02.08.2020 Lüdenscheid 5. Lauf Vereinsmeisterschaft

Weit vor Jörg bin ich am Ort des Geschehens, möchte ich doch die beiden Carson Cup Machines, die ich am Samstag mit 3,5mm Goldkontaktsteckern versehen habe, vergleichen. Einen kleinen Dämpfer bekommt mein Rennfahrerenthousiasmus gleich zu Beginn von Rennleiter Marco, es sind nämlich nur drei M-Chassis im Wettbewerb, bei Nennung waren es vier bzw. mit mir fünf. Medaillenrang also schon in der Tasche, aber wie bei jedem Rennen in den vergangenen acht Jahren nehme ich mir vor, nicht Letzter zu werden. Hat zwar nicht immer, aber doch schon einige Male geklappt.

Jörg und ich bauen unsere Tische und Ladetechnik am Ende der Geraden auf, überhaupt ist das Gelände genial, jeder kann mit dem Kofferraum am Fahrerlager parken, ferner ist jeder Schrauber zugleich Zuschauer des Renngeschehens wie bei ARD und ZDF. Der Himmel ist bedeckt, so haben wir keine Angst vor Hitzeschlag und Sonnenbrand und verzichten vorerst auf das Aufbauen unseres neuen, erst einmal am Südring probeweise aufgestellten Pavillons.

Nur wenige obwohl das Fahrerlager gut besucht ist, nutzen nur wenige Aktive die Möglichkeit zu üben, wahrscheinlich haben die das alle bereits am Samstag erledigt. Schade, dass beim frei Fahren keine Uhr mitläuft, so muss ich mich aus dem Bauchgefühl heraus für eine der zwei mitgebrachten Carson Cup Machines entscheiden.

Als Erstes fahren wir fünf Minuten, wobei ein schnellster Dreierrundenblock ermittelt wird, für Jörgs Klasse TT ergibt sich daraus Gruppeneinteilung und Startposition, bei meiner Klasse M-Chassis wird es eh nur eine Gruppe geben, also bestimmen wir lediglich die Startreihenfolge.

Und auf Anhieb kann ich eine Duftnote setzen und mogel mich mit meinem Tamiya M-05 Ver.II PRO (Sweep vo. 30, hi. 25) zwischen die beiden Lokalmatadoren mit ihren Tamiya M-07 samt Volante 36R Kompletträdern. Jörg hadert wie schon tags zuvor beim Training mit den Reifen, während alle Konkurenten Volante V5 36R einsetzen, rutscht er mit seinen erst kürzlich besorgten Volante Indoor/Outdoor Hybrid mittelprächtig rum und hat den neuntbesten Dreierrundenblock im sechzehnköpfigen TT-Feld.

Ohne großartige Auswertungspause wie beim MSC-Pokal geht es gleich in die Finaldurchgänge, wobei man wie im MSC-Pokal auch von der zweiten oder dritten Gruppe aus auf einen Podestplatz fahren kann, was lediglich für die Klasse TT interessant ist, weil es dort entsprechend viele Teilnehmer sowie drei Gruppen gibt.

Die Verteilung der Positionen nach dem ersten Finaldurchgang M-Chassis ist positiv als auch negativ zu sehen. Positiv ist natürlich, dass ich nach acht Minuten nicht Letzter bin, negativ ist, dass der führende Burak unerreichbar schnell ist und dass ich Zweitplatzierter auf den Dritten Ralf einen amtlichen Vorsprung herausgefahren habe, was für den weiteren Verlauf des Nachmittags keine sensationellen Zweikämpfe verspricht.

Jörg startet als Vierter im fünfköpfigen TT-B-Finale, während er mit seinen inzwischen mit Heizdecken erwärmten Reifen hadert, kämpfen seine Konkurrenten gegen ihr eigenes Fahrkönnen an, was oft zu Karambolagen führt, wobei in Lüdenscheid eine für uns nicht durchschaubare Fairniss des Wartens oder auch Nichtwartens von allen Teilnehmern still akzeptierend praktiziert wird.

In den folgenden Durchgängen ändert sich in der Klasse M-Chassis nichts und ich bin froh, dass meine Karosserie nicht einen einzigen Kratzer bekommt (welch eine Einstellung bei einer Rennteilnahme?!). Tischnachbar Jörg testet GM-Reifen und Volante Indoor/Outdoor-Hybrid mit schmieren, letztgenannte Methode verhilft ihm doch tatsächlich zu einem Erfolgserlebnis.

Am Tagesende sind wir ebenso schlau wie zu Beginn, ich werde in der Tageswertung Zweiter in der Klasse M-Chassis entsprechend meinem Dreierrundenblock des Qualitrainings und Jörg wird nach vier Finaldurchgängen Neunter witzigerweise ebenfalls entsprechend seinem Dreierrundenblock. Wobei Jörgs Tamiya Honda Raybrig Karosserie einiges einstecken musste.

Glücklicherweise blieb es den ganzen Tag trocken, im Gegenteil kam gegen Mittag die Sonne derart durch die Wolken, dass wir doch den Pavillon aufbauten. Schade, dass die Lüdenscheider keinen Kaffee ausschenken dürfen und dass nicht gegrillt wird, wie man das schon mal von der ein oder anderen Rennveranstaltung kennt.

Eine Wiederholung ist dennoch anzustreben, nur leider bin ich Anfang September verhindert. Wie wird das Wetter Anfang Oktober? M-Chassis macht schon Spaß, aber die Klasse TT mit dem zahlreichen Fahrerfeld scheint sportlich interessanter, aber irgendwie auch ruppiger. Sollte ich mich mit meinem TT-02 Anfang Oktober darauf einlassen? Würde ich dann ebenso an meinen Reifen verzweifeln wie Jörg?

Lassen wir es auf uns zukommen. Onroadmäßig konzentriere ich mich weiterhin auf die netten Trainingsfreitage mit meinem Tamiya TRF419XR VTA im Minidrom.  Unter Anderem werde ich schon mal meinen Tamiya TT-01E Buggyra Fat Fox dabei haben als Vorbereitung auf das Truckrennen Mitte September in Druffel outdoor auf Asphalt und offroadmäßig liebe ich eh die wilden Zweikämpfe mit Werner und unseren Short Course Trucks auf dem Südring.


Dirk's M-05 Karmann Ghia                             Burak's M-07 Opel Speedster                             Ralf's M-07 Porsche