23.06.2019 Tamiya Euro Cup Druffel West Lauf 11 von 12

Der Tamiya Euro Cup Lauf der Saison 2017/2018 in Druffel blieb mir stets positiv in Erinnerung, weshalb ich in der Saison 2018/2019 auch unbedingt dorthin möchte. Positiv, dass die Gastgeber vom MCC Druffel (die Minicar Abteilung  der Druffeler Sportfreunde 1969 e.V.) im laufenden Frühjahr zwei Tamiya Läufe ausrichten, zumal ich beim April-Termin verhindert war. Mit umso mehr Vorfreude stürze ich mich auf den Juni-Termin, im Gegensatz zum vergangenen Jahr aber ohne Übernachtung im Zelt.

Aufstehen um 6:00, Abfahrt in Duisburg um 6:30 und Ankunft an der Rennstrecke um 8:00 Uhr. Bin aber bei weitem nicht der Erste. Die Streber, die schon um 5:00 Uhr aufgestanden sind und beim Frühstück ein wenig 24h-Rennen auf dem Nürburgring im Fernsehen geschaut haben, sind bereits vor Ort. Gemeinsam und harmonisch bauen die anwesenden Erzrivalen der Rennstrecke den Pavillon von Ruth und Hans auf und ein jeder versucht, seinen Tisch dort ein wenig in den Schatten zu stellen. Ich creme mich mit Sonnenmilch ein, wird es doch ein langer Tag an der frischen Luft ohne ein Wölkchen am Himmel.

Bis zur Fahrerbesprechung bzw. Rennbeginn teste ich zwei Satz Reifen am Tamiya TT-01E Buggyra Fat Fox Race Truck, den amtlich runtergefahren sonnebergerprobten ohne und mit Reifenhaftmittel sowie den neueren Satz. Und dieser wird heute den ganzen Renntag ungeschmiert zum Einsatz kommen.

Die Fahrerbesprechung von Christian, der auch selbst in der Klasse Truck mitfährt, ist mehr obligatorisch als erkenntnisreich und wir begrüßen als Teilnehmer eines Qualifikationslaufes der Tamiya Gruppe West die Familie Heym aus Zwickau mit vierstündiger Anreise, Hut ab! Dann geht sie ab die wilde Lucy.

Beginnend mit den Truckern als Helfer startet die Vorlaufgruppe 1  mit lustig zusammelgewürfelten Rennklassen, je ein Stock-, ein TopStock- und ein Gentleman-Fahrzeug, wobei der höfliche Herr (gentle man) Robert, der sich durch seinen Start hier höflich vor seiner Trucker-Helfer-Verpflichtung drückt, den beiden von weit her angereisten Gästen unhöflich davonrast.

In der Klasse M-Chassis ist das Feld trotz auch hier leicht differierender Motorisierung etwas näher beieinander, wenngleich ebenfalls der bereits erwähnte nette Herr das Feld anführt.

Und in der dritten und letzten Vorlaufgruppe Truck, wo sämtliche Teilnehmer absolut konformes Material einsetzen, ist der Tamiya Euro Cup Organisationsleiter West nach seinem Sieg in Hennef Favorit, aber genauso Christian Dank Heimvorteil. Diese Trumpfkarte reicht Christian sehr zum Leidwesen seines Fanclubs und Zeitnehmers André nicht, um dem heutigen Meister aller Klassen ein Beinchen zu stellen.

Dahinter ein semi-spannendes Duell zwischen dem corsa-grauen Reinert-MAN vom erfahrenen Jörg und meinem RedBull Buggyra Fat Fox. Spannend ist nicht, ob Jörg mich überholt, sofern ich mal zufällig die Nase vorne habe, sondern wann? Denn dass er mich immer wieder ein- und überholt ist sowieso klar. Dufte ist der Nervenkitzel, wie lange ich es schaffe, Jörg innerhalb der achtminütigen Renndauer hinter mir zu lassen?

Zwischen den Vorlaufdurchgängen immer circa eine halbe Stunde Pause, und weil das bereits in Hennef so war, habe ich einige Spielzeugautos mehr mitgebracht. Zum Einen das noch nie gefahrene Tamiya TT-01E Chassis mit der Carson 16T-Combo, den unbenutzten Type-A Slicks, sowie der funkelnagelneuen MB 190 Karosserie im Nahverkehrs-Personenbeföderungs-Design. Die Droschke schlittert mit ungeschmierten Reifen rasend schnell über den Druffeler Asphalt und lässt sich dennoch gut kontrollieren, für einen allerersten Test schon mal positiv, siehe Video, wobei Jörg lenkt und ich filme.

