"Du meinst das was du machst ernst? Dann lass die Finger von 20,-EUR Spielzeugreglern und mach es einfach direkt richtig." Steht in der Produktbeschreibung eines 69,90-€-Bürstenreglers auf den Internetseiten von RC KleinKram. Heiligabend 2015 erweitert ein Tamiya M-06 Alfa Romeo unseren Fuhrpark, natürlich soll er von einer Carson Cup Machine angetrieben werden statt von dem beiligenden 540er Motor (beide brushed).
Und der beiliegende Tamiya-Regler wird nie verbaut, von Anfang an tut ein Yeah Racing Tritronic (baugleich Hobbywing Quickrun 1060WP) dessen Dienst. Nach satten vier Jahren mit dem M-06 sowie diesem Regler und immer nur Hinterherfahren bin ich inzwischen so ambitioniert und so schlau wie Hanno bereits vor zwei Jahren mit seinem M-05, der hat sich nämlich schon damals einen Robitronic Cube2 für 69,90 € zugelegt.
Eigentlich bin ich ja viel zu sparsam, habe einen Regler, der grundsätzlich funktioniert, weiß nicht, ob der Cube2 so sensationell besser ist und weiß nicht, ob nach Ablauf der aktuellen MSC-Pokal-Saison überhaupt noch irgendwo Bürste gefahren wird? Am Dienstag 14.1. und Mittwoch 15.1. maile ich mit Hanno, der läßt sich seinen Cube2 partout nicht aus den Rippen leiern, weder leihweise noch für einen Freundschaftspreis, kann ihn ja auch niemand zu zwingen.
Immerhin geht aus den Mails hervor, dass er die Leistung seines Cube2 schätzt, und das Urteil des M-05-Bürstenexperten schätze ich wiederum so sehr, dass ich mir eben einen Robitronic Cube2 bei RC Kleinkram für 69,90 € bestelle. "Mach es einfach direkt richtig." Haha, die Erkenntnis brauchte bei mir vier Jahre, um zu reifen.
Schwups am Donnerstag 16.1. kommt die Lieferung von DHL, ich habe aber auch zugesehen, dass ich daheim bin, am darauffolgenden Tag zum Postamt rennen wäre schon lästig. Am Donnerstag passiert außer der Entgegennahme des Päckchens nicht viel, man hat ja auch noch andere Dinge zu erledigen, zum Beispiel Geld verdienen, um sich dufte Spielsachen leisten zu können.
Am Donnerstag Abend dann im Bett kurz vor dem Einschlafen studiere ich die deutsche Bedienungsanleitung (englisch liegt auch bei), weil Hanno mir von einer programmierbaren Auto Roll Funktion mailte und überhaupt geht das Programmieren über den einen Knopf (Ein-Aus-Taster), statt einer Programmierkarte oder gar USB-Verbindung zum PC.
Wie das dann so ist, man ist unbefriedigt, weil man es am liebsten gleich ausprobieren möchte. Goldkontaktstecker zum Akku anlöten, Motor anschließen, Regler einbauen und kalibrieren. Und eventuell das von Hanno empfohlene Auto Roll programmieren. So habe ich eine schlaflose Nacht von Donnerstag auf Freitag. Und damit ich von Freitag auf Samstag nicht noch eine schlaflose Nacht habe, mache ich mich gleich Freitag vormittag ans Werk.
Die Verkabelung des Cube2 ist etwas anders als bei anderen Reglern. Brushlessregler zum Beispiel haben ein rotes und ein schwarzes Kabel, die vom Akku Strom holen. Und blau-gelb-orange geben den Strom dann weiter zum Brushlessmotor, insgesamt fünf Kabel.
Brushedregler (wie der Cube2 einer ist) haben ein rotes und ein schwarzes Kabel, die vom Akku Strom holen sowie zwei weitere Kabel, die den Strom zum Bürstenmotor bringen, insgesamt vier Kabel. Der Cube2 hat aber insgesamt nur drei Kabel, rot, schwarz und blau, wie der aufmerksame Betrachter auf den Fotos erkennt.
Das hat Hanno mir schon angedeutet, auch die Shottky-Diode, steht so in der Anleitung und stellt mich nicht vor unlösbare Probleme, hatte ich doch in der Nacht von Donnerstag auf Freitag viel Zeit zum nachdenken.
Auch das Programmieren von Auto Roll 10% gelingt mühelos auf Anhieb, jetzt muss ich nur noch am 2. Februar ins Minidrom zur Testfahrt. Dort werde ich dann sansationelle Rundenzeiten in den Teppich brennen, schade, dass ich die nicht mit meinen Rundenzeiten der vergangenen vier MSC-Pokal-Läufe vergleichen kann, weil gleich nach der Siegerehrung des vierten Laufs das Streckenlayout minimal und die Fahrtrichtung rigoros geändert wurden.
69,90 €, das muss jetzt aber ordentlich krachen im Gebälk!