24.11.2018 MSC Pokal 2018 Lauf 6 von 6 Finale

Elf Uhr ist immer machbar, sogar gut gefrühstückt und noch ein wenig für's Wochenende eingekauft. Entsprechend der Nennungen ist das Fahrerlager spärlich besucht und ich bekomme meinen Lieblingsplatz. Kaffee ist schon fertig, nur noch Reifen montieren, schmieren, Akku einlegen und schon kann ich gemütliche Runden drehen mit dem Setup von vor einem Monat.

Doch etwas buhlt um meine Aufmerksamkeit, nämlich ein blutoranges Musclecar am Schrauberplatz von Thomas, der heute für M-Chassis genannt hat, aber der Ford Mustang Boss vor ihm ist kein M-Chassis. Der Tamiya TT-02S hat den Ruddog 540 17,5T Fixtiming sensored Brushless Motor und soll mit den HPI Vintage Reifen auf verchromten Stahlfelgen wie mein gelber Dodge in der RC Klienserie Vintage Trans Am Klasse starten.


Tom's RCK VTA (RC Kleinserie Vintage Trans Am)
Tamiya TT-02S mit HPI Ford Mustang Boss #17546

Da fällt es mir wie Schuppen von den Augen, ich hätte meinen Tamiya TT-01E Dodge ja mitbringen kömmen, dann hätte ich gemeinsam mit Tom eine Proberunde drehen können. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit Thomas. Obwohl er sehr vorsichtig fährt, damit die Karosserie keine Blessuren abkriegt, verliert er ständig ein Schräubchen an der vorderen Radaufhängung. Hat die kurze Probefahrt wenigstens eine Erkenntnis geliefert: So kann der Wagen weder am 2.12. in Wuppertal noch am 13.1. hier in Essen fahren.

Meine Trainingsrunde mit meinem Tamiya TT-02 Audi (Carson Cup Machine und Sweep Kompletträder) ist befriedigend, meinetwegen kann es losgehen. Alle Anwesenden spielen ein wenig auf Zeit, damit der berufstätige Sven noch eintrudeln kann. Irgendwann geben wir uns einen Rück und beginnen das 5-Minütige Training und die Suche nach dem schnellsten Dreier-Runden-Block mit sechs statt sieben Fahrzeugen. Zu seinem Training in der Klasse M-Chassis ist Sven am Start.

Einige hohe Favoriten wie Norick, Pascal oder Daniel sind heute in der Klasse Hobby nicht dabei und ich fahre hinter Christian (27,76) und Matthias (27,82) den drittschnellsten Dreier-Runden-Block (28,38) von den sechs gestarteten. Heute ist Italien zu Gast im Minidrom und ich bekomme eine Salami Pizza.

Ferner ist in der Mittagspause noch freies Training möglich. Bis jetzt schmiere ich mit CS Competition Grip 2, welches mir nicht 100%ig zusagt, aber irgenwann muss die Kanne doch mal geleert werden. Für die Finale nehme ich wie alle Anwesenden CS High Grip.

Das sieht gut aus auf der Startgeraden, mein dunkelblauer Audi an dritter Position von jetzt sieben Autos. Und es kommt noch besser, obwohl man das als Sportkamerad so nicht sehen sollte. Der grüne VW Scirocco vom dato zweitplatzierten Matthias fällt nach gerade mal einer Runde aus. Mein dunkelblauer Audi nun Zweiter hinter Christians gelben Audi TT, während Svens weißer BMW versucht, an Harry, Laurin und Johannes vorbei zu mir aufzuschließen.

Gegen Ende der acht Minuten scheint ihm das zu gelingen, doch haarscharf fliegt mein Audi nochmal über die Schleife und darf in der Überzeit seine fünfzigste Runde vollenden (8:12,41), wohingegen Svens BMW wenige Fahrzeuglängen hinter mir die Schleife nach 49 Runden bei 8:00,94 passiert. Hui, war das knapp und spannend und nach acht Minuten ist man angenehm zittrig.

Im zweiten Finale dann von Startplatz zwei hinter Christian, direkt hinter mir auf der Startgeraden mein scharfer Verfolger Sven und diesmal aufgrund des Ausfalls, aber immerhin mit wiederhergestelltem Scirocco, Medaillenanwärter Matthias von ganz hinten. Der Start ist noch ganz glimpflich und ich heize hinter Christian, um mich von Svens weißem BMW abzusetzen, das mögen der und Johannes' weißer VW Polo aber nicht.

Gleich in der zweiten Runde versuchen die mit der Brechstange, meine Medaillenaussichten zunichte zu machen, irgenwas Weißes kracht in mein Heck in der Schikane vor dem Fahrerstand, da bleibt mein Audi liegen, das obere Auge des Dämpfers hinten rechts ist aufgerissen, das hat Harald auch schon mal in Wuppertal geschafft.

