10.11.2019 Tamiya Euro Cup 2 Hennef

Immer wieder Neues: Nun, in der Halle von UFM in Hennef (Rhein-Sieg-Ring) war ich bereits vor einem Jahr im Rahmen des Tamiya Euro Cups, damals aber mit Truck und M-Chassis. Neu ist mein Start in der Klasse Gentleman, und zwar mit einem extra dafür Anfang 2019 gebauten Tamiya TT-01E Chassis, welches als Bausatz meiner Buggyra Fat Fox Karosserie beilag. Ebensolcher TT-01E Bausatz lag auch meinem DB190 bei, ist aber noch nicht montiert.

Heute also Rennpremiere für dieses 16-Turns-Carson-Combo-Chassis, welches bislang kurz in Druffel auf Asphalt fuhr und zweimal im Minidrom, wo es ausnahmslos kippte, mit der DB190 Taxi wie auch mit der Mercedes AMG GT3 Karosserie trotz verschiedener Federn. Ich bin mutig, nenne dennoch für Hennef und verpasse dem Chassis eine Radikalkur. Amtliche Klebekante auf die Tamiya A-Type Vorderräder 53433 (mit schwarzen harten Einlagen 53433 auf BBS-Style-Felgen 440244) und die längsten Ausfederbegrenzer (ca. 5mm) auf die Kolbenstange in den Plastikzylinder, die dem Tamiya Dämpferset 54753 beilagen, ferner Einloch- statt Zweilochkolbenplatten und wie gehabt 40wt Silicon Dämpferöl (buntes von TLR). Als sonstiges Tuning hat das TT-01E Baukasten Chassis lediglich Kugellager, verstellbare rechts/links Gewinde Spurstangen Tamiya 53662, Achsschenkelträger hinten 2° Vorspur Tamiya 53673 (beides analog Top Stock bzw. Race Truck Reglement) sowie einen Xray Servosaver 372503.

Pünktlich um acht bin ich im Fahrerlager, vor mir lediglich Gastgeber Udo, Tamiya Teamleiter West Robert und Georg. Im Fahrerlager überraschte mich vergangenes Jahr ein Poster von einem Race Truck, lackiert wie der von Jörgen (orangerot Esso/Tiger), dieses Jahr entdecke ich ein Poster von einem Mercedes AMG GT3 "Haribo Goldbär".

Bis zur Fahrerbesprechung bzw. bis zum Beginn der Vorläufe teste ich verschiedene Federnsätze. Vom Atomic VM-II Lipo, vom Tamiya M-05 Ver.II PRO sowie die dem Dämpferset 54753 beiliegenden. Die gute Nachricht, der Wagen kippt nicht. Die neutrale Nachricht, ich merke gar nicht so einen Unterschied zwischen den Federnsätzen, weder beim Fahren noch an den Rundenzeiten. So starte ich mit den kurzen schwarzen Federn, die gelb markiert sind, dem Dämpferset beilagen und die ich ziemlich weich finde. Damit das Chassis nicht schleift, sind am Dämpfergehäuse die dicksten Spacer geclipst.

Die Fahrerbesprechung ist wie oft nicht der Rede wert, alle Anwesenden sind schon einmal Tamiya Euro Cup gefahren. Die Gruppeneinteilung bzw. die Abfolge der Fahrzeugklassen ist das von mir stets befürchtete Worst Case Szenario, darf ich als Gentleman fünf Minuten fahren, so muss ich anschließend bei den Trucks acht Minuten Helfer sein. An manchen Renntagen war ich selbst schon Trucker, so gleicht sich das aus.

In meiner Klasse Gentleman sind wir drei Konkurrenten, neben meinem Mercedes AMG GT3 "König Pilsener" Silberpfeil noch Roberts weißer Mercedes AMG GT3 auf einem Tamiya TT-02S Chassis sowie Marius' gunmetal Ferrari ebenfalls auf einem TT-02S Chassis. Der Sonneberg Routinier und mehrfache Gentleman Wiederholungstäter Robert ist uns hoffnungslos überlegen, doch zwischen Marius und mir ist es in allen drei fünfminütigen Vorläufen sehr spannend, wobei ich in den beiden ersten Durchgängen die Nase vorn habe. Sehr schön, mal nicht Letzter wie nach der Sommerpause so oft. Der dritte Vorlauf geht an Marius, was ich verkraften kann, denn für die drei Finale am Nachmittag bekomme ich Startplatz 2 hinter Robert in der schnellsten heute ausgefahrenen Klasse, für Tamiya Euro TW hat niemand genannt.

