21.11.2021 Tamiya Eurocup Hennef

Um sechs klingelt der Wecker, kurz vor sieben verlasse ich das Haus und um acht Uhr bin ich in Hennef, nicht der Erste, aber auch nicht der Letzte im Fahrerlager. Es stellt sich heraus, dass es erst um zehn Uhr richtig los geht, genügend Zeit um von Udo einen Kaffee zu bekommen und beim leeren dreier Akkus bereits vor dem eigentlichen Rennen sein Fahrzeug kampfuntauglich zu schießen.

Im Gegensatz zum Sportkameraden Sven, der diese Chance wahrnimmt und sich die Alulenkung seines Tamiya TT-02S verbiegt, verzichte ich darauf. Sven kriegt sein Teil wieder gerade gebogen, und ich freue mich, dass mein Tamiya TT-01E die originale Kunststofflenkung hat. Desweiteren freue ich mich, dass bei Svens Crash nicht mein Mercedes AMG GT3 König Pilsener Silberpfeil in Mitleidenschaft gezogen wurde wie seinerzeit im ersten A-Finale in Essen.

Ursprünglich war die Nennliste recht prall, doch es folgten einige Abmeldungen, einige fehlen spontan entschuldigt, andere unentschuldigt. Glücklicherweise hat die Klasse Gentlemen ein ordentliches Fahrerfeld, die Teilnehmer sind allesamt alte Bekannte, die auch schon vor einem Monat in Essen am Start waren. Sportlich ist zu sagen, dass am ganzen Tag kein Kraut gewachsen ist gegen Roberts TT-02S Mercedes AMG GT3, den Sven und ich in Essen hinter uns lassen konnten. Und der TT-02S BMW M3 GT2 von Klaus ist etwas abgeschlagen, weshalb sich sportlich alles um die Verteilung der Plätze zwei und drei zwischen Sven und mir dreht.

Tja, in den anderen Klassen ist beim zweiten Lauf des Tamiya Eurocup nicht soviel Spannung, bei uns umso mehr. Sven hat im ersten Vorlauf die Nase vorn, im zweiten und dritten ich. Dennoch bekommt Sven Startplatz zwei hinter Robert bei den nachmittäglichen A-Finalen, weil sein Ergebnis des ersten Vorlaufs meine Zeiten toppt.

Gestärkt durch eine Pizza und Reifenwechsel habe ich selbstverständlich weiterhin dreimal die Chance, trotz schlechterem Startplatz weiter vor zu fahren, was mir im ersten A-Finale sogar gelingt, sprich Zweiter hinter Robert und vor Sven sowie Klaus. Im zweiten A-Finale lässt Sven sich das nicht noch einmal bieten und wir kommen entsprechend der Startaufstellung Robert-Sven-Dirk-Klaus ins Ziel, sodass das dritte und letzte A-Finale über die Plätze zwei und drei entscheiden muss.

Im Laufe des Tages kam es so vor, als wäre mein TT-01E schneller als Svens TT-02S, sprich wenn ich nur von hinten ordentlich Druck mache, wird sich schon irgendwann eine Gelegenheit ergeben. Doch aus meinem Plan wird nichts, weil ich mich gleich in der ersten Runde über einen Curb abrolle und nun eine Drittelrunde hinter Sven bin. Den Abstand kann ich im Rennverlauf kontinuierlich verkürzen und kurz vor Ende der fünf Minuten komme ich Begünstigt durch eine Rangelei zwischen dem überrundenden Robert und Sven an ebendiesen haran, doch es langt nicht und so fahre ich zwei Zehntelsekunden hinter Sven über die Ziellinie.

Alle reden vom Lauf 3 am 12. Dezember in Dortmund, doch ich weiß noch nicht, ob ich dabei sein werde. Spaß hat es heute wieder extrem gemacht, und Sven ist so größzügig und wird mir jederzeit die Gelegenheit zur Revanche einräumen, und eventuell ist ja der Champion Jörg von Lauf 1 in Essen irgendwann mal wieder mit am Start?


Sven (TT-02S Mercedes), Dirk (TT-01E Mercedes), Klaus (TT-02S BMW) und Robert (TT-02S Mercedes).


Pizza Tonno