05.02.2017 Renntag in Burgaltendorf

Nicht gut ausgeschlafen, aber dafür gut gelaunt bin ich um 8:00 Uhr im Minidrom an meinem am Vortag reservierten Schrauberplatz. Trotz über 30 Nennungen (okay, einige Doppelstarter) ist es sehr leer im Fahrerlager, ich vermisse die übliche Betriebsamkeit. Sonst ist es zwischen Hallenöffnung und Fahrerbesprechung auch immer sehr voll auf dem Fahrerstand und dementsprechend auf der Strecke, aber heute Fehlanzeige. Zum Glück.

Alle meine Akkus sind geladen und ich teste beinahe allein auf der Bahn im Tamiya M-06 ein 230-Gramm-4000mAh-Stickpack, einen 190-Gramm-4200mAh-Shorty sowie den neuesten 150-Gramm-2900mAh-LCG-Shorty. Der letzgenannte von LRP macht am meisten Freude und so soll er in den drei fünfminütigen Vorläufen sowie den drei fünfminütigen Finalläufen eingesetzt werden.

Zwischen den Akku-Wechseln und ein wenig Reifenpflege darf ich Glücksfee sein. Blind ziehe ich für die nach MSC-Hobby-Reglement startenden Tamiya TT Fahrer Jörg, Marvin, Sebastian und Thomas LRP Blast Bürstenmotoren aus dem MSC Pool. In der Zwischenzeit will es nicht voller werden im Fahrerlager. In meiner Klasse M-Chassis haben sich Ruth und Hans krankheitsbedingt abgemeldet, Gute Besserung!

Markus ist ebenfalls krank und fehlt, wird aber im Laufe des Tages erwartet, damit er uns alle anstecken kann. In M-Chassis also lediglich acht von elf angemeldeten Fahrzeugen da, wie es in den anderen Klassen ausschaut, recherchiere ich nicht weiter, zumindest sind etliche Tische unbesetzt und ich kann weiterhin ungeniert einen Tisch bzw. zwei Plätze belegen, obwohl ich mit nur einem Fahrzeug da bin und gar nicht so viel Platz brauche.


RCRT Duisburg: Thomas, Dirk und Marvin

Die Fahrerbesprechung machen Daniel, Fabian und Jörg, im Wesentlichen geht es darum, dass wir alle vorher schon mal bei einem Rennen waren und wir ohne viele Worte anfangen wollen. Uns wird eine einstündige Mittagspause zwischen Vor- und Finalläufen angekündigt, um unser Schaschlik oder Chili zu genießen und ob der lediglich fünfminütigen Läufe wird bereits um 16:00 Uhr mit dem Ende der Veranstaltung gerechnet.

Mit nur einem und dazu sehr zuverlässigen Auto bin ich sehr entspannt und mache oft Streckenhelfer, auch wenn ich gar nicht dran bin. In meiner vierköpfigen Vorlaufgruppe werde ich deutlich hinter Sebastian (M-06 Porsche) und André (M-05 Golf) Dritter als auch deutlich vor Tim (M-05 Opel). Im Vergleich mit der zweiten Vorlaufgruppe bin ich auch im Gesamtfeld Dritter, na das kann ja ein schöner Tag werden.

Die Küche ist nicht durchgängig besetzt, weil alle vom MSC selbst fahren, Streckenposten oder Zeitnehmer sind. Die Reifen kann ich sorgfältig pflegen und mich gegen die Langeweile wiederholt freiwillig als Streckenhelfer melden. Weil nicht alle Gruppen gut besetzt sind, fehlen oft Helfer, die Suche gestaltet sich durchwachsen und der Zeitplan wird schon bald nicht mehr eingehalten.

Im zweiten Vorlauf werde ich wiederum hinter den heute unschlagbaren Sebastian und André Dritter in meiner Vorlaufgruppe als auch im inzwischen neunköpfigen Fahrerfeld. So macht das Spaß, zudem ist der M-06 sehr zuverlässig und außer Akku laden und Reifen schmieren habe ich nichts zu tun. Für Sportkamerad Marvin in der Gruppe Hobby/TT sieht das schon anders aus, dessen TT-02D Type-S hält trotz der coolen Manga Karosserie keine fünf Minuten durch.

In meinem dritten Vorlauf empfinde ich meinen Tamiya M-06 Alfa Romeo so flink wie noch nie auf der Strecke, dennoch werde ich an dritter Position fahrend ständig gar nicht oder als fünfter genannt. Nun, dann hat der Transponder das ein oder andere Mal nicht gezählt. Pfiffig, nach der Mittagspause fangen die Finalläufe an und mein zweiter Transponder ist im M-05 daheim in Duisburg.