In der Mittagspause klebt Marius seine Reifen ordentlicher auf die Dishfelgen und übt fleißig, während ich mir beim Plaush mit den anderen Tamiya Euro Cup Teilnehmern aller Klassen eine Thunfischpizza schmecken lasse. Hauptgesprächsthema ist Georgs nächste Fernsteuerung, weil er nach Spectrum auch mit Absima nicht glücklich ist.

Im ersten Gentleman-Finale stelle ich meinen Boliden gut gelaunt auf die zweite Startposition und nehme mir vor, Marius einfach wegzufahren oder, falls er zu nah käme, in einfach nicht vorbeizulassen. Das klappt nur ein paar Runden lang, irgendwann ist er doch innen durch. Bei der Verfolgung komme ich immer wieder ran, verliere aber den Faden und bin am Ende der fünf Minuten deutlich zwei Runden hinter Robert und eine ganze Runde hinter Marius.

Mist, doch wieder Letzter, aber noch zwei Finale vor der Brust mit dem besseren Startplatz. Und ich hatte die schnellere beste Runde (10,072), leider nicht die Konstanz. Das zweite Finale ist adrenalingeladen, auch hier ist Marius irgendwann innen durch, doch ich komme immer wieder ran und auch mal vorbei. Das geht extrem sportlich über die ganzen fünf Minuten, doch nach 28 Runden fährt Marius mit vier Zehntelsekunden Vorsprung über die Schleife. Ist damit der Drops gelutscht? Theoretisch kann ich mit einem Einser im dritten Finale noch meine Ehre retten.

Im dritten Finale kommt Marius gleich in der ersten Kehre nach der Startgeraden vorbei, meine sensorlose 16-Turns-Carson-Combo brauchte mal wieder eine Gedenksekunde um in Fahrt zu kommen. Fünf Minuten klebt mein Mercedes an Marius' Ferrari ohne durchzukommen, Robert ist eh weg und damit "mein" Einser. Marius fährt sauber 29 Runden in 5:03, ich ebenso sauber hinterher 29 Runden in 5:04, was persönlich mein bestes Tagesergebnis ist, mir aber auch nicht die rote Laterne abnimmt.

Für mich ein sehr sportlicher Tag mit einem neuen Fahrzeug, einen ähnlichen -wenn auch nicht ganz so packenden- Zweikampf hatten Sven und Markus mit ihren MAN Trucks. Immerhin wird mein ordentliches Mithalten in der schnellsten Klasse Gentleman am Tagesende mit einer Medaille belohnt. Und einem Tamiya Gutschein bei der zu Tamiya Euro Cup Veranstaltungengen üblichen Verlosung.

Das war ein schöner Tag in Hennef und es wird in Zukunft noch viele schöne Tage für Georg geben, denn nach vielem Hin- und Herüberlegen konnte er sich zum Erwerb einer Sanwa MT44 aus Udo's Shop durchringen.

Den ersten Lauf des Tamiya Euro Cup in Dortmund hatte ich verpasst, und gewiss werde ich nach Teilnahme am zweiten Lauf in Hennef nicht sämtliche folgenden mitfahren können, dennoch hier eine kurze Übersicht:
3. Geilenkirchen 24.11.2019
4. Essen 08.12.2019
5. Dortmund 16.02.2020
6. Geilenkirchen 01.03.2020
7. Essen 29.03.2020


Die Trucker müssen heute ohne meinen "Red Bull" Buggyra Fat Fox auskommen.
Auf dem Fahrerstand: Markus, Georg, Sven, Robert und Jörg.


Roberts bis an die Zähne mit TRF-Teilen getunter Tamiya TT-02S
Mercedes AMG GT3.


Marius' Tamiya TT-02S Ferrari.


Georgs Buggyra Fatfox und M-Chassis Karosserien.


Mein Tamiya TT-01E Mercedes AMG GT3 "König Pilsener" Silberpfeil.


Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat die schönsten Felgen im ganzen Land?


Siegerehrung mit Gastgeber Udo.


Marius (silber), Robert (gold) und Dirk (bronze).