carson Cup Machine im TT-02 und so konnte der schon mal die Solaris Kompletträder mit den Speichenfelgen probefahren, obwohl laut Reglement auch geschlossene Felgen erlaubt wären, aber das Auge fährt schließlich mit.

Manfred Brändle wollte auch mal meinen Porsche mit dem kurzen Radstand fahren, fährt zwar nicht so gut wie sein TT-02 Type-S Opel, dafür bekam ich gratis einige Tipps vom einzigen Junior im Feld der Hobby-Fahrer. Und dann gab es auch bald die Leihmotoren, ich bekam die #10 aus dem MSC-Motorenpool und nun wurde munter geschraubt bis zur Fahrerbesprechung, also kein weiteres Training mehr. Beim Schrauben fällt auf, dass eine der von unten in die Motorhalterung gehörenden Schrauben durchdreht, sollte das die Ursache für die lauten Fahrgeräusche sein?

Gespannt war ich auf die Fahrgestelle der Mitstreiter, was es außer Tamiya TT-02 und TT-02 Type-S an Wannenchassis anderer Hersteller zu sehen gibt? Fehlanzeige, lediglich Tamiya TT-01 war noch vertreten, aber kein LRP Blast TC, HPI RS4 Sport3 oder Team Associated TC4.

Für den Qualilauf war ich eingeteilt mit  Lauf-1-Sieger Daniel Lohsert, David Kröger, Thomas Wortmann, Ingo Schroer und Manfred Brändle. Ich werde Vierter vor Ingo mit dem goldenen Porsche und Thomas mit dem blauen Subaru, Thomas hatte allerdings Schwierigkeiten mit dem Transponder. Während die Rennleitung die Qualiläufe auswertet und die Vorlaufgruppen zusammenstellt, kann ich Reifen pflegen, Chili con Carne essen sowie Kaffee trinken und Diego fährt den Tamiya TT-01 Toyota bis der rechte Lenkhebel bricht.

Im Feld der zehn Hobby-Fahren komme ich auf Startplatz 2 der zweitbesten der zwei fünfköpfigen Vorlaufgruppen. Es sollen drei Vorläufe gefahren werden, daraus wird der Tagessieger ermittelt, was theoretisch auch aus Gruppe 2 heraus möglich ist. Vor mir startet im ersten Vorlauf Marc Peters mit der roten TT-02 Dodge Viper, hinter mir Ingo, Thomas und Sven Schuhkraft mit dem weißen BMW. Dass Marc sehr schnell ist, weiß ich noch vom Training und Thomas ist gewiss der routinierteste unserer Gruppe, der in der Qualifikation lediglich Transponderpech hatte, ansonsten bestimmt in der besseren Vorlaufgruppe gelandet wäre.

Marc hat nicht immer die Kontrolle über seine rote TT-02 Dodge Viper, so kommen Tom's blauer TT-01 Subaru und mein TT-02 Porsche an Marc vorbei. Tom ist natürlich weg, da kann ich nicht mithalten, spannender ist, ob Marc sein Fahrzeug in Griff bekommt und zu mir aufschließt? Tatsächlich kommt Marc (beste Runde 12,25) immer wieder an mich (beste Runde 12,78) heran, jedes Mal kann ich sein Überholmanöver abwehren, wird das acht Minuten lang gutgehen? Marc fährt nie in meine Karo und wenn aus Versehen, dann wartet er, die beiden hinter uns liegenden Ingo und Sven sind weit abgeschlagen. Ja, das Verfolgerspiel halte ich durch bis zum Ende der acht Minuten und Marc bringt eher sein Fahrzeug ins Straucheln als meins zu rammen, sehr fair und zur Nachahmung empfohlen. Am Ende hat Thomas 37 Runden (8:04), Marc (8:09) und ich (8:01) 35 Runden, wobei ich in acht Minuten nur einmal von Tom überrundet wurde.

Bei der technischen Abnahme nach dem ersten Vorlauf wird festgestellt, dass mein Tamiya TT-02 Porsche mit dem 190-Gramm-4200mAh-Turnigy-Shorty 100 Gramm leichter ist als das Reglement vorsieht. Warum wurde das nicht nach dem Quali-Lauf schon festgestellt? Ich werde verwarnt und darf weiter am Rennen teilnehmen, mit einem 230-Gramm-4000mAh-GensAce-Stick und 60 Gramm Blei kommt mein Wagen auf's Gramm genau auf die geforderten 1.450 Gramm.