Ich schaffe es in der Mittagspause, den Transponder so mit dem Empfänger zu verbinden, dass es daran heute Nachmittag nicht scheitern soll. In der anderen Gruppe legt Marcus mit seinem M-06 BMW M1 im dritten Vorlauf ein tolles Ergebnis hin, dem ich mit Wackelkontakt-Transponder nichts entgegensetzen kann, weshalb er im A-Finale von Startplatz drei hinter Top Qualifier Sebastian und André starten darf.

Dadurch lasse ich mir mein Chili nicht verderben, sondern freue mich, dass ich als Vierter der Vorläufe im A-Finale um Platz eins bis fünf fahren darf und heute Abend einen Mittelfeldplatz sicher haben werde, eventuell gar etwas weiter vorne. Das erste fünfminütige A-Finale bestätigt die Startreihenfolge, André hat keine Schnitte, zu Sebastian aufzuschließen wie auch ich zu Marcus. Unser fünfter Starter, Junior Nico mit seinem M-05 Mazda, fährt ordentlich mit, mehr ist aber nicht drin.


Nette Kerlchen: Zweimal Nico, der rechte für mit seinem M-05 im M-Chassis A-Finale.

Im zweiten A-Finale ist mehr Stimmung. Durch einen Patzer von Marcus schaffe ich es, sauber an ihm vorbeizukommen, werde ich den Vorsprung über die fünf Minuten retten und als Dritter ins Ziel fahren? Da die Reihenfolge in unserer Gruppe -bis auf die Entscheidung um Bronze zwischen Marcus und mir- feststeht, sind die unvermeidlichen Überrundungen von den beiden Erstplatzierten sowie zum Fünftplatzierten stets sehr kollegial, nur justement als ich im zweiten B-Finale so knapp vor Marcus düse, werde ich von André nicht ganz so sanft überrundet, was ihm unendlich leidtut und den vorbeiziehenden Marcus gewiss ein klitzekleines wenig erfreut. Hui, welch ein Nervenkitzel, mit nullkommasieben Sekunden Verspätung fahre ich hinter Marcus über die Ziellinie nun zum zweiten Mal als Vierter des A-Finals, so sei's drum.

Das Fahren an diesem Tag im Minidrom mit meinem schnell und zuverlässig fahrenden M-06 Alfa Romeo sowie netten Sportkameraden und in meinem Fall mit richtig prickelndem Sport lasse ich mir dadurch nicht vermiesen und bin auf niemanden böse. Im dritten A-Finale wieder die gewohnte Reihenfolge, Sebastian vor André, Marcus, mir und Nico bis Marcus kurz nach dem Start ausfällt. So werde ich nicht ganz sportlich fair heute doch noch einmal Dritter, am Tagesergebnis ändert das aber nichts, hoffentlich bekommt Marcus seinen M-06 bis zum Youngtimer Lauf in Wuppertal in zwei Wochen wieder flott.

Für die Klasse Hobby/TT hätte ich meinen TT-02 Porsche gehabt, wollte aber heute nicht Doppelstarter sein, das Motoreneinbauen vor und das Motorenausbauen nach dem Rennen habe ich anderen vier Piloten überlassen, die sich allesamt für das A-Finale qualifizierten und dort den Tag in der Reihenfolge Jörg vor Sebastian, Thomas und dem ausfallgeplagten Marvin beendeten.

Die anschließende Siegerehrung leitet Fabian und nach dem obligatorischen Gruppenfoto mit den kleinen Autos werden wir -statt wie geplant um 16:00 Uhr- um 18:00 Uhr an die frische Luft entlassen um im Dunkeln die Heimat zu erreichen. Spaß hat es gemacht, wie eigentlich jeder Tag mit den kleinen Flitzern. Tausend Dank an die Ausrichter für die Mühe!


M-Chassis Sieger Sebastian mit Tamiya M-06

M-Chassis   Hobby/TT
1  Sebastian  M-06    1  Jörg  TT-01
2  André  M-05    2  Sebastian  TT-02
3  Marcus  M-06    3  Thomas  TT-02
4  Dirk  M-06    4  Marvin  TT-02
5  Nico  M-05        
6  Markus  M-05        
7  Stefan  M-05        
8  Tim  M-05        
9  Georg  M-06        


Schnelle und schöne Formel-1 Rennwagen waren auch am Start.