Karsamstag um 22:00 Uhr nehme ich meinen Schatz, den in der Mittagszeit gebraucht erhaltenen Team Associated RC10B6.3 (im folgenden kurz B6.3 genannt) auf den OP-Tisch und pflanze ihm einen Regler (Team Powers XPS/EL V2 45A blinky) sowie einen Empfänger (DasMikro FH4) ein. Die Kabel vom Akku zum Regler als auch vom Regler zum Motor werden möglichst kurz geschnitten und gelötet. Der JConcepts Spoiler muss ausgeschnitten und montiert werden.
In der Nacht auf Ostersonntag um 02:00 Uhr fährt der B6.3 Renner langsam in meiner Küche geradeaus. Werde ich einschlafen können? Verbesserungsideen für den Kanisterhalter des Camel Trophy Land Rover schwirren durch meinen Kopf ebenso wie das Verlangen, mit dem B6.3 einen Akku auf dem Südring zu leeren. Angedacht ist dafür Ostermontag, spontan wurde am Gründonnerstag ein (Gast-) Fahrtag angesetzt, wie diese Art von Menschenaufläufen in der Crawler-und-Scaler-Chaoten-Szene, zu der sich mein Nachwuchs hingezogen fühlt.
Doch ich bin süchtig, bis Ostermontag halten das meine Nerven nicht aus und so packe ich Fahrradtaschen als auch Rucksack und schwinge ich mich erneut auf mein Rad Richtung Südring. Waren hier am gestrigen Karsamstag gewiss ein Dutzend Rennkameraden, so findet die heutige Jungfernfahrt MEINES B6.3 ohne Zeugen statt.
Beim Leeren genau eines Akkus, wobei mir bereits ab der vierten Runde beide Sprungkombinationen einwandfrei gelingen, finde ich den zierlichen B6.3-Flitzer im Vergleich zu meinem klobigen SC6.1-Boliden sehr laut und bin am Überlegen, ob das an der einen Schraube am Getriebe liegen kann, die gestern leicht durchdrehte, als ich den hinteren Stabilisator ausbaute?
Ich beschließe, der Sache noch am Südring bei herrlichem Sonnenschein auf den Grund zu gehe statt daheim in dunklen Kämmerlein. Ohne Ergebnis packe ich ein und setze die Instandsetzung daheim fort. Bei der Gelegenheit ersetze ich den starren Durchtrieb zugunsten einer laut Bauanleitung vorgesehenen Rutschkupplung (Slipper-Clutch), welche bei Standard-Fahrern verpönt ist. Ich werde 13,5T Standard fahren, dann bin ich halt ein Außenseiter mit meiner Rutschkupplung.
Ich sehe in dieser Rutschkupplung (kurz Slipper genannt) ausschließlich Vorteile sowie eine Meisterleistung der Ingenieurskunst, welche ingesamt das Material schont und weiß nicht, warum ich auf diesen Vorzug zugunsten eines minimalen Geschwindigkeitsvorteils verzichten sollte?
Oben Beginn der Inspektion am Südring, unten Fortsetzung in der heimischen Küche.
