26.01.2021 Corporate Identity? Corporate Design?

Weil ich nie fernsehe oder Computerspiele spiele, habe ich in der Zeit, wo andere fernsehen oder Computerspiele spielen, Zeit für Sport (heute war ich joggen) oder Modellautos. Aktuell habe ich nichts zu schrauben, Teile sind bestellt. Und so mache ich mir Gedanken, ob das ein oder andere meiner Chassis eine neue Karosserie gebrauchen könnte? Zum Einen, weil diese ja tatsächlich im Trainings- oder Rennbetrieb (Rennen? Wann?) früher oder später mit oder ohne Schuhkraft einreißen.

Und zum Anderen, weil mir das Lackieren und das vorherige Ausdenken des Renndesigns einschließlich Anfertigung individueller Aufkleber viel Freude bereitet. Aktuell habe ich wegen fehlender Trainingsmöglichkeiten und ausfallender Renntermine viel Zeit, mir um ein neues einheitliches Erscheinungsbild meiner Flitzer Gedanken zu machen. Jörg hat es gut, seine Flitzer haben bereits ein einheitliches Erscheinungsbild mit hohem Wiedererkennungswert.

Wer gerne mit seinen Denglisch Kenntnissen prahlt oder gar wild mit schlauen Begriffen um sich wirft, kann sich bei Wikipedia den Unterschied zwischen Corporate Identity und Corporate Design anlesen. Wer gar in einer Werbeagentur Creative Marketing Art Director Manager*in ist, braucht sich das nicht anzulesen, die oder der hat das ja quasi mit der Muttermilch aufgesaugt.

Mich faszinieren die Worte, aber eigentlich ist es egal, was sie bedeuten, mir reicht die vage Vorstellung, was damit gemeint sein könnte. Heute möchte ich mich mit den Stammleserinnen und -lesern von SC10 auf eine Reise in die Vergangenheit begeben, um zu erkunden, ob für einen Hobbyrennfahrer ein einheitliches Erscheinungsbild der Boliden seines Rennstalles vonnöten ist?

Gulf Racing war meine erste Karosserie für meinen Traxxas Slash, sie wurde aber auch auf meinem Team Associated SC10 (dem Namensgeber dieser Internetseiten) im NRW Offroad Cup oder Longfield X-Days eingesetzt, bis ich bei regelmäßigen Rennteilnahmen feststellte, dass auch ein weiterer Fahrer, der schon länger im Geschäft war, sich mit diesem Design identifizierte.

In der Folgezeit kamen etliche Autos hinzu und ich etablierte an den Offroad- wie den Onroad-Strecken des Westens RedBull mit hohem Wiedererkennungswert, zuletzt im September 2020 in Druffel beim Tamiya TT-01E Race Truck Wochenende mit dem Buggyra Fat Fox .

Es gab aber auch etliche Karosserie Projekte, die ausdrücklich nicht einem einheitlichen Design folgten:

Zwischenzeitlich überlegte ich, bei den Short Course Trucks von RedBull zu Monster Energy zu wechseln, doch schaut Euch doch mal die offizielle facebook-Seite von Monster-Energy an. Die Short Course Trucks und allen anderen Motorsportkram finde ich cool, doch da sind Bilder, als ob die Kampfsportarten (nicht Boxen, sondern brutaler) unterstützen. Was ist denn daran Sport, wenn ein Mensch (ein Geschöpf Gottes) einem anderen Menschen (einem weiteren Geschöpf Gottes) Schmerzen zufügt?

Bei den Vintage TransAm Muscle Cars habe ich mich auf Kodak festgelegt, ich bin auch am überlegen, ob ich mal einen Short Course Truck in Tamiya PS-19 Camel Gelb lackieren sollte, die Farbe ist einfach grandios und schmeichelt meinen Augen sehr.

Doch ich schätze ebenso das Urteil der Rennfahrerkollegen, so bin ich stets überwältigt, wie Jörg sich über den Esprit der silber Mercedes AMG GT3  König Pilsener Lackierung amüsiert, zumal die Brause an meinem Wohnort gebraut wird, ich einen wahrlich majestätischen Nachnamen habe und gerne Bier trinke, wenngleich nicht immer Köpi in meinem Einkaufswagen landet, welches ich sogar in Oberbozen/Südtirol im Supermarktregal entdeckt habe.

Ja, gerne würde ich dieses König Pilsener als Corporate Design (da war es wieder, dieses Wort) für meine Renner nehmen, ABER: Mir ist das zu deutsch, das passt nicht zu meinen geliebten US-amerikanischen Short Course Trucks und den beinahe ebenso geliebten VTAs. Ich möchte internationaler aufgestellt sein.

Meine Recherche beginnt wie oft in der jüngeren Vergangenheit mit der Betrachtung der herrlich bunten Nascar bei google/Bilder. Und tatsächlich springt mir alsbald eine Sponsorlogoidee ins Auge, die beinahe so ein Volltreffer ist wie seinerzeit König Pilsener, doch seht selbst:

https://www.tradingpaints.com/showroom/pictures/81491/1.jpg

Links das Burger-King-Logo von etwa 2000 bis 2020, rechts das Logo von vor 2000 und, sensationell, ab 2021! Der rechte Flitzer hat ordentlich Ähnlichkeit mit der von Stephan entdeckten gerade herausgekommenen Vintage TransAm Karosserie 1967 Dodge Dart von Pro-Line PROTOform, da geht was!

