22.01.2023 Tamiya Eurocup in Dortmund

Beizeiten stehe ich auf, beizeiten sammle ich Dimo ein auf dem Weg zur Mosaik-Grundschule Dortmund-Eving und beizeiten (etwas vor 8:30 Uhr) haben wir unseren Krempel in der Umkleide in der ersten Etage der Turnhalle, sodass wir unsere Tamiya TT-02SR startklar machen und eine Runde üben können. Oder zwei? Schließlich steht in der Ausschreibung für die regelmäßigen Indoor-Pokal-Läufe des MC Dortmund und des MCC Lüdenscheid, dass um 10:00 Uhr mit den Vorläufen begonnen wird?

Durch Mund-zu-Mund-Propaganda erfahren wir, dass es bereits um 9:30 Uhr losgeht, und ohne Fahrerbesprechung, anscheinend stünde alles wissenswerte seit gestern Abend irgendwo im Internet, ja wer schaut denn da rein? Schade besonders für Dimo, der heute erstmalig seit Jahrzehnten an einem Onroad-Rennen teilnimmt, dass es so gar keine Informationen zum Rennablauf gibt und wir anderen im Fahrerlager sind auch keine sensationellen Routiniers zum Thema Tamiya Eurocup im Rahmen des Indoorcup Dortmund/Lüdenscheid.

Uns vier Tamiya Eurocup Gentlemanfahrer erwischt das nicht auf dem kalten Fuss oder alle gleichermaßen, zumindest an der Reihenfolge unseres Zieleinlaufs des fünfminütigen Trainings zur Ermittlung der Startaufstellung für die kommenden vier Finale ändert der vorgezogene Beginn und das Weglassen der Fahrerbesprechung nichts.

Zieleinlauf Training: Die meisten schaffen es über die gesamte Dauer von fünf Minuten plus Überzeit, nur Pechvogel Dimo kommt nicht soweit, die Berührung einer Bande (laut Dimo) beziehungsweise der Vollcrash (laut Aussage des direkt danebenstehenen Streckenhelfers), hindern ihn am Weiterfahren und erfordern ganzes Geschick des Streckenhelfers beim Aufsammeln der Einzelteile.

Das ist jetzt aber viel Pech beim Onroad-Comeback meines RCRT-Vereinskameraden, zumal er auch nicht einfach seinen Krempel packen und abhauen kann, schließlich muss er mit mir nach Hause. Er trägt die Sache mit Fassung und möchte sich als Zuschauer und Small-Talker einen schönen Tag in einer Dortmunder Turnhalle mit Rennatmosphäre machen. Doch Jörg lässt seine sämtlichen Tamiya-Beziehungen spielen und organisiert von Ronald eine TT-02 Chassiswanne, an der Dimo seine eingesammelten Teile und einige vom bisherigen Chassis anschrauben kann.

Von mir gibt es die TT-02SR Bauanleitung sowie moralische Unterstützung und von Robert doppelseitiges Klebeband zum befestigen der Elektronik. So sind alle anwesenden Gentlemen wahre Gentlemen und unterstützen den Havaristen nach Kräften. Das erste Finale fahren wir aber ohne ihn und das Ergebnis ist nach dem Training nicht mehr verblüffend, Ronald (32) vor Robert (32) vor Dirk (31). Mensch Dietmar, sind Vornamen mit R eher prädestiniert, weit vorne mitzumischen, denn Vornamen mit D? Dann wäre das ja hier 'ne Party für unseren Rolf?

Dimo schraubt sehr focussiert und bringt seinen Boliden zum 2. Finale an den Start, ein Held, Respekt. Tja, wer jetzt einen spannenden Rennbericht erwartet mit packenden Zweikämpfen sowie ständig sich ändernder Rangliste, der ist hier völlig falsch aufgehoben, es bleibt wie gehabt, Ronald (32) vor Robert (32) vor Dirk (30) vor Dimo (25).