Witzig, es gelingt mir, noch während der acht Minuten, meinen TT-02 bzw. den Yeah Racing Dämpfer zu reparieren, und die letzten drei Minuten mitzufahren, nur mehr als Platz sieben von sieben und ein wenig Fahrspaß springt nicht bei raus. Allzu oft können die Sportfreunde mit mir die Nummer aber nicht machen, ich habe nur noch eins von den Ersatzteilen. Matthias schafft es von ganz hinten auf Platz zwei hinter Christian, danach die eingespielte Reihenfolge Sven, Johannes, Laurin und Harry.

Christian ist durch, wenn Matthias nicht nochmal ausfällt, sollte er heute der Zweitbeste sein, nur wer steht neben den beiden auf dem Treppchen? Sven und ich sind heute ähnlich gut, nur hat er den gewissen Heimvorteil und den besseren Startplatz, nämlich #3, ich hingegen ganz hinten die #7, habe also erstmal einige Überholmanöver vor der Brust um aufzuschließen und dann noch die Sorge, an einem guten Fahrer auf dieser engen Strecke vorbeizukommen, sofern meine Rundenzeiten überhaupt besser sind als seine, was in der Vergangenheit nie der Fall war.

Vor dem Start des dritten Hobby-Finales hält Jörg, Zeitnehmer im zweiten Durchgang, eine Ansprache an uns Fahrer, doch bitte freundlich und fair mit einander umzugehen, nun, mich kann er nicht meinen, ich war ja die meiste Zeit des zweiten Durchgangs im Fahrerlager am Schrauberplatz, weil andere das mit dem freundlich und fair noch nicht so drauf haben.

Im dritten entscheidenden Durchgang habe ich das Glück des Tüchtigen oder sagen wir ausgleichende Gerechtigkeit für mein unverschuldetes Ausscheiden im zweiten Durchgang. Schon in der ersten Runde trifft Sven die Streckenbegrenzung statt der Strecke und ich bin an Harry, Laurin, Johannes und Sven von sieben auf drei vorgefahren.

Abgesehen davon, dass es zweifelhaft ist, ob ich diesen dritten Platz gegenüber meinem Verfolger Sven acht Minuten lang verteidigen kann, zählen für die Tagesauswertung die Platzierungen nur bedingt, hier im MSC Pokal geht es nach Runden. Dennoch mag ich lieber Dritter sein als Vierter, fahre wie der Teufel und kann sogar kurzzeitig zum Zweiten, Matthias aufschließen.

Mein Verfolger Sven hat die besseren Rundenzeiten, aber immer wieder Bandencrashs, während ich fehlerfrei und für meine Verhältnisse dennoch extrem schnell (beste Runde 9,16) und aggressiv meinem Medaillenplatz entgegen eile. Wow, von Startplatz sieben auf drei vorgefahren und den Platz drei über acht Minuten gehalten (50 Runden in 8:08,28), nun, den Platz auf dem Podest habe ich mir heute redlich verdient.

So muss Rennsport sein, auch wenn ich auf den Ausfall im zweiten Durchgang gerne hätte verzichten können, und die durch konstantes Fahren erreichte Platzierung auch nur möglich ist, weil ich das passende Ersatzteil für den Yeah Ring Dämpfer hatte. Nach der Siegerehrung des heutigen Renntags folgt noch die Jahreswertung und Pokalausgabe der einzelnen Klassen, Scirocco-Cup wird heute nicht mehr gefahren.

Mein weißer TT-01E VW Scirocco ist voll fahrtauglich und die Elektronik wird auch nicht zugunsten anderer Projekte geplündert, mal schauen, wann der wieder zum Einsatz kommt? Auch wenn ich nur drei der sechs Läufe 2018 mitgefahren bin und nicht ein Mal Scirocco, so ist der MSC Pokal doch eine geniale Rennserie, das Minidrom eine tolle Location und die Gastgeber durchweg nette Leute.

Ich freue mich auf die Saison 2019, bin gespannt auf Reglementsänderungen und wenn es in meiner Lieblingsklasse Hobby möglichst wenige oder gar keine sind, mag ich gerne mit meinem Audi unverändert weiter auf Medaillenjagd gehen.


Fahrerlager


Fahrerbesprechung mit Heinz


Die Trophäen der Saison-Sieger.

 


Hobby Lauf 6: Matthias, Christian und Dirk.


Lauf 6 M-Chassis: Ingo, Jörg und Thomas.


Lauf 6 1/12 GT: Niklas, Heinz und Klaus.


Siegerehrung MSC Pokal Saison 2018:


Hobby: Christian, Norick und Sven.


1/12 GT: Klaus, Niklas, Heinz, Stefan und Jörg.


M-Chassis: Ingo, Jörg, Sven und Thomas.