Und immer, wenn ich eine Karosserie fertiggestellt habe, und meine Frau frage, ob die ihr gefiele, bekomme ich als Antwort: "Ja, schon, aber warum muss da immer so groß Werbung für irgendwelche Firmen drauf?". Bis'l Recht hat sie ja, ich bekomme schließlich kein Geld dafür. Ist halt Modellbau, aber erklärt das mal der Gattin. Dennoch habe ich mir Gedanken gemacht und mich als Grafic Designer (schon wieder so ein englisches Wort) betätigt, obwohl ich gar nicht so genau weiß, was ein Grafic Designer so macht, das hier ist zumindest das Ergebnis meines Fleißes am PC, cool gell?

Ist jetzt nicht so spektakulär, ich finde es trotzdem witzig. Verletzt man mit so einer offensichtlichen Blödelei Urheberrechte, ich hoffe mal nicht.

Und immer, während ich so am Laptop sitze und mir bunte Modellautos ansehe oder mir bunte echte Nascar ansehe oder mir Gedanken mache über meine Corporate Identity (was bin ich und wenn ja wieviele?), schaut mir ein Kind über die Schulter und gibt Kommentare ab. Vor einigen Tagen war dies meine Tochter, die fragte: "Was willst Du denn mit Burger King?", und zwar so laut, dass dies alle anderen Mitbewohner meiner WG hören konnten.

In normaler Lautstärke antwortete ich ihr, dass ich ständig auf der Suche nach einer neuen Identität sei, so auch in diesem Moment. Natürlich hörte das ein Agent Heranwachsender mit, und gab sogleich seinen Senf dazu. Und während man das meiste Geäußerte des Teenagers getrost vergessen kann, war dieser Hinweis goldrichtig, immerhin beschäftige ich mich gedanklich seitdem mit nichts Anderem.

Sein Hinweis war, abgesehen von Burger King gäbe es doch King Shocks, die habe er bei RC4WD gesehen. Es ist unglaublich, eine wahre Schatztruhe an Lackierideen öffnet sich für meine zukünftigen Karosserieprojekte. Tippt mal bei google/Bilder: "King Shocks Jason Voss", dann wisst Ihr, was ich meine und wie meine nächste Short Course Truck Karosserie (Pro-Line Axis?) in etwa aussehen wird.

Aber die Sache wird für mich als Modellbauer weiter reichendere Folgen haben. So findet man in dem Zusammenhang viel über Bomber und "King of the Hammers".

"King of the Hammers" scheint eine fragwürdige kalifornische Umweltverschmutzer-Veranstaltung zu sein, die 2021 ausfällt. Und so wie wir letztes Silvester ohne Böller und Raketen ausgekommen sind, so kann unsere geliebte Umwelt und die Umwelt meiner Kinder in Zukunft auch gut ohne Knallerei sowie "King of the Hammers" auskommen.

Bomber erinnert an Kriegsflugzeuge und ist von daher zu ächten, bei bomberfab.com sowie den dazugehörenden facebook/Fotos findet man dennoch dufte Fahrzeuge, die einem schon von "King of the Hammers" bekannt vorkommen, allen voran das Original des als Axial-Modell bekannten RR10 Bomber [klixdu: axialracing.com]. Das Original-Fahrzeug mit dem Fahrer Randy Slawson (auch Eigentümer der Gitterrohrahmen-Manufaktur Bomber Fabrication) hat anscheinend den King of the Hammers Wettbewerb 2013 und 2015 gewonnen.

Und das Tolle an dem Axial Bomber RR10 bzw. dem Original wiederum ist, dass der die tollen King Shocks hat, wie viele andere der echten Rock Crawler auch. Mein Sohn verbessert mich ständig, die echten Rock Crawler heißen wohl korrekt Rock Racer oder Rock Bouncer. Nicht so schön an dem Axial Bomber ist, dass das Modell mit den 2.2"-Felgen recht groß geraten ist, sonst hätte ich den vielleicht schon (wegen der King Shocks, Sie wissen schon).

Schön ist dafür, dass der Axial Capra [klixdu 22.01.2021] mit seinen 1.9"-Felgen etwas kleiner ist und ebensolchen Gitterrohrahmen wie die echten von Bomber Fabrication hat. Da geht was, mit KING Off-Road Racing Shocks!

King shocks Logos

Nun habe ich mich in Gedanken ganz schön festgelegt auf diese "KING Off-Road Racing Shocks" Geschichte für meine Offroad Projekte der nächsten Zeit, alles aufgrund des Hinweises meines Sohnens, doch was ist mit meinen Onroad Projekten? Vorerst haben sämtliche Onroad Chassis eine oder mehrere Karosserien, doch wie lackieren, wenn doch mal Ersatz beschafft werden muss, viel Training, viele Rennen (wann genau?) oder viel Schuhkraft? König Pilsener, oder Kodak, oder Burger King?

Oder ein KING Off-Road Racing Shocks Sponsorsticker auf einer Onroad-Karosserie wegen diesem sogenannten Corporate Identity oder Corporate Design Dingsbums? Fragen über Fragen. Ich bin müde, muss mich ausruhen und nachdenken, lasst Euch überraschen, wie es hier weitergeht.