20.11.2022 RCK Challenge in Essen

An Halloween habe ich den ARC R11 2019 als konkurrenzfähigen Trainingspartner für Rolfs Xray T3 erworben und anschließend RCK-GT-Challenge-legal ausgestattet, dass er im Training fair mit anderen nach RCK GT-Challenge aufgebauten Boliden mitfährt und natürlich mit einem halben Auge darauf spekuliert, irgendwann einmal an einem Rennen in der Klasse GT (RCK Challenge oder MSC Pokal) teilzunehmen. Dass diese Rennpremiere noch im gleichen Monat des Erwerbs nach nur zwei Trainings stattfindet, liegt daran, dass mir der Termin sowie auf Anhieb der Flitzer lag.

Ziemlich genau um 8:00 Uhr bin ich auf dem Parkplatz bzw. im Fahrerlager, ich befürchtete schon, dass ich noch eher in Burgaltendorf sein würde und vor der Tür frieren müsste, sodass mir den ganzen Tag nicht mehr warm wird. Doch wir dürfen rein und ich finde einen Schrauberplatz gegenüber von Jörg, der heute nicht GT-, sondern Fronti-Challenge fährt.

Christian hat für die Rennteilnehmer Kaffee gekocht und Brötchen geschmiert, um 9:10 Uhr ist Fahrerbesprechung mit Daniel und Jörg und um 9:30 Uhr geht es mit den 5-minütigen Vorlaufen los, vier Vorlaufgruppen gibt es, 1x Fronti, 2x GT sowie 1x TT und alle Stunde um halb beginnt ein neuer Vorlaufdurchgang.

Weiterhin mag ich behaupten, dass mir der ARC R11 2019 mit der roten Zooracing Zoodiac Karosserie liegt und Spaß macht, zu fahren, doch die anderen drei Piloten meiner Vorlaufgruppe sind ebensogut mit ihren Fahrzeugen befreundet und dabei noch schneller als ich. Also schaue ich in das Ergebnis der anderen Vorlaufgruppe, dort ein ähnliches Bild, es gibt sehr schnelle Fahrer, aber auch gemütlichere, mit denen ich wohl am Nachmittag B-Finale fahren werde.

Zum zweiten Vorlauf probiere ich nigelnagelneue Reifen, die gerade noch gestern Klebekante bekommen haben. Das war ein Griff ins Klo und so nehme ich zum dritten Vorlauf wieder die RCK28 Reifen, welche ich kurz nach Anschaffung des ARC besorgte und seitdem im Training benutzte. Dieser Kunstgriff bringt mich nicht ins A-Finale, aber immerhin in die Nähe des voraussichtlichen B-Final-Führungsduos.

In der Mittagspause / Auswertungspause sind alle Anwesenden Sieger, denn wir bekommen von Sebastian Nudeln mit Sauce Bolognese. Es ist genug Zeit, in der Mittagspause etwas am Fahrzeug auszuprobieren, doch ich sehe lieber zu, dass mein Auto ganz bleibt und ich in den drei achtminütigen Finalen eventuell weg von der roten Laterne eher weiter vorne im B-Finale lande?

Die Finaldurchgänge beginnen ab 13:00 Uhr stündlich und gleich das erste B-Finale beginnt furios, weil der von der Pole Position im Infield startende Sebastian in den ersten Runden einmal nicht die Strecke trifft, wodurch der von zwei gestartete Sven und ich vorbeiziehen können. Eine halbe Runde Vorsprung haben wir, doch während Sven den Vorsprung auf mich und auf Sebastian ausbauen kann, wird in den verbleibenden Minuten der Vorsprung von mir auf Sebastian kontinuierlich geringer. Die letzte Minute ist angesagt, und da passiert mir ein Fahrfehler, wobei ich nicht auf dem Dach lande oder entgegen der Fahrtrichtung stehe, der mich aber doch Zeit kostet. Hatte ich bis dahin noch einige Meter Vorsprung, so klebt Sebastian nun direkt an mir, wie blöd und auch noch selbstverschuldet.

Letzte Runde, Überzeit, natürlich lasse ich Sebastian nicht freiwillig vorbei, doch der ist so im Geschwindigkeitsrausch, dass er mit seiner Front mein Heck so touchiert, dass meine Front vor einer Bande ruht. Der wahre Sportler Sebastian, soeben noch mental voll in der Aufholjagd, wartet mit mir in Ruhe, bis der Helfer mein Fahrzeug in Fahrtrichtung stellt. Nun aber ab die Luzie! Meiner die letzte Kehre, Sebastians die letzte Kehre, einmal die Gerade runtergerast und mit 28 Hundertstelsekunden Vorsprung über die Ziellinie.

