07.05.2023 Tamiya Eurocup in Druffel

Wann bin ich zuletzt ein Rennen auf Asphalt gefahren? Egal, es ist auf jeden Fall mal wieder an der Zeit. Und zwar im Rahmen des Tamiya Eurocups ein Lauf in Druffel. Druffel ist Race Truck und Race Truck ist Druffel. ABER: Offroad-Kollege Dimo steigt nach etlichen Jahren Abstinenz wieder ins Onroad-Busines ein, und da wir bereits im Januar in Dortmund ein gutes Gentleman-Team waren samt Fahrgemeinschaft, soll das heute auch so sein, Gentleman statt Race Truck.

Während mein Tamiya TT-02SR seit dem Rennen am 22. Januar nicht mehr von mir beachtet wurde und nur noch für Rennveranstaltungen rausgeholt werden soll, hat Dimos Tamiya TT-02SR beim Training vorgestern Freitag in Essen einen Rennunfall und wird nicht repariert, unter Anderem weil die Wetteraussichten für Druffel bescheiden sind, muss ich doch alleine dahin fahren.

In Druffel angekommen, regnet es nicht, lediglich ist der Asphalt der Rennstrecke an einigen Stellen etwas feucht. Einen Akku möchte ich üben, doch ein richtiges Vergnügen ist die Schlitterei nicht. Immerhin sind die Chancen für alle Teilnehmer meiner Gentleman-Gruppe identisch. Zu uns Gentleman-Fahrern wird Georg eingeteilt, sein Top-Stock-Fahrzeug unterscheidet sich von unseren, dass es nicht ganz so viele Tuningteile hat, doch viel entscheidender, er fährt den 18-Turns-Brushlessmotor, wohingegen die Gentleman-Boliden mit einem 16-Turns-Brushlessmotor ausgestattet sind.

Eigentlich könnte man meinen, auf Asphalt würden die Karten neu gemischt oder auf nassem Asphalt könnte jede Fahrerin / jeder Fahrer für eine Überraschung gut sein? Is' aber nicht, wie schon in der Dortmunder Turnhalle auf Teppich hat Roberts Mercedes AMG GT3 die Nase vorn vor meinen Opel Calibra V6, und das deutlich, in jedem der drei fünfminütigen Vorläufe hat er eine oder zwei Runden mehr.

Es soll trotzdem ein schöner Tag werden. Meinen Pavillon muss ich nicht aufbauen, erstens weil es weder regnet noch die Sonne knallt, zweitens weil die Zeitnahme sowie sämtliche Teilnehmer (Teilnehmerinnen gibt es nicht) unter dem Pavillon Platz finden, den Kolli für alle aufgebaut hat. Sehr freue ich mich über den Tamiya M-05 NSU Prinz Feuerwehrwagen von Hans-Dieter, was beweist, dass Modellautofahren Spaß machen sollte.

Gestern in Essen waren wohl Übermotivierte, glücklicherweise nicht in meiner M-Chassis-Gruppe. In Druffel gibt es zum Mittag Bratwurst vom Grill in einer Scheibe Toast, man soll sich ja abwechslungsreich ernähren, nachdem es gestern in Essen Bratwurst vom Grill im Brötchen gab.

In den drei kommenden Finals nach dem Mittagessen habe ich keine Aussicht, mich von Startplatz zwei aus zu verbessern, zu deutlich war Roberts Dominanz am Vormittag. Interessant an unserer Startaufstellung ist, dass der vermeintlich schwächer motorisierte Top-Stock-Fahrer Georg in den Vorläufen schneller war als der vermeintlich stärker motorisierte Gentleman-Fahrer Ralf, so darf Georg von Platz 3 starten.

Wie gestern in Essen M-Chassis sorgen die Läufe heute in Druffel nicht für allzu dolles Herzrasen, im ersten Finale fahren wir über die Ziellinie, wie wir gestartet sind, Robert, Dirk, Georg und Ralf.

Das zweite Finale bietet schon etwas mehr Pepp in RTL-Manier, zwar fliegen keine brennenden Autos durch die Luft, aber immerhin war ein Geisterfahrer nur kurzzeitig, dafür folgenschwer unterwegs, Primus Robert verliert dabei das rechte Vorderrad, Bruch des unteren Querlenkers und eventuell noch mehr, auch Ralf fährt die fünf Minuten nicht bis zum Ende. So sind nur noch Georg und ich auf der Bahn, Georg wird Zweiter.

Weil Robert noch Race Truck fährt, hat er keine Lust, sein Gentlemanauto, inzwischen mit einer Ford Mustang Karosserie, zu reparieren. So fahren wir das dritte Finale zu dritt, Zieleinlauf langweilig wie wir gestartet sind, Dirk, Georg und Ralf.

Das ist mir als Sportler jetzt aber unangenehm, dass ich durch den Unfall von Ralf und Robert am Ende zum Tagessieger ausgerufen werde. Naja, ist schon ganz schön schmeichelhaft. Wann hat man das schon mal, dass man an einem Wochenende an zwei Rennen teilnimmt? Und dabei zweimal Erster wird? Nimmt man das Rennen vom 1. April hinzu, so bin ich bei drei Rennen hintereinander Erster geworden, da wird mir ja schwindelig.

Viel wichtiger ist, dass die Tamiya Eurocup Fahrer trotz übelster Wettervorhersagen im Laufe der Woche einen tollen trockenen Tag hatten, und im Gegensatz zu meiner langweiligen Gentleman/Top-Stock Gruppe waren die Finale der anderen Gruppen, M-Chassis/Stock bzw. Race Truck, welche ich als Streckenhelfer beobachten durfte, heiß umkämpft, jeweils die Spitzenposition als auch die Plätze dahinter.

Dank an die Gastgeber Christian mit Zeitnehmer Andre, die überlegen, in der Tamiya Eurocup Saison 2023/2024 eventuell sogar zwei Rennen auszurichten. Ich dann wieder mit dem Race Truck, denn Druffel ist Race Truck!

Oben, unten: Gruppe M-Chassis und Stock.

Oben, unten: Gruppe Race Truck.

Die Sonne kommt raus!

Robert, Georg, Dirk und Ralf.

Oben, unten: Gruppe Gentleman und Top-Stock.

Oben, gebrochener Querlenker, der Gamechanger.
Unten Siegerehrung.