21.12.2019 MSC Pokal Lauf 3

Nach einem harten Thriller Freitag bis spät in die Nacht ("Der kleine Lord" ab 20:15 Uhr) sowie einem ausgiebigen Frühstück am ersten Ferientag meiner Gören schaffe ich es nicht, pünktlich um 11:30 Uhr im Fahrerlager zu sein. Schade, wo doch alle Streber schon ab Freitag Nachmittag ihre Boliden abstimmten, während ich Jugendliche Schwimmer*innen vom Beckenrand aus betreue, möchte ich wenigstens am Renntag stets frühzeitig vor Ort sein, um die nötigen Abstimmungen an meinem Tamiya M-06 VW Käfer vorzunehmen.

Also unter Zeitdruck, bzw. in der Mittagspause. Das Fahrerlager ist überraschend gut gefüllt, im Hinterstübchen hatte ich eine nicht allzu pralle Nennliste, anscheinend sind noch eine Handvoll Kurzentschlossene hinzu gekommen. Ich darf neben Thomas sitzen mit Blick auf die Wand, leider ist dort die Beleuchtung nicht so doll und ich habe keine Leuchte dabei, es wird aber auch so gehen.

Meine neuen roten Aluradmuttern bedürfen keiner besonderen Beachtung, vielmehr möchte ich die kürzlich am Tresen des Minidrom für die Hinterachse erworbenen Sweep MN25 testen, weil meine vorhandenen gewiss bald hinüber sind, eins der vier Räder habe ich bereits aussortiert.

Nach einem kurzen Blick auf die Gruppeneinteilung für das fünfminütige Training, aus der hervorgeht, dass wir acht statt fünf M-Chassis sind und somit in zwei Vierergruppen fahren, leitet Daniel kurz und knapp die Fahrerbesprechung.

Als Sportler möchte ich natürlich möglichst weit vorne mitfahren, schaffe aber mit 29,05 Sekunden lediglich den fünftbesten Dreierrundenblock trotz persönlicher solider Steigerung zum Oktober (29,95) bzw. November (29,33). So schlimm ist der fünfte Platz aber auch nicht, immerhin habe ich die Ehre, im "B-Finale" von der Pole Position zu starten und dennoch noch die Möglichkeit, mich am Tagesende weiter vorne zu Platzieren.

In der Mittagspause gibt es Bockwurst im Brötchen und ich versuche noch einmal, meinen Tamiya TT-01E Gentleman mit der DB190 Taxi Karosserie sicher zu lenken, aber Fehlanzeige. Das hohe Ding kippt zwar nicht, ist aber ständig kurz davor, weshalb die Karre wieder in den Kia muss, kommenden Freitag gibt es einen erneuten Versuch, dann wieder mit der Mercedes AMG GT3 "König-Pilsener" Karosserie. Kurz überlegte ich, mich ganz von der Gentleman-Idee zu verabschieden, doch der indirekten Aufforderung zum Tanz -einer Liebeserklärung nahekommend- durch Jörg (ebenfalls AMG GT3) und Sven kann ich nicht widerstehen und werde bei der Tamiya Euro Cup Gentleman-Geschichte am Ball bleiben.

Gemütlich gegessen habe ich weder meine erste noch meine zweite Bockwurst wahrlich nicht, denn neben dem TT-01E will auch noch der heute im Rennen eingesetzte M-06 weiter abgestimmt werden. Die oben genannten nigelnagelneuen Sweep MN25 sind jedoch doof, beim geringsten Lenkeinschlag steht der Wagen entgegengesetzt der Fahrtrichtung. Also fahre ich heute noch einmal die alten und muss die neuen ein andermal einfahren, vielleicht auf dem frisch asphaltierten Parkplatz unseres nach Komplettrenovierung neueröffneten Lidl?

Als Ergebnis meiner Probefahrten mit dem M-06 in der Mittagspause bekommt der Heckangetriebene 2WD-Bolide vorne einen Tick härtere Federn. Das muss was werden, schließlich starte ich im ersten "Final"-Durchgang von der besten Position und das soll auch in den folgenden so bleiben. Es gelingt, ein lupenreiner jederzeit ungefährdeter Start-Ziel-Sieg mit einem persönlich sensationellen Ergebnis, 49 Runden in 8:06 (Oktober 44 Runden in 8:02, November 48 Runden in 8:05).