In einer anderen Pause wird der Anfang des Jahres trotz einiger Trainings langsam und nicht zu vollsten Zufriedenheit des Besitzers in der RCK Vintage TransAm im Essener Minidrom eingesetzte Tamiya TT-01E in Druffel mit HPI Vintage Reifen getestet, bevor der Ruddog RP540 17,5T motorisierte orange Dodge Challenger kommendes Wochenende in Meckenheim eine zweite Chance erhält. Das Fahrzeug ist in jedem Streckenabschnitt mit ungeschmierten Reifen extrem gut kontrollierbar, was an der absolut mäßigen Geschwindigkeit liegt. Ein Video dazu gibt es nicht, das wäre dem Auge des Betrachters nicht zumutbar, es sei denn als Einschlafhilfe. Nehme ich Abstand von einem Start in Meckenheim trotz einer vagen Verabredung dort mit Fabian? Jörg redet mir gut zu, die Vintage TransAm Autos seien nunmal wegen der kurzen Untersetzung von 1:6,8 so lahm, gibt mir aber auch sofort einen Dämpfer durch die Information, das auf Außenstrecken lediglich der Pro-Line Protoform Reifen zugelassen wäre, von denen ich kein 31mm-Exemplar (geschweige denn Paar) für die Hinterachse besitze.

Die Vorläufe zwei und drei ähneln aus sportlicher Sicht von der Spannung und dem Einlauf her dem ersten Vorlauf. Die Startreihenfolge für die Finale am Nachmittag steht und wir stürzen uns auf die Grillwurst. Weil ich Spaß haben möchte, fahre ich noch einmal den 16T-sensorless-motorisierten Tamiya TT-01E MB 190, dieses Mal mit geschmierten Reifen. Das geht gut.

Noch besser geht es mir nach dem ersten gefahrenen Truck-Finale. Mein RedBull Buggyra Fat Fox nach acht Minuten Renndauer mit einer halben Sekunde Vorsprung auf Jörgs Reinert-MAN über die Ziellinie. Und ich somit hinter Robert (wer sonst?) und Christian Dritter von Fünfen. Nach Rennabbruch wegen Dauerregen sieht es nicht aus, also wird Jörg noch zweimal die Chance haben, die gewohnte Reihenfolge wieder herzustellen.

Er nutzt sie. Jörg und ich sind in sämtlichen Begegnungen des heutigen Tages bei Abpfiff stets in der selben Runde, leider auch mit Ausnahme des ersten Finales in der selben Rangfolge, sprich er vor mir. Was dann durch die Finale zwei und drei auch in der Endrangliste festgeschrieben wird. Natürlich sieht es so aus, als wäre die Truck-Tagesendrangliste identisch mit dem ersten Vorlauf und somit langweilig, doch es gab auch sportlich wahrlich interessante Zweikämpfe zwischen Robert und Christian sowie zwischen Jörg und mir.

Georg hatte leider kein Wörtchen mitzureden bei der heutigen Medaillenvergabe, liegt aber in der Qualifikation für das diesjährige Finale in Sonneberg auf Platz drei von ganz Deutschland nur knapp hinter dem Zweitplatzierten Kolli. Jörg und ich werden dieses Jahr nicht am großen Tamiya Euro Cup Deutschland Finale (was neuerdings Generations Cup heißt) in Sonneberg teilnehmen, trotz der positiven Erinnerung an Sommer 2018, aber wir werden uns genau berichten lassen, wie der geänderte Ablauf schmeckt und dann entscheiden, ob das in 2020 was für uns wäre, eventuell wird ja der diesjährige Ablauf zu nächstes Jahr im Interesse der Fahrer erneut geändert.

Ein wiederum herrlicher Tag in Druffel geht zu Ende, versüßt noch einmal durch die Ankündigung von Christian, in 2020 wieder zwei Tamiya Euro Cup Qualifikationsläufe West in 2020 durch den MCC Druffel auszurichten. Für heute aber: Tausend Dank an Christian und André.


Fahrerbesprechung mit Rennleiter Christian (rechts, selbst auch Trucker).


Robert, Jörg, Christian, Georg und Dirk.


Tamiya TT-01E MB190 (Carson 16T-Combo: Gentleman)


Tamiya TT-01E mit HPI Dodge Challenger Karosserie (Ruddog RP540 17,5T: Vintage TransAm).


Auch neben der Strecke viele US-amerikanische Pferdestärken.


Die Helfer haben nicht viel zu tun und schauen beim Fußballtraining zu.


Kontrahenten um die Plätze drei und vier: Jörg und Dirk.


Vorbildlich lackierter und beklebter Tamiya TT-01E Buggyra Fat Fox Race Truck von Georg.


Siegerehrung mit Christian, hier geht es um die Wurst.


Welch Zufall, alle Trucker rechts im Bild: Georg, Dirk, Jörg, Christian und Robert.