11.01.2020 MSC Pokal Lauf 4

Nicht ganz pünktlich komme ich ins Fahrerlager, finde aber dennoch einen Platz an der Sonne, heißt einen Mitteltisch, wo die Beleuchtung besser ist als an der Wand. Sicherheitshalber habe ich aber heute eine Lampe für meine armen alten müden Augen dabei. Neben meinem Tamiya M-06 VW Käfer habe ich kein anderes Spielzeug mitgebracht, weder den Tamiya TT-01E Mercedes für die Tamiya Euro Cup Klasse Gentleman noch den 3Racing Sakura XI Sport NU für die Klasse Vintage TransAM (VTA, MSC oder Kleinserie).

Ich möchte mich ganz darauf konzentrieren, in der MSC-Pokal Klasse M-Chassis nicht Letzter zu werden, wie ich mir das ja eigentlich immer vornehme, egal welche Rennserie und welche Klasse und ob Onroad oder Offroad. Bei einem Fahrerfeld von vier ziemlich alten Hasen ist das für mich gar nicht so einfach, dafür winkt als Belohnung gleich ein Podestplatz.

Und dementsprechend begrüßt mich auch Ingo, der beim dritten Lauf im Fernduell knapp hinter mir endete. Denn heute werden wir auf der Strecke in einer Gruppe Karosserie an Karosserie die Plätze ausmachen. Ja, das verspricht ein sportlich interessanter wie positiv nervenaufreibender Tag zu werden. Ich schmiere die Reifen, dope mich mit einem Kaffee und drehe ein paar Runden, perfekt.

Fahrerbesprechung heute mit Jörg, hauptsächlich wird aber wie stets im Minidrom Daniel an der Uhr sitzen. Neuerung ab diesem Jahr, vor jeder Fahrt wird die Akkuspannung kontrolliert, vornehmlich durch Johannes, sofern der nicht auf dem Fahrerstand ist.

Beim gewerteten Training, wo in fünf Minuten "Rennbetrieb" die drei besten aneinander hängenden Runden addiert werden, bin ich Zweiter von uns Vieren, welch Aussichten für die drei "Finale" nach der Mittagspause, in der es von Marc Frikadellensuppe gibt. Immer wieder Neues!

Startplatz zwei und vor dem ranglistenanführenden Jörg H. samt seinem Tamiya M-07R VW Käfer ist schon sehr schmeichelhaft, die Position werde ich wohl nicht acht Minuten lang halten können. Nein, Jörg H. ist schneller und besser und findet bald eine Lücke, Jörg S. ist von Startplatz eins eh schon über alle Berge. Ich muss nun meine dritte Position gegen Ingos M-07 VW Porsche verteidigen. Einige echt schöne faire Zweikämpfe mit gegenseitigem Überholen gelingen uns, bis mein M-06 VW Käfer in der zehnten Runde im Infield erst über einen Curb und dann gegen die Bande fährt und auf der Seite liegen bleibt. Eine halbe Runde Rückstand auf Ingo hole ich in den kommenden sechs Minuten nicht mehr auf, lediglich der Ausfall des führenden Jörg S. bringt uns drei andere einen Platz nach vorne.

Startaufstellung M-Chassis Durchgang zwei: Jörg H., Ingo, Dirk und Jörg S.. Acht Minuten habe ich Zeit, fair an Ingo vorbei zu fahren, sofern mir das von der Schnelligkeit überhaupt gelingt, wonach es im Training noch aussah. Ich werde aber nicht acht Minuten lang auf eine Lücke warten, sondern setze gleich meinen effektivsten Vorteil ein, den Start. In anderen Berichten habe ich bereits davon geschrieben zum schmunzeln, heute ist dieses Manöver kriegsentscheidend. Startsignal und zack ist mein drittplatzierter M-06 an Ingos zweitplatziertem M-07 vorbei am Heck von Jörg H., und da ist auch schon die Kehre. Fortan gelingt mir einfach alles, sauber kommt der von Platz vier gestartete Jörg S. an mir vorbei und jagt acht Minuten lang vergeblich Jörg H., während ich nur darauf bedacht sein muss, nicht eine Kurve zu weit zu nehmen, damit Ingo nicht durchkommt.

