16.11.2019 MSC Pokal Lauf 2

Das Minidrom soll wohl um 11°° Uhr öffnen, das schaffe ich heute deutlich nicht, dennoch ist um 11³° Uhr noch viel Platz im Fahrerlager, anhand der Anzahl der Nennungen alle Klasse zusammengenommen konnte man sich das schon denken. Nach gemütlichem Frühstück daheim habe ich viel zu packen, den heutigen Rennteilnehmer Tamiya M-06 VW Käfer (hellgrün), sowie zum testen den Tamiya TT-01E Mercedes AMG GT3 Gentleman und den Tamiya TT-01E Buggyra Fat Fox Race Truck.

Ferner einen Tamiya M-05 Ver.II Pro VW Käfer (dunkelgrün) für ein Foto oder notfalls als Ersatzteilespender für den M-06. Bereits vor meiner Ankunft im Fahrerlager staune ich nicht schlecht, als mich ein alter VW Käfer auf dem Gelände des Minidroms begrüßt, wo doch heute Jörgs und mein "Großer VW Käfer Tag" werden soll. Trotz meiner relativ späten Ankunft im Fahrerlager komme ich noch vor Fahrerbesprechung/Rennbeginn dazu, einmal mit dem hellgünen VW Käfer auf dem M-06 Chassis zu trainieren, ferner ist auch noch Zeit, mit dem TT-01E Gentleman Chassis einen 3400mAh-Carson-Akku zu leeren. Das 16 Turns motorisierte Chassis drohte bei vorangegangenen Tests mit der DB190 Taxi als auch der AMG GT3 Karosserie stets zu kippen, das bleibt heute mit dem Setup von Hennef glücklicherweise aus bei bester Runde 9,16. Der kann schon mal zurück in den Kia.

In der Zwischenzeit kommen auch die vom Tamiya Euro Cup bekannten Georg und Kolli, die mit ihren Fahrzeugen erstmalig am MSC Pokal teilnehmen wollen, jeder gleich in zwei Klassen, M-Chassis sowie Scirocco. Dass die beiden in M-Chassis starten, gefällt mir, dadurch beommt mein heutiger Nachmittag sportlichen Flair, ohne die beiden hatten wir zu Nennschluss lediglich drei Starter. Und eine Klasse mit drei Startern hatte ich ja gerade erst vor einer Woche in Hennef, wo ich Jörg seine Tamiya PS 32 corsagrau lackierte VW Käfer Karosserie übergeben habe. Tatsächlich hat er es binnen Wochenfrist geschafft, unter diese 239mm Karosserie ein fahrbereites Tamiya M-07R Chassis zusammen zu zimmern, statt mit seinem erfolgsgewohnten 225mm-Radstand Tamiya M-05 Alfa Romeo Giulia Sprint GTA (corsagrau) zum Wiederholungsschlag anzusetzen. Und der Streber hat schon am gestrigen Freitag geübt. Mit den Rundenzeiten kommt das frisch aufgebaute M-07R Chassis noch nicht an die seines -in jahrerlanger Feinarbeit auf das Layout des Minidroms abgestimmten- M-05 Chassis heran, dennoch wird er die Titelverteidigung vom Eröffnungsrennen im Oktober mirzuliebe und wegen des wahnsinnig beeindruckenden Fahrbildes mit dem M-07R VW Käfer bestreiten. Konkurrenz wird Jörg H. in der Carson Cup Machine motorisierten Klasse M-Chassis von Jörg S. (silberner M-07 Alfa Romeo Mito), meinem hellgünen M-06 VW Käfer, Markus' blauem M-07 (BMW-)Mini sowie Georgs weißem M-07 Suzuki Swift bekommen.

Gleich nach der Fahrerbesprechung mit Jörg zeigt sich beim fünfminütigen Zeitfahren um den schnellsten Dreier-Runden-Block, dass der im Minidrom heimische Jörg H. die Nase vorn hat, gefolgt von dem mit seinem M-07 sehr vertrauten Jörg S. und mir, der ich zwar schon seit vier Jahren immer wieder gern mit meinem M-06 fahre, aber dabei doch zu oft wechsle zwischen Offroad (SC, Buggy und hüstl Scale-Crawler) sowie Onroad (TT-02, TT-01 Sportwagen, TT-01 Truck als auch Tourenwagen VTA). Immerhin war ich in der Vergangenheit stets oft und gerne im Minidrom, wenngleich mit wechselnden Fahrzeugen, zuletzt aber auch zweimal in Folge mit dem M-06 VW Käfer, was mir wiederum einen kleinen Vorteil gegenüber Markus und Georg verschafft. Meinen Ohren kann ich kaum trauen, dass Zeitnehmer Norick mich zu Beginn des Trainingslaufs als Führenden durchsagt, anscheinend gab es eine Kabbelei zwischen den M-07 Fahrzeugen von Jörg und Jörg, gegen Ende der fünf Minuten dann aber doch die zu erwartende Auswertung.