Weil sportlich nicht allzuviel Pepp drin ist abgesehen von Roberts beherzter aber erfolgloser Verfolgungsjagd, bringen Ronald und ich ein wenig Abwechlung für das Auge ins Spiel durch Wechsel der Karosserien, Ronald eine McLaren und ich eine Opel Calibra 6V statt der üblichen Mercedes GT3 Karosserien.

Ebenso wie das zweite endet das dritte Finale und ebenso das vierte Finale, wobei ich im vierten Finale eine tolle beste Runde schaffe, nämlich eine 9,424 während unser unumstrittener Primus Ronald eine 9,423 auf der Uhr hat.

Über das Tagesergebnis/Rangliste in der Klasse Gentleman müssen wir nicht diskutieren, wir müssen auch nicht die Aushänge beachten, denn es gibt keine, alles online. Wir müssen auch nicht die Siegerehrung abwarten, denn es gibt keine, auch nicht online. Tamiya-Gutscheine gibt es auch nicht, schade, davon hätte sich Dimo eine Chassiswanne auf Reserve legen können.

Rang Fahrer Punkte Total Punkte pro Lauf
1  Ronald
3 4:1, 1:1, 3:1 [2:1]
2  Robert
6 3:2, 4:2, 1:2 [2:2]
3  Dirk
9 4:3, 1:3, 2:3 [3:3]
4  Dimo
12 4:4, 2:4, 3:4 [1:4]


Spaß gemacht hat es trotzdem, auch das B-Finale MCC-Challenge zu verfolgen, wo sich MSC-Jörg und MSC-Sebastian mit ihren RCK-GT-Challenge Boliden um die Spitzenposition stritten. Anfangs wurde zu viert gestartet, doch die Nicht-MSC-B-Finalisten schieden sehr zeitig aus.

Jörg und Sebastian sprangen in allen vier Durchgängen um die Wette vom Curb gegen die Hallenwand, wobei Sebastians ARC R12 in allen vier B-Finals die Überzeit erreichte, nicht so Jörgs Tamiya TRF420, der zweimal vorzeitig ausschied, aber nicht wegen mangelhafter Tamiya-Teile, sondern After-Market-3D-Druck-Teile [klixdu: 31.12.2021] hielten diesem -für Tourenwagen außergewöhnlichen- Qualitätstest nicht stand.

Verrückt, dass Jörg dennoch am Ende die Nase vorn hat.

Rang Fahrer Runden
Endzeit
1  Jörg
99 15:10.402
2  Sebastian
99 15:15.943
3  Timo
39  6:51.297
4  Florian
12  2:12.437


Weiter geht es mit dem Tamiya Eurocup Gruppe West bereits in drei Wochen am Sonntag, den 12.02.2023 im Minidrom in Essen, auch dort werden nicht allzu viele Tamiya Eurocup Fahrer/innen erwartet, weshalb dieser Lauf ebenso wie der Dortmunder Lauf keine eigene Veranstaltung sein, sondern in die MSC-Pokalserie eingebettet wird. Dann mit Fahrerbesprechung, mit Gruppenfoto, mit Siegerehrung und hoffentlich Gutscheinverlosung.

Oben: Fahrerbesprechung gibt es nicht.
Unten: Startaufstellung Indoorcup TT B-Finale.

Oben: Dimo, Ronald, Robert, Zeitnehmer Jörg.
Unten die Renner von: Robert, Dimo, Dirk, Ronald.

Oben, während Dimo probiert, durch aufwendige Reparatur doch noch am Rennen teilzunehmen,
probiert Ronald (gelb) eine McLaren Karosserie, daneben Dirk (silber) und Robert (weiß).

Oben: Startaufstellung Truck, Manfred vor Robert vor Markus vor Georg.
Unten, die zwei schönsten M-Chassis Karosserien, links Stefans Alfa, rechts Richards Mini.

Der Held, zum zweiten A-Finale wieder im Rennen.

Oben: Links 2x Mercedes AMG GT3, rechts die Gentleman-Exoten McLaren und Opel Calibra V6.
Unten: Gemeinsames Gruppenfoto Fahrer/Autos oder Siegerehrung gibt es nicht.