Am Freitag, den 31.12.2021, gemeinhin bekannt unter dem Pseudonym Silvester, hat das Minidrom noch einmal geöffnet für seine treuen Fans, für mich ist aber heute das letzte Vergnügen dieser Art im Kreise von Gleichgesinnten. An Fahrzeugen bin ich gut ausgestattet mit einem Tamiya M-08 Mazda, einem 3Racing Sakura XI Sports NU Audi sowie meinem in letzter Zeit am häufigsten eingesetzten Tamiya TRF419XR in VTA Dodge Bluesmobil Aufmachung.
Obwohl der Sakura das qualitativ schwächere Chassis ist im Vergleich mit dem TRF419XR, so erziele ich beim einzigen gefahrenen Akku eine Rundenzeit von 10,17, persönlicher Minidrom-Rekord, doch liegt das nur an der Untersetzung, wobei beide Fahrzeuge brushless-Motoren mit 17,5 Turns eingebaut haben.
Fahren tut der Sakura bescheiden, würde ich jetzt so tun, als hätte ich Ahnung, würde ich schreiben, das Setup sei auf die Asphalt-Strecke von Lüdenscheid abgestimmt. Die Wahrheit aber ist, dass ich keine Ahnung habe, das Chassis überhaupt nicht abgestimmt ist und ich gar keine Tourenwagen-Dish-Räder für Teppich besitze abgesehen von den heute eingesetzten mehrere Jahre alten Sweep 30, welche irgendwann einmal in der MSC-Hobby-Klasse vorgeschrieben waren.
Der Sakura fährt dermaßen bescheiden, dass ich auch keine Lust habe, mich damit weiter zu beschäftigen, wenngleich es mich schon reizen würde, im Minidrom einmal eine Runde unter 10 Sekunden zu drehen. Mein Tamiya M-08 ist heute das einzige anwesende M-Chassis, und auch bei diesem Modell habe ich keine Lust, mich damit mehr als zwei Akkus zu beschäftigen.
Das große Augenmerk sämtlicher Anwesender wie auch mir liegt heute eindeutig auf den Fahrzeugen der Klasse VTA (Vintage TransAm), die Ami Muscle Cars. Am 24.10.2021 hatte ich beim Lauf der RCK-Kleinserie mit der gelben Kodak 1971 Chevrolet Camaro Z28 von Protoform auf meinem Tamiya TRF419XR eine 10,46, am 05.11.2021 im Training mit der Blues Brothers 1967 Dodge Dart von Protoform eine 10,41.
Konsequenterweise starte ich im MSC-Pokal Lauf am 18.12.2021 mit der 1967 Dodge Dart und erziele eine 10,36, beim heutigen Training möchte ich bei unverändertem Setup beide Karosserien vergleichen. Das Vorhaben scheitert daran, dass ich die 1971 Chevrolet Camaro Z28 gar nicht dabei habe.
Dann eben nicht, dann eben ausschließlich die Blues Brothers Karosserie. Mit einem Teenager liefere ich mir heiße Duelle auf Augenhöhe, der junge Mann fährt dabei Protoform Vintage Reifen, ich HPI Vintage Reifen, naja, eventuell habe ich ein klein wenig die Nase vorn, doch der Knabe steigert sich stetig. Als echter Sportler montiere ich ebenfalls Protoform Reifen. Ist gelogen, so fair ist mein Sportlerherz nun doch nicht ausgeprägt, ich möchte nur meine HPI Reifen für den nächsten Renneinsatz schonen.
Mit meinem Sportlerherz und meinen Protoform Reifen muss ich einsehen, dass der Nachwuchs deutlich besser ist. Und weil mir das schwer über die Lippen geht, schreibe ich noch dazu, dass seine Protoform Reifen wohl besser eingefahren sind als meine Protoform Reifen. Für Außenstehende wie Jörgen oder Werner: So reden die da alle im Fahrerlager.
Dennoch mache ich ein wenig Setup, mein mit 1,5° Vorspur an der Hinterachse getunter TRF bekommt wieder 3° entsprechend der Bauanleitung. Der gewünschte Effekt, mehr Vorschub, tritt trotz der blöden Protoform Reifen sofort ein und der Wagen untersteuert beim Herausbeschleunigen aus jeder Kurve, wovon es auf der kurzen Strecke des Minidroms etliche gibt.
Nun baue ich nicht wieder um auf 1,5° Vorspur hinten einschießlich des Setup-Systems und Sturzkorrektur, denn den Vorschub finde ich schon klasse, sondern verwende vorne weichere Federn. Nach der Korrektur der Bodenfreiheit auch hier der gewünschte Effekt mehr Lenkung, ohne zu kippen, obwohl die Klebekante abgefahren ist und ich ganz schmiere.
Zu guter letzt noch einen Akku mit den HPI Reifen rundum und hui, eine 10,31 ist dabei. Bis zum nächsten Rennen muss ich mir neue HPI Vintage Reifen für vorne besorgen und eventuell vorher noch einmal trainieren, dann aber wirklich mit beiden Karosserien zum Vergleich.
Ein in jeder Hinsicht durchwachsenes Jahr, wie auch schon das davor, neigt sich dem Ende, doch im Minidrom durfte ich stets angenehm unbeschwerte Stunden verbringen. Hoffentlich wird das auch im kommenden Jahr so sein. Merkwürdige Gespräche konnte ich in diesem Zusammenhang belauschen.
So planen die Ureinwohner des Minidroms anscheinend, Mitte Januar ihre unterirdische Höhle zu verlassen, um in Remscheid ihre Kräfte sportlich zu messen. Werden sie mich überreden können, ihnen dorthin zu folgen?
Genug gelabert, keine Zeit mehr, halbe Weisheiten unters Volk zu bringen, ich muss an meinen 3D-Drucker, der seit gestern unsere WG bereichert, um irgendwelche pseudowichtigen Anbauteile für meine komplett unwichtigen Scale Crawler herzustellen.
10,17 Beste Runde mit dem 3Racing Sakura XI Sports NU Kodak Audi
10,31 beste Runde mit dem Tamiya TRF419XR 1967 Dodge Dart Bluesmobil