Werden die folgenden beiden Vorläufe einen ähnlichen Verlauf haben? Nein, Marc fährt beinahe ohne Patzer und so muss ich ihn ziehen lassen, unsere Gruppe ist nun ziemlich langweilig: Thomas 39, Marc 37, ich 36, Ingo wie gehabt 33 und Sven 31 statt 28 Runden, dank einiger Setup-Hilfe von Manfred.  Einzig spannend ist für mich der Vergleich mit Vereinskamerad Thomas Wetterer aus der ersten Gruppe mit 36 Runden in 8:07. Meine 36 Runden in 8:13 sind gar nicht so weit entfernt. Fairerweise muss dazu gesagt werden, dass Thomas nicht immer seine Ideallinie fahren durfte, weil er den vier ambitioniertesten Fahrern des Tages, allen voran Jörg mit 41 Runden, häufig Platz machen musste.

Vorlauf drei der besseren Hobby-Fahrer war interessant zu beobachten, der gewohnt von der Pole Position startende Jörg ließ seine Konkurrenten kampflos vorbeiziehen, war er sich so sicher, dass dies sein Streicher werden soll und keiner der Anderen es schafft, seine Ergebnisse aus Vorlauf eins (40 in 8:02) und zwei (41 in 8:06) zu toppen?

Im dritten Vorlauf der zweitbesten Gruppe begnüge ich mich mit meiner Rolle als Gruppendritter, spannend wird es gegen Ende dennoch, da Ingo sich im Vergleich zu seinen beiden Vorläufen immens steigert. So rückt mir sein goldener Porsche mit 35 Runden in 8:07 ordentlich auf den Pelz (35 in 8:04). Auch Sven steigert sich nochmals von 31 auf 34 Runden

Bei Benzin-Gesprächen stellt sich heraus, dass aber auch wirklich alle Fahrer ein Speedgetriebe benutzt haben mit einer Untersetzung von ca. 1:6,5 , ich hingegen mein Youngtimer-legales Baukasten-70er-Hauptzahnrad mit 25er Ritzel bzw. 1:7,28. Nun, da mir der Renntag wahrlich gefallen hat und ich mir weitere Teilnahmen vornehme, kann ich Geizhals mir ja auch mal ein Speedgetriebe mit 68er Hauptzahnrad und ein 27er Ritzel zulegen.

Nach drei Vorlaufen und Abgabe des Leihmotors ist alles vorbei, die Siegerehrung ohne spektakuläre Preise schnell verlesen und so können Diego und ich um 18:00 pünktlich zum Abendessen heimfahren. Ja, Jörgs Rechnung ging auf, trotz Bummelei im dritten Vorlauf wurde er Tagessieger in der Klasse Hobby, wodurch er auch die Rangliste nach zwei Läufen anführt knapp vor Daniel Lohsert.

Wir hätten gar noch weiter fahren dürfen, aber der TT-01 war nicht mehr fahrtauglich und den TT-02 sollte nicht das gleiche Schicksal ereilen, mehr Fahrzeuge hatten wir nicht dabei, im Gegensatz zu Thomas Wortmann, der noch ein paar Runden M-05 übte für den Youngtimer-Lauf kommendes Wochenende. Vielen Dank an das Team vom Essener Minidrom, wirklich alles rundherum perfekt, sodass es leichtfällt zu sagen: Wir kommen wieder zum MSC-Pokal!

Erstmals seit meiner regelmäßigen Teilnahme an RC-Car-Rennen hatte ich keine Digital-Kamera dabei, glücklicherweise aber meinen Sohn mit seinem Smartphone. Das folgende Fahrzeug ist nicht aus der Klasse Hobby, sondern GT und gefiel Diego so sehr, das er es knippste.


Foto von: MSC Internetseite


Tom's TT-01 Subaru, Manfreds TT-02 Type-S Opel, mein TT-02 Porsche, Ingos TT-02 Porsche, Davids TT-02 Type-S Audi


RCRT-Gang: Marc Peters, Thomas Wortmann, Thomas Wetterer und Dirk König


Hobby-Gruppe eins: Manfred, Thomas, David, Jörg und Daniel


Startaufstellung: Jörg vor Daniel, Manfred, David und Thomas


Technische Abnahme durch Jörg

Ingos Tamiya TT-02 Porsche und das Edelstahl-Vorbild im Deutschen Museum in München

Tamiya TT-01/02 Untersetzungstabelle aktualisiert