Acht tolle Minuten werden das und nach acht Minuten oder 48 Runden rolle ich 0,62 Sekunden vor Ingo über die Schleife. Interessant, zwischen den beiden Jörgs sind es nach 51 Runden nur 0,27 Sekunden Differenz. Nervenkitzel pur. Die Startreihenfolge für den dritten Durchgang gefällt mir, Jörg H. vor Jörg S. vor Dirk vor Ingo. Was wurmt, ist die Tatsache, dass mir durch meinen Bandenknutscher im ersten Durchgang eine Runde auf Ingo fehlt.

Ich bin mit meinem Fahrstil heute sehr zufrieden, doch ich bezweifle, dass der reicht, im dritten Durchgang eine Runde Vorprung auf Ingo rauszufahren? Egal, beim Start zum dritten Finale verkneife ich mir meine Spezial-M-06-Show, sondern wenn es nach mir ginge, können wir unsere Startreihenfolge ohne Karambolage gerne bis zum Ende halten. Was die beiden Jörgs vorne treiben, interessiert mich im Augenblick eh nicht, ich bin froh, dass Ingos grellgrüner M-07 VW Porsche nicht an meinem Heck klebt. Er hat zwischen Durchgang zwei und drei großzügig seine Klebekanten erneuert und muss die anscheinend erst einfahren. So kann ich unbedrängt und ohne dieses ewige klein-klein schöne schnelle Runden fahren, unter Anderem gelingt mir eine 9,33 und bald habe ich eine halbe Runde Vorsprung auf Ingo. Wird daraus eventuell eine Überrundung? Kann ich so die fehlende Runde aus dem ersten Durchgang ausgleichen? Nein, Ingos Klebekante ist bald abgefahren und er findet zu seiner Form, nicht ich werde ihn überrunden, sondern er kommt bedrohlich nah an mich heran. Wie schon im zweiten Durchgang macht er auf der Geraden stets drei Meter gut, die ich ihm im Infield mühselig abringe.

Nach diesen acht Minuten oder 49 Runden habe ich einen Vorsprung von 0,86 Sekunden, die beiden Jörgs sind nach 51 Runden 0,1 Sekunde auseinander, auch hier der VW Käfer (Jörg H.) vor dem VW Porsche (Jörg S.). Was sagt der Computer zur Tagesauswertung? Ingo hatte einmal die Nase vorn, ich zweimal. Aber er hat im ersten Durchgang eine Runde mehr?

Das Ergebnis des ersten Durchgangs (Ingo 48, ich 47 Runden) fällt nicht ins Gewicht, weil wir beide in den Durchgängen zwei und drei bessere Resultate hatten, ich halt knapp bessere Zeiten und somit zurecht vor Ingo. Die anderen beiden Herren vertragen sich auch, obgleich Jörg S. eventuell doch den schnelleren M-07 hat, ist er nach seinem Ausfall im ersten Durchgang nicht mehr an Jörg H. vorbeigekommen.

Der Kennerblick auf das Ergebnis weiter unten sieht, wie schön spannend die Plätze vergeben wurden, und soweit ich das sehe stets fair. Und so freue ich mich auf die kommenden MSC-Pokal-Läufe, hoffentlich kann ich an so vielen wie möglich der verbleibenden fünf Rennen teilnehmen. Samstag, der 22. Februar ist ziemlich fest eingeplant, lediglich eine Einladung zu einer Karnevalsparty könnte mir einen Strich durch die Rechnung machen.


Fahrerbesprechung mit Jörg H.


M-Chassis: Jörg S., Ingo, Dirk und Jörg H.


Na das fängt ja gut an.


Scirocco


RCRT Duisburg, sitzend: Thomas, Marvin ; stehend: Marc, Dirk.

Siegerehrung


Jörg, Jörg, Jörg (wir heißen alle Brian).


VTA: Christian (2.), Norick (1.) und Matthias (3.).


Hobby: Johannes (2.), Matthias (1.) und Fabian (3.).


Scirocco: Norick (2.), Daniel (1.) und Matthias (3.).


Ein M-06 (rote Radmuttern) gegen drei M-07 (blaue Radmuttern).