Doch damit nicht genug, ich übertrumpfe auch den Viertplatzierten des M-Chassis "A-Finals" Ingo, dessen neongrüner M-07 VW Porsche 914 in 8:09 48 Runden dreht. Na das wird ja ein nervenaufreibendes Fernduell heute Nachmittag in den beiden verbleibenden Durchgängen. Da ändere ich mal garnichts an meinem Setup. Der Intellect 6000mAh LiHV LCG Akku wird geladen, alle vier Reifen mit Bremsenreiniger poliert und lediglich die 25er Hinterreifen mit CS High Grip geschmiert, bei den 33er vorne mit Klebekante von Jörg lasse ich das bleiben.

Im zweiten "B-Finale" schafft mein M-06 VW Käfer 48 Runden, von spannenden Zweikämpfen kann ich aber nicht berichten, selbst dem Zweitplatzierten Stefan und seinem orangen M-06 VW Porsche 914 kann ich zwei Runden abknöpfen, interessanter ist der Blick auf den Aushang, der einen hauchdünnen Vorsprung gegenüber Ingo zu meinen Gunsten dokumentiert.

Na das Ding sollte ich doch wohl nach Hause schaukeln, auch wenn Ingo stets die schnellere beste Runde auf dem Papier hat? Er hat aber auch immer mehrere Ausweichmanöver in seinen 8 Minuten "A-Finale", während meine "B-Final"-Mitstreiter*innen stets artig ausweichen, damit ich meine Ideallinie fahren kann.

Die Startphase meines dritten "B-Finales" empfinde ich als nervös, nun bin ich ja auch nicht der Routinierteste in der Rolle des Gejagten. Nach einer ganzen Runde ist aber schon wieder die gewohnte Reihenfolge hergestellt. Jetzt heißt es, nicht dösen und auf dem Vorsprung zu den Verfolgern ausruhen, sondern jede Runde am Limit zu heizen wegen des Fernduells. Die Show gelingt dank der Partner im "B-Finale", wieder knapp, aber wieder vor Ingo, und so sieht dann auch die Tagesauswertung aus.

Heute wird mal nicht getrödelt mit der Siegerehrung, alle werden pünktlich heimkommen, nicht jedoch ohne uns noch für Freitag, den 27.12. zu verabreden, nun schaue ich täglich bei facebook, ob eine Anfangsuhrzeit angegeben wird. Voraussichtlich komme ich mit meinem Tamiya TT-01E Mercedes AMG GT3 "König-Pilsener" Gentleman, mit dem sich Jörg und Sven so gerne messen möchten.

Ferner mache ich meinen 3Racing Sakura XI Sport NU Pontiac Firebird startklar, heute beim Rennen waren wie in der Klasse M-Chassis in der Klasse VTA acht Amis am Start, da möchte ich am Freitag mal sehen, ob ich mit meinem Low Budget Tourenwagen sowie meinem eingeschränkten Fahrkönnen mithalten kann.

Wie immer Dank an Daniel, der an so einem Renntag mehr an der Zeitnahme sitzt als auf dem Fahrerstand steht sowie an die gesamte MSC Catering Crew. Und wie es aussieht, werde ich auch beim 4. Lauf des MSC Pokals am 11. Januar 2020 Zeit haben.

Ich müsste lügen, aber ich denke, dass ich noch ganz selten bis nie an vier aufeinanderfolgenden Läufen einer Rennserie teilgenommen hätte? Und das ab Beginn der Serie, vielleicht bleibt es nocht nicht mal bei der vier?


Fahrerbesprechung mit Daniel


Mein Tamiya TT-01E Mercedes motorisiert für die Tamiya Euro Cup Klasse Gentleman
sowie mein im MSC Pokal startender Tamiya M-06 VW Käfer.


B-Finale VTA: Raphael Pontiac Firebird, Georg Shelby Mustang, Jörg Chevrolet Camaro und Thomas Ford Mustang Boss.


A-Finale M-Chassis: Patrik VW Golf GTI, Jörg H. VW Käfer, Ingo und Jörg S., beide VW Porsche 914.


B-Finale M-Chassis: Georg Abarth, Dirk VW Käfer, Manuela und Stefan, beide VW Porsche 914.


Das M-Chassis Siegerfahrzeug, Patrik's Tamiya M-07.


Startaufstellung B-Finale VTA, Jörg (blau) vor Raphael (gelb) vor Thomas (orange) und Georg (weiß).


A-Finale M-Chassis: Ingo, Jörg S., Jörg H. und Champ Patrik.

Gruppenfoto und Siegerehrung


M-Chassis: Jörg S. (2.), Patrik (1.) und Jörg H. (3.).


Hobby: Johannes (2.), Matthias (1.) und Hermann (3.).


VTA: Christian (2.), Norick (1.) und Jörg H. (3.).


Scirocco: Daniel (2.), Norick (1.) und Johannes (3.).