21.10.2017 Scirocco-Cup

Im Bericht vom MSC Pokal 9/2017 sind satte vier Gründe genannt, die gegen eine Teilnahme am heutigen Scirocco-Cup sprechen, dennoch schafft es Scirocco-Guru Jörg im Anschluss an die MSC Pokal Siegerehrung, mich samt meines niegelnagelneuen Tamiya TT-01E für diesen Spaß zu gewinnen, dabei vergesse ich ganz, dass mein Scirocco für eine ernsthafte Rennteilnahme viel zu langsam ist. Streß pur, jetzt muss ich erst einmal die Reifen (Tamiya 50454) auf die Felgen (Tamiya 19335629) kleben, mit Schaumstoffeinlagen (Tamiya 53113) von merkwürdiger Form, die dem erfahrenen Offroader so noch nicht in die Finger gekommen sind.

Neben meinem Scirocco sind noch sechs weitere annähernd dem Reglement entsprechende Fahrzeuge im Fahrerlager, und obwohl der eigentliche Renntag gelaufen ist, finden sich neben uns sieben Fahrzeugbesitzern noch weitere sieben dem Hobby verbundene Menschen. So sind wir denn 14 RC-Car-Süchtige, die noch ein wenig im Minidrom verweilen möchten statt daheim vor der Glotze.

Sobald meine Reifen halbwegs den Anschein erwecken, dass sie auf den Felgen bleiben möchten, fahren die sieben Scirocco-Besitzer mit ihren TT-01E einige Qualirunden, dann sind die sieben Mittellosen dran. Meinen Sanwa MT-4 Sender übergebe ich Marc, der somit das Pech hat, mein weiterhin auf der Geraden extrem lahmes ansonsten ordentlich manövrierbares Fahrzeug zu lenken.

Wie nach diesen Qualiläufen genau die Teams zusammengesetzt werden, entzieht sich meiner Kenntnis, wird aber schon alles korrekt nach Reglement laufen. Mein Partner wird der extrem talentierte Norick, der soeben beim MSC Pokal in der Klasse Hobby als auch in der Klasse GT bewiesen hat, dass er heute früh zum Siegen aufgestanden ist.

Nun kommen die beiden eigentlichen Wettfahrten à 20 Minuten, wobei die sieben Fahrzeugbesitzer zuerst 10 Minuten auf dem Fahrerstand stehen, und nach einem flinken Wechsel dann deren Partner ebenfalls beinahe 10 Minuten. Trotz des zum Heulen langsamen Wagens halten Norick und ich stets ordentlich gegen, schaffen mit den gerade geklebten jungfräulichen Reifen 99 Runden, sind in Schlagweite von Familie Wortmann (101) sowie Familie Pfeffer (102) und lassen Team Sven/Marc mit 83 Runden hinter uns.


Marvin, Matthias, Lothar, Jörg, Marc, Norick und Daniel

Scirocco-Pabst Jörg hat Mitleid mit meiner Endgeschwindigkeit und erlaubt mir, am Timing des eh schon nicht zugelassenen (meines Erachtens zu flinken) LRP Vector X12 17,5T zu drehen, um irgendwie mit den eigentlich vorgeschriebenen Monstertronik 17,5T (MT2312-17) konkurrenzfähig zu sein. Doch auch der Versuch hilft nicht weiter. Im zweiten zwanzigminütigen Durchgang darf Norick zuerst auf den Fahrerstand, wiederum Wechsel nach zehn Minuten und wiederum nur 99 Runden, während alle anderen Teams sich zum ersten Durchgang verbessern können.


Siegerehrung

Damit ist das Wettfahren für heute beendet, der Scirocco-Cup verläuft sehr harmonisch und kurzweilig. Siegerteam wird Christian/Daniel, also genau die beiden, die vorhin in Hobby um jeden Millimeter auf dem Teppich und um jede Zehntelsekunde auf der Zeitschleife um die Podestplätze zwei und drei stritten. Mein Partner Norick muss einige Spitzen einstecken ob seines Abschneidens als Siebenter von Sieben, obwohl er nun überhaupt nichts dafür kann, dass unser Scirocco so langsam ist, ganz im Gegenteil ist er phänomenal mit dem Fahrzeug gefahren, im Infield konnte ihm mal keiner was.

Siegerteam Christian/Daniel
2. Team Ingo/Matthias 3. Team Marvin/Thomas

Ich bin es ja gewohnt, nicht ganz vorne dabei zu sein und muss auch noch ein wenig üben, um mich ans Onroad-Mittelfeld heranzupirschen, die meinem frisch und in meinen Augen professionell montierten Tamiya TT-01E Scirocco fehlende Endgeschwindigkeit macht mir aber schwere Kopfzerbrechen. Damit ist nach der Scirocco-Siegerehrung und meiner Heimfahrt von Essen nach Duisburg mein Scirocco-Abend noch lange nicht vorbei.

Weil Jörg zwischenzeitlich vermutete, der LRP Vector X12 Motor könne defekt sein, ordere ich noch am gleichen Abend bei Warda einen Monstertronic 17,5T. Mein X12 ist garantiert nicht defekt, aber der Monstertronik ist eh laut Reglement vorgeschrieben. Doch auch nach dieser Bestellung bin ich noch nicht zufrieden, eine tief verwurzelte innere Unruhe lässt mich weiter grübeln.

Dann, nach ein Uhr nachts, des Rätsels Lösung: ich selbstverschuldet, und damit leider auch Marc und Norick total unschuldig, bin mit einer viel zu kurzen Untersetzung unterwegs gewesen. Baukasten 19/61 bzw. 1:8,35 statt Reglement 22/61 bzw. 1:7,21. Boah bin ich sauer auf mich, dass ich bei der Montage des TT-01E vor zehn Tagen in diesem einen Punkt das Reglement zu oberflächlich beachtet habe, ist für den gelaufenen Renntag nur leider nicht mehr rückgängig zu machen.

Ich will Revanche, ich werde beim nächsten Scirocco-Cup mit meinem Partner beweisen, dass mit diesem bereits gut gebauten, dann regelmentensprechend motorisierten und korrekt untersetzten Fahrzeug locker 100 Runden drin sind. Ob mein Partner Norick sein wird, ist schwer zu sagen, dass wird ja im Quali-Fahren ermittelt und als echter Sportler unterwerfe ich mich da dem Reglement bzw. Rennablauf hundertprozentig.

Andererseits spricht auch nichts dagegen, wenn der in den vergangenen beiden Hobby-Läufen Bummelletzte (icke) und der Hobby-Spitzenreiter (Norick) als Team gesetzt werden. Müssen wir mit den anderen Scirocco-Fahrern und dem Scirocco-Pabst dann in der kommenden Scirocco-Cup Fahrerbesprechung diskutieren, denn schließlich haben Norick und ich als Team auf der Geraden unendlich gelitten, wir sollten die Chance bekommen zu beweisen, dass wir als Team nicht nur im Infield absolut konkurrenzfähig sind.

oben: Bauanleitung TT-01E, unten: Reglement Scirocco-Cup