Das war nervenaufreibend, hoffentlich sind die beiden kommenden B-Finale entspannter, obwohl man ja eigentlich genau wegen diesem Adrenalin-Kick am Modellautorennen teilnimmt, anstatt im Fernsehen Golf oder Billiard zu schauen. Tatsächlich ist das zweite B-Finale entspannter, die Kräfteverhältnisse der Vorlaufergebnisse sowie der Startaufstellung spiegeln sich auf der Strecke, bis wiederum Sebastian für ein wenig Abwechslung sorgt, indem er eine Bande oder eine Wand trifft, nicht wie im ersten Finale gleich zu Beginn, sondern genau gegen Mitte der acht Minuten. Und während der Havarist im ersten Finale bis zu Ende fuhr, was in einem Nervenkrimi auf der Ziellinie gipfelte, scheidet er im zweiten Finale mit Bruch aus.

Da habe ich mich in beiden Finalen von Startplatz 3 auf Platz 2 verbessert, doch so richtig ist das ja nicht mein sportlicher Verdienst? Was birgt das dritte Finale für Überraschungen? Tritt Sebastian mit einem Drifter an oder einem Crawler? Nein, Sebastian tritt gar nicht an. Selbst hat er das benötigte Ersatzteil nicht bei und auch niemand anderes hat einen vorderen unteren Querlenker für seinen ARC R12.

Wie immer drehen wir auch vor dem dritten B-Finale eine Einführungsrunde, der Zeitnehmer sieht noch einmal alle Transponder und wer in der Pause an seinem Boliden geschraubt hat, kann in der Einführungsrunde sein Fahrzeug neu kennenlernen. Man kann auch seinen Renner in der Einfuhrungsrunde gegen die Wand setzen, so zum Beispiel Sven, der in den beiden ersten B-Finals wie ich von Sabastians Patzern/Malheur profitierte und nun B-Finalspitzenreiter ist.

Der Zeitnehmer sowie die verbleibenden Kontrahenten Martin und ich geben dem Pechvogel Zeit, seinen Mugen MTC2 zu inspizieren, sieht gut aus, also auf die Startposition und los gehts. Es ist sehr laut im Minidrom, obwohl die Carten von Freitag ebenso wenig im Minidrom sind wie Werners Traxxas Slash 4x4. Die Geräusche kommen vom vor mir rasenden Mugen MTC2, bis dieser sich am Ende der Geraden purzelt, auf dem Dach seiner Zooracing Bwoah Karosserie liegen bleibt, mein roter Renner da reinkracht und den Konkurrenten wieder aufrichtet.

Mein ARC R11 2019 bleibt heile und liegt nun in Führung, schon wieder so ein Krimi wie im ersten Finale, denn der laute Mugen MTC von Sven kommt immer näher? Nach sechs von acht Minuten dann endlich die Erlösung für meine Ohren sowie meine Nerven, hätte mich auch echt gewundert, wenn der Unfallwagen durchgefahren wäre, und ich gewinne doch glatt einen Finaldurchgang?!

So war jedes einzelne der drei achtminütigen Finale für eine Überraschung gut, Spaß macht das Fahren im Minidrom eh immer. Essen war lecker und die Stimmung im Fahrerlager sehr harmonisch, dennoch muss ich in Zukunft nicht krampfhaft an jedem Rennen teilnehmen, passt eh nie vom Terminkalender und wenn ich mal ein Wochenende ohne RC-Cars vor der Brust haben sollte, weder Training noch Rennen, werde ich es auch überleben.

Fahrerbesprechung

GT-Vorlaufgruppe 1: Dirk, Ronald, Stephan, Sebastian.

GT-Vorlaufgruppe 2: Sven, Martin, Daniel, Frank.

Fronti-Challenge: Jill, Jörg, Jochen, Martin.

GT-Challenge B-Finale: Sebastian, Dirk, Martin, Sven.

TT-Klasse

Siegerehrung TT: Thomas (2.), Frank (1.) und Wolf (3.)

Siegerehrung Fronti: Jochen (2.), Jill (1.) und Jörg (3.)

Siegerehrung GT: Daniel (2.), Frank (1.) und Ronald (3.)