12.11.2017 Youngtimer Lauf 2 Dortmund

Befreit von sämtlichen Verpflichtungen, bewege ich meinen Kia am Samstag Mittag von Duisburg nach Dortmund, damit ich pünktlich ab 14:00 Uhr mein Tischlein aufbauen und mit meinem Tamiya M-06 Alfa Romeo sowie mit meinem Tamiya TT-02 Porsche viel üben kann. Das mit dem Tischlein aufbauen klappt gut, das mit dem Üben muss warten. Zeit, die Räder zu montieren und mit Haftmittel zu schmieren. Der TT-02 Porsche bekommt die neuerdings zugelassenen und dazu noch lieferbaren Protoform Vintage Trans Am Reifen, geklebt auf originellen Felgen.

Weil ich zum Abendessen bei der Familie sein möchte, komme ich viel zu wenig zum Üben oder verschiedene Federn an den Dämfern zu probieren, wenngleich ich von Manfred viele liebgemeinte Tipps erhalte. Für den TT-02 Porsche habe ich neben den Protoform Reifen noch den drei Jahre alten Satz HPI Vintage Racing Reifen dabei, für den M-06 Alfa Romeo mehrere Sätze Sweep Kompletträder in den Mischungen 25, 33 als auch 40. Haftmittel von LRP und CS-Electronic, was könnte ich kombinieren, hätte ich nur mehr Zeit? Nach dem Abendessen wird am Küchentisch noch ein wenig geschraubt, dann soll es gut sein, schließlich möchte ich am Sonntag früh aufstehen.

An besagtem Sonntag früh bin ich um zehn nach acht wahrlich nicht der Erste, habe dennoch Zeit, kurz mit dem M-06 als auch mit dem TT-02 eine Runde zu drehen, bevor uns Stefan zur Fahrerbesprechung zusammentrommelt. Mit dem TT-02 bin ich sehr unzufrieden, weshalb ich kurzerhand die lediglich am Samstag und anscheinend noch nicht gut genug eingefahrenen Protoform Reifen durch die grenzwertig abgefahrenen HPIs ersetze.

Das Zeitfahren bringt meinen M-06 in die zweitbeste der zwei achtköpfigen Finalgruppen, und meinen TT-02 in die drittbeste der drei achtköpfigen Finalgruppen. Aus ehrgeiziger Sportler müsste ich nun enttäuscht sein, bin es aber überhaupt nicht, weil ich so den ganzen Tag mit Hanno das Schicksal teile. Stets werden wir von nun an M-Chassis fahren, Helfer sein, TT fahren, Helfer sein. Und wenn das TT-Trophy A-Finale kämpft, dürfen wir minimal verschnaufen bei Akkus laden, acht Reifen reinigen und wieder schmieren, sowie bei Bedarf geringfügig am Setup drehen.

Bevor es mit den Finalläufen losgeht, findet als Novum im Rahmen der Youngtimer-Läufe auf der Geraden ein Concours d'Élégance statt, bei dem meine beiden Karosserien trotz ihrer anderthalb bzw. drei Jahre auf dem Buckel und zahlreichen Kampfspuren gewiss die allerbesten Aussichten hätten, leider fehlt mir ob des vor mir liegendenden enggestrickten Zeitplans der Nerv für eine Teilnahme, Sport und die dazu gehörende seriose Vorbereitung bewerte ich höher.

Nicht einmal für ein Foto des bei diesem Wettbewerb gekürten Siegerfahrzeugs nehme ich mir Zeit, die Wahl fällt wohl auf ein US-Amerikanisches Muscle-Car der Baugröße TT von Rübe mit hellblau-rotem STP-Farbschema. Ebenso verpenne ich, eins der im Fahrerlager vorhandenen Tamiya M-07 Concept Chassis ohne Karosserie abzulichten, wie ich es mir vorgenommen hatte. Immerhin konnte ich am Samstag eins von Ruth und Hans-Dieter, wenngleich ohne Kamera, dafür in meinen Händen mit den Augen begutachten.

Sehr nett ist, dass die M-Chassis fahrenden Einzelstarter Ruth, Hans-Dieter, Stefan F. und Hape stets nach unserem Lauf ihre Helferposten beziehen, damit wir Doppelstarter Eckhard, Hanno und ich etwas mehr Luft haben, Dank auch an Thomas.

In der M-Trophy, welche mir aus dem Bauch heraus eigentlich etwas mehr gefällt als TT, gelingt mir leider gar nichts. Während Hanno von der Pole Position aus einen Start-Ziel-Sieg heimfährt (40 Runden in 8:07), komme ich von Position fünf startend an dem von Platz vier startenden Stefan F. vorbei und werde hinter Hanno, Hans-Dieter und Hape Vierter (38 Runden in 8:01). Kann ich mich in den folgenden fünf Finalläufen steigern und noch weiter nach vorne arbeiten?

Im zweiten M-Trophy B-Finale dann ein herber Nackenschlag, bei einem Crash gegen Hälfte der Fahrzeit bzw. 19 Runden bricht meinem M-06 das Servohorn. In der knapp bemessenen Zeit schaffe ich es bis zum dritten B-Finale, ein neues zu montieren, welches den Renntag durchhält, ärgerlicherweise darf ich im dritten B-Finale von letzter Position starten. Eckhards Material hört sich seit der Einführungsrunde nicht gut an, nach 28 Runden ist für ihn Schluss. Vorbei an Ruth werde ich Fünfter (37 Runden in 8:05) hinter Spitzenreiter Hape, Hans-Dieter, Hanno und Stefan F.

In den verbleibenden drei Finals kann ich mich ums Verrecken nicht verbessern, nicht mal an die 38 Runden aus dem ersten A-Finale komme ich mehr ran. So bin ich mit meinem M-06 halt der Fünftbeste der zweitbesten M-Trophy Finalgruppe, lediglich im fünften Durchgang werde ich bei unverändert schwacher persönlicher Leistung (37 Runden in 8:04) Dritter meiner Gruppe durch Ausfälle der bis dato vor mir liegenden  Hanno in Minute fünf sowie Stefan F. in Minute sieben.

Wie schon im M-Trophy B-Finale darf Hanno im TT-Trophy C-Finale von der Pole Position starten, hier mit mir im Nacken. Hinter mir dann Marco, unsere langjährige Kameradschaft verspricht Fairnis auch in engen Situationen wie zum Beispiel der Startphase. Bei sieben Fahrzeugen ist es schon mal eng auf der Strecke, wir drei Führenden haben bei Überrundungen der weniger geübten und teils noch sehr jungen Pilotinnen sowie Piloten mehr oder weniger Glück. Einlauf erstes TT-Trophy C-Finale: Hanno (40/8:10) knapp aber verdient vor Dirk (40/8:12) vor Marco. Halt, so habe ich mir das aber nicht vorgestellt. Ich mache mir extra den Streß mit Doppelstart auch in TT, um Hanno mal zu zeigen, wo der Hammer hängt?! Und dann sowas?!

Weil einer meiner beiden fünf Jahre alten 4000mAh-GensAce-Akkus nach dem Laden mit 8,4 Volt bei der technischen Abnahme 8,5 Volt auf dem Messgerät zeigt, nehme ich ihn aus dem Verkehr. Das hat er in Wuppertal schon einmal gemacht, obwohl er in den vergangenen fünf Jahren identisch oft benutzt und mit Balancer geladen wurde wie sein gleichaltriger Zwilling? Ich ersetze ihn durch einen erst anderthalb Jahre alten 5800mAh-Turnigy-NanoTech-Akku, der wesentlich mehr wiegt, dafür voll geladen genau oder weniger als 8,4 Volt bei der technischen Abnahme hat.

Wow, der Akku hat's in sich. Beste Runde statt 11,8 nun 11,4 Sekunden und 40 Runden in 8:02. Dabei nicht nur an Hanno vorbei, sondern auch noch überrundet, ein wenig Ausgleich für die Schmach in der M-Trophy. In der Mittagspause erfahre ich von Jens, der in der M-Trophy mit seinem M-06 Renault Alpine durchaus nach der Bronzemedaille greift, dass das CS-Haftmittel besser geht als das LRP.

Habe ja auch beide Haftmittel dabei, nur eben am Samstag nicht genug Zeit gehabt, beide zu vergleichen, weshalb ich mit dem LRP begonnen habe, welches ich schon länger besitze und gute Erfahrungen machte. Der Tipp ist gut, gleich nach der Mittagspause im dritten Durchgang ein glatter Start-Ziel-Sieg.

Und das, obwohl mein TT-02 gegen Ende einen Knochen verliert und das Fahrzeug deutlich langsamere Runden fährt, nun, zu diesem zeitpunkt habe ich bereits ein ordentliches Polster auf meine Verfolger, sogar die beiden hartnäckigsten Hanno und Marco bereits überrundet.

Mit dem TT-02 gelingt mir fortan einfach alles, lediglich Durchgang vier beende ich hinter dem heute sowieso ordentlich rasenden Marco, der bei Überrundungen in den anderen fünf Durchgängen weit mehr Pech hat als ich.

Während ich im Laufe der sechs TT-Trophy Final-Durchgänge immer mehr in Euphorie komme, ereilt Hanno der Abwärtstrend, der mir meinen M-Trophy Tag ein wenig versäuerte. Zu mittelprächtig abgestimmtem Fahrzeug gesellen sich dann Konzentrationschwäche und Missmut.

In Durchgang fünf starte ich hinter Marco, dennoch gelingt mir mein heutiges Meisterstück, mit frisch geladenem von der technischen Abnahme abgesegneten 5800mAh-Trunigy-Akku und CS-geschmierten HPIs beste Runde des Tages in 11,3 Sekunden als auch persönlicher Tagesrekord 41 Runden in 8:01. Im sechsten Durchgang habe ich wohl wieder einen schwächeren Akku, dennoch kann ich auch hier, wenngleich von der Geschwindigkeit nicht ganz so berauschend, den ersten Platz verteidigen.

Wohlwissend, dass ich weder in der M-Trophy noch in der TT-Trophy nicht wirklich zu den Besseren gehöre, fühle ich mich mit vier Erstplatzierungen sowie zwei Zweitplatzierungen von sechs TT-Trophy C-Finalen ein wenig wie ein Tagessieger, heute ein König!

Beim Einpacken der Klamotten sehen die HPI Vintage Racing Reifen auf den Porsche Felgen entsprechend mitgenommener aus als heute morgen, weshalb ich bei Stefan und Sören einen Satz (vo26/hi31) neue kaufe, welche ansonsten sehr schwer zu bekommen sind. Toller Service, wenn ich mich recht entsinne, waren auch Protoform Reifen, Felgen, Sekundenkleber als auch Reifenhaftmittel im Angebot.

Ein großes Dankeschön an Rennleiter Stefan L. , Zeitnehmer Sören sowie den technischen Abnehmer Sebastian, die alle an ihrem eigentlich freien Samstag und Sonntag auf ihr eigenes Fahrvergnügen verzichten, nur damit die Rennteilnehmer einen umso schöneren Tag erleben. Und natürlich an die Damen vom Catering, die uns Spielzeug-Rennauto-Fahrerinnen und -Fahrer stets mit warmem/kaltem Essen als auch warmen/kalten Getränken versorgen.

Ergebnis.pdf   

 

 


Mein Lieblingsplatz in Dortmund.


Die neuen Protoform Vintage Trans Am Reifen auf coolen Stahlfelgen.


Fahrerbesprechung mit Stefan L.


Hanno, Stefan F., Dirk und Thomas.


M-Trophy B-Finale: Eckard, Ruth, Stefan F., Oliver(A), Hape, Hanno, Dirk und Hans-Dieter.


TT-Trophy A-Finale Rudelbumsen


Holger, Manfred, Swen, Stefan K., Andreas, Ronald und Chun Yeng.


Tom's Wild Willy


Porsche Felgen mit den alten HPI Vintage Reifen.


TT: Ronald, Swen(1.) und Chun Yeng.


M: Oliver (3.), Ronald (1.) und Manfred (2.).