Nachdem durch Ermittlung des schnellsten Dreiblocks die Startaufstellung für die drei Finale ermittelt wurde, gibt es zum Mittagessen Frikadellenbrötchen und viel Zeit zum fahren. Ich teste den 18 Turns motorisierten Tamiya TT-01E Buggyra Fat Fox mit ahnlichem Setup wie dem Gentleman Chassis und amtlicher Klebekante an den Vorderreifen. Auch der Race Truck mit durch die hohe schwere Karosserie sehr hohen Schwerpunkt kippt gar nicht mehr, wie so oft in der Vergangenheit, dass ich ihn am Liebsten gar nie mehr auf Teppich einsetzen mochte. Die heutige Probefahrt mit Transponder (beste Runde 10,38) stimmt mich positiv. Das Fahrbild ist zwar im Minidrom mau verglichen mit dem M-06 VW Käfer und dem TT-01E Mercedes AMG GT3 Gentleman, aber weil der Buggyra Fat Fox nicht ein einziges Mal im Minidrom kippt, kann ich mir vorstellen, auch in der Winterzeit/Hallensaison/Terminplan TP1 des Tamiya Euro Cups mit dem Truck auf Teppich zu starten, zum Beispiel kommende Woche in Geilenkirchen.

Durch das etwas verspätete Mittagessen und unsere zwei Nachzügler beginnen die ersten achtminütigen Finale ebenfalls etwas verzögert. Heute starten wir nicht im Infield, sondern auf der Geraden, wodurch mein M-06 VW Käfer rasch zum Führungsduo aufschließen kann, ich aber selbstverständlich zurückziehe, statt einen Crash zu provozieren. Das erste achtminütige Finale glänzt durch Harmonie und Eintracht, und so werden von allen Teilnehmern der Klasse M-Chassis ordentliche Ergebnisse erzielt.

Phänomenal, wie nah ich von der besten Runde her als auch im Gesamtergebnis am Führungsduo dran bin? Auch schön für den Sport, dass die beiden Führenden nicht weit auseinander sind. Und schön ist natürlich, dass Jörg H. sich behaupten kann, mit einem erst in dieser Woche fertiggestellten Chassis und der nagelneuen VW Käfer Karosserie. Geht da heute noch was für mich? Von der schnellsten Runde her sollte das klappen, aber die Konstanz? Die Fans im Fahrerlager raten mir und meinem M-06 in Konkurrenz zu vier M-07, auf der Startgeraden nicht zimperlich zu sein und zurückzustecken, sondern durchzuziehen.

Na dann probiere ich das mal. Beim Start zum zweiten M-Chassis Finale ist mein M-06 durch einen klitzenkleinen aber energischen Zug am Gashahn sehr zur Freude der Zuschauer in Sekundenbruchteilen am Zweiten Jörg S. sowie am Pole positionierten Jörg H. vorbei, leider bekomme ich die Kurve nicht, wodurch ein Knäuel entsteht, aus dem ich -vollkommen zurecht- nicht als Erster rauskomme. Die folgenden acht Minuten ergeben ein bekanntes Bild, wenngeich ich vom Führungsduo eher entferne als aufzuschließen.

Das Tagesergebnis ist dadurch schon zementiert, den Fans im Fahrerlager muss ich aber dennoch versprechen, die Nummer auf der Startgeraden im dritten Finale nochmal und diesmal amtlich durchzuziehen. Man kann es ja mal versuchen. Heidewitzka, Herr Kapitän, die Show gelingt. Obwohl Jörg H. auf der Pole ca. 4 Meter, der Zweite Jörg S. ca. 6 Meter und mein M-06 ca. acht Meter von der Kehre entfernt auf der Startgeraden auf das mündlich über Mikrofon angesagte Signal reagieren, ist durch eine kleine Bewegung meines linken Zeigefingers mein hellgrüner VW Käfer als Erster am Scheitel der Kehre und kann gar bis zur Hälfte des Infields Platz eins halten. Welch tosender Applaus der der Fans einschließlich Staunen der Kollegen auf dem Fahrerstand.

Gegen die Klasse von Jörg H. und seinem corsagrauen M-07 VW Käfer habe ich aber nichts entgegenzusetzen außer einer beinahe so schön lackierten Karosserie, er kann bald passieren. Jörg S. und seinem silber M-07 Alfa Romeo Mito mache ich das Leben schon schwerer, ich behaupte sieben Runden lang hartnäckig meinen zweiten Platz im fünfköpfigen Feld, bis mein hellgrüner M-06 VW Käfer durch den Druck des Hintermannes sowie vor lauter Nervosität ob der für uns schmeichelhaften Platzierung im Infield in die Bande kracht. Der Lenkhebel am Radträger vorne rechts ist gebrochen, der Bolide wird aus dem Rennen genommen, was aber nichts am Tagesergebnis ändert, mir aber sieben Minuten Rennatmosphäre raubt, bin ja selber schuld.

Wegen der vielen Verzögerungen kommen wir zu fortgeschrittener Stunde rasch zur Siegerehrung. Für mich und meinen VW Käfer ebenso ungewohnt wie erfeulich ein Platz auf dem Podest neben dem weiteren siegreichen VW Käfer und seinem Lenker Jörg H. Sonst schreibe ich stets: Letzter, aber glücklich, weil nichts kaputt gegangen ist. Heute bin ich froh über meine Steigerung im Vergleich zum MSC Pokal Lauf 1 und dass ich das gebrochene Teil daheim als Ersatzteil habe.

Vielen Dank an die Zeitnehmer, die Küchencrew und Glückwunsch Richtung Sieger, vor Allem Doppelsieger Norick in Scirocco und VTA!


Sehen aus wie Spielzeugautos, sind aber Rennwagen.


Fahrerbesprechung mit Jörg


Sciroccos


Raphael, Sven, Matthias, Jörg, Norick und Thomas.

oben/unten: VTA


Markus, Daniel, Norick und Georg.


Hobby: Fabian, Mattias, Jens.


VTA Vintage TransAm: Matthias, Norick, Raphael.


Scirocco: Daniel, Norick